Kapitel 12

Kapitel 12 ~ Chu Binghuan zögerte einige Zeit, bevor er fragte: „Hast du... gar nicht an deinen Verlobten gedacht?”


Jeder wusste, dass es besser war, genau pünktlich, anstatt zu zeitig zu sein.

Es war der siebte Tag des siebten Monats, weshalb ganz Hangzhou hell erleuchtet war. Einige Mädchen gaben Lampen in den Fluss, um für Segen zu beten, während andere am Ufer des Westsees Liebesgeständnisse machten. Diese wunderschöne Szenerie an solch einem schönen Abend sorgte wirklich dafür, dass die Leute von dem Anblick berauscht wurden.

Hua Che lag auf einem Dach. Obwohl die Keramikziegel bei der Berührung etwas rieben, waren sie noch immer ziemlich harmlos.

Er hatte gerade etwas Sake getrunken und fühlte sich leicht angeheitert.

Chu Binghuan saß neben ihm. Er gab etwas reine Energie frei und schützte Hua Che dadurch vor Mücken.

Der Mond strahlte hell am Himmel und Sternschnuppen fielen wie Regen hinunter.

Auf einmal musste Chu Binghuan an ihr letztes Leben denken. Er und Hua Che waren zu der unsterblichen Sekte Shang Qing gegangen und hatten zusammen an den Auswahlprüfungen für Schüler teilgenommen. Während sie alle Schwierigkeiten auf ihrer Reise überwunden hatten, waren sie zum Hauptgesprächsthema der Sekte geworden.

Verglichen mit der Prüfung des Ling Xiao Tempels war die Prüfung der unsterbliche Sekte Shang Qing viel schwerer. Die Kandidaten mussten eine Strecke zurücklegen, welche der Länge des Kunlun-Gebirges  entsprach und einen Berg erklimmen. Ihre Wege waren mit unzähligen Fallen in allen Größenordnungen versehen. Es gab giftiges Miasma, Irrgärten, dämonische Tiere, Geister und sogar Illusionen.

Selbst jetzt erinnerte sich Chu Binghuan noch daran -

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In diesem Moment wurden sie mit einem giftigen Miasma konfrontiert, welches ein Gebiet von einem halben Kilometer umfasst. Allerdings hatte Hua Che die einzige Pille, welche ein Gegengift enthielt, gewaltsam Chu Binghuan eingeflößt.

„Junger Held, wenn Ihr lebend von hier fliehen könnt, nehmt bitte mein Skelett mit Euch und bringt es nach Hangzhou. Gebt es meinem geliebten Kindermädchen”

Die Geschichte war sich schon immer auf erstaunliche Art und Weise ähnlich.

Chu Binghuan hatte keine Lust, Hua Che für diesen Spruch aufzuziehen. Er ging auf die Knie, um den Puls des Jungen zu messen und fragte dann: „Warum hast du sie mir gegeben?”

Hua Che war extrem schwindlig. Er lehnte sich gegen einen Baumstamm und entgegnete mit geschlossenen Augen: „Seit Kindesbein an hat mir meine Mutter beigebracht, die Freundlichkeit anderer wertzuschätzen. Ihr habt mich vor diesen beiden Rowdys gerettet, also stehe ich in Eurer Schuld”

Chu Binghuan erinnerte sich daran, wie ihnen vor zwei Wochen ein dämonisches Tier den Weg versperrt und Hua Che instinktiv sein Leben weggeworfen hatte, nur um ihn zu retten und erwiderte: „Du stehst nicht mehr in meiner Schuld”

„Die Gnade von tropfendem Wasser sollte mit einer sprudelnden Quelle erwidert werden”, sagte Hua Che.

Chu Binghuan runzelte die Stirn. „Zu dieser Zeit habe ich mir nicht mehr Mühe machen müssen, als eine Hand zu heben, um dir zu helfen. Du musst nicht dein Leben geben, um diese Schuld zu begleichen”

„Außerdem habe ich bereits mit fünf Jahren von hunderten von Kräutern gekostet. Mein Körper ist längst immun gegen einhundert Gifte. Schwaches, giftiges Miasma wie dieses hier kann mir nichts anhaben”

„Was?” Hua Che, welcher beinahe zu einer Leiche geworden war, bewegte sich plötzlich. „Also waren meine guten Absichten umsonst?”

Diese Reaktion amüsierte Chu Binghuan und sorgte beinahe dafür, dass er lächeln musste, aber er schaffte es dennoch, sich das Lächeln zu verkneifen. Um Hua Che nicht nachzugeben und ihn überheblich werden zu lassen, ohne jemals zu wissen, was Zurückhaltung ist, entgegnete Chu Binghuan absichtlich mit kaltem Gesicht: „Was denkst du denn?”

„...” Hua Che war so aufgebracht, dass er ohnmächtig wurde.

Natürlich war es für Chu Binghuan kein Problem, das minderwertige Gift, welches Hua Che eingeatmet hatte, zu entfernen.

Später waren sie auf eine äußerst gefährliche Illusion gestoßen. Laut den Schülern der unsterblichen Sekte Shang Qing war dies der wahre Test der Auswahlprüfung für neue Schüler gewesen.

Nur Personen, welche offenherzig und aufrichtig waren, einen starken Gerechtigkeitssinn und keinerlei Gier und Wünsche besaßen, konnten aus dieser Illusion heraustreten. Sollte dies nicht der Fall sein, wäre eine der schwächsten Konsequenzen, dass man wahnsinnig wird und eine der schwersten, dass man aus allen sieben Körperöffnungen  blutet und daraufhin stirbt.

Hua Che war mit der Regel “entweder besteht man oder man stirbt” überaus unzufrieden.

Verglichen damit, dass die Sekte menschliches Leben wie Müll behandelte, machte sich Chu Binghuan mehr Sorgen darüber, dass Hua Che in der Illusion hängenbleiben würde.

Schließlich kannte diese Person überaus viele böse Tricks. Hua Che “offenherzig und aufrichtig” zu nennen, stand wirklich nicht zur Debatte.

Außerdem war dieser Jugendliche frivol und undiszipliniert, fies und stur. Von den Worten “keinerlei Gier und Wünsche” war er meilenweit entfernt.

Chu Binghuan hatte jedoch absolut nicht erwartet, dass Hua Che, als er die Illusion verließ, bereits lange auf einer Plattform der unsterblichen Sekte Shang Qing auf ihn wartete.

„...” Er wollte seinen Augen nicht glauben.

Wenn jemand in der Kultivierung große Erfolge erzielen wollte, musste er sich von seinen sieben Emotionen und sechs Begierden lösen. Wenn man außen vorließ, dass es Hua Che gewohnt war, Literaturromane zu lesen, so hatte die Umgebung, in welcher er aufgewachsen war, seinen gesamten Körper bereits in eine gewöhnliche Aura getränkt. Wenn ihn jemand nach romantischen Gerüchten zwischen Männern und Frauen fragen würde, könnte er sieben Tage und Nächte darüber reden, ohne sich zu wiederholen.

Für jemanden wie ihn, welcher kilometertief in die Angelegenheiten der sterblichen Welt verwickelt war, war es doch unmöglich, die Illusion der unsterblichen Sekte Shang Qing zu überwinden, oder?

Chu Binghuan zögerte einige Zeit, bevor er fragte: „Hast du... gar nicht an deinen Verlobten gedacht?”

„Ihr meint Chu Tianyu?” Hua Che konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Eigentlich hatte ich gar nicht daran gedacht, ihn zu heiraten. Deshalb habe ich vor zwei Tagen einen spirituellen Talisman zusammen mit dem Token nach Yuntian Shuijing geschickt”

„Yuntian Shuijings Ruf zuliebe werden wir jedem erzählen, dass wir beide Männer sind. Wir können kein Paar werden und auch keine Brüder. Das hält andere davon ab, Gerüchte in die Welt zu setzen, welche nicht gut für Chu Tianyu wären”

Chu Binghuan zögerte dabei, etwas dazu zu sagen.

„Wenn ich die Zeit richtig berechnet habe, sollte der spirituelle Talisman bald ankommen! Oh, da fällt mir ein, junger Held, wir kennen uns nun schon so lange, aber Ihr habt mir noch immer nicht Euren Namen gesagt. Ich nenne Euch schon die ganze Zeit ‘junger Held’. Das ist mir ziemlich unangenehm. Könntet Ihr mir zumindest Euren Nachnamen nennen?”

Chu Binghuan sah zu Hua Che, welcher ihn voller Erwartung ansah. Bevor er jedoch irgendetwas sagen konnte, raste ein hell leuchtender, goldener, spiritueller Talisman plötzlich vom Horizont auf ihn zu.

Der spirituelle Talisman war zu einem Vogel gefaltet worden, an dessen Schwanz ein langer Jadeanhänger hing. Wenn man der Aura des Anhängers Glauben schenkte, hatte er seinen Besitzer erfolgreich gefunden.

Der spirituelle Talisman verschwand und als der Jadeanhänger in Chu Binghuans Hand fiel, erschienen auf einmal dicht aneinandergereihte Worte in der Luft.

~ Ich hätte Euer zukünftiger Ehemann werden sollen. Unglücklicherweise ist der Himmel dagegen. Letzten Endes sind wir dazu bestimmt, uns zu treffen, aber nicht, zusammen zu sein. Behauptet bitte vor anderen, dass es für uns als Männer unpassend ist, zu heiraten. Das wird die Leute davon abhalten, leichtsinnig Vermutungen und Gerüchte in die Welt zu setzen, welche Euch auf unangenehme Weise beeinflussen könnten. Ich gebe Euch dankend den Token zurück. Wir sehen uns irgendwann ~

Chu Binghuan schwieg und unzählige Älteste der unsterblichen Sekte Shang Qing waren sprachlos.

„D-d-du...” Hua Ches Phönixaugen weiteten sich. Ungläubig zeigte er auf Chu Binghuan, welcher ziemlich unbeholfen aussah. „Du bist meine Frau?!”

Chu Binghuan schwieg weiterhin.

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Das Feuerwerk erblühte in der Nacht und leuchtete in jedermanns Augen. Hua Che legte den Kopf schief und sah zu Chu Binghuan, während dieser in Gedanken versunken war.

„Warst du bereits Zuhause?”, fragte Hua Che.

Chu Binghuan sah ihn an und nickte dann leicht.

Hua Che setzte sich auf. „Ich habe jemanden, zu dem ich unbedingt gehen muss”

Chu Binghuan stand instinktiv ebenfalls auf. Als Hua Che ihn so sah, konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen. „Nicht. Du musst nicht mitkommen. Dieser Ort... passt nicht zu dem reinen und ehrlichen jungen Herrn Chu”

Chu Binghuan hatte das bereits vermutet.

Hua Che wollte zu Hangzhous beliebtesten Bordell gehen.

Das war auch der Ort, an den Hua Mei’er früher verkauft worden war. Hua Ches Kindermädchen war damals die Dienerin gewesen, welche sich um die Blumenkönigin gekümmert hat. Sie war Hua Mei’er über zwanzig Jahre lang gefolgt und war ihr so nahe gewesen, wie eine leibliche Mutter ihrem Kind. Als Hua Mei’er das Bordell verlassen hatte, hatte sie das Kindermädchen ebenfalls freigekauft. Eine ältere Dame, eine Frau und ein Kind hatten auf sich alleine gestellt die Tage verbracht.

Nachdem Hua Mei’er gestorben war, war das Kindermädchen erneut in das Bordell gegangen, um dort zu arbeiten. Sie hatte die Verantwortung dafür übernommen, den elfjährigen Hua Che zu ernähren.

Hua Che hatte es jedoch nicht ertragen können, sein Kindermädchen in dem hohen Alter so hart arbeiten zu sehen. Er war heimlich zu einem Restaurant gerannt, um dort als Kellner zu arbeiten und hatte Menschen dabei geholfen, Briefe nach Hause zu schreiben, den Schweinestall ausgemistet und die Tröge gereinigt.

Hua Che war von unvernünftigen Kunden mit Wein übergossen worden, von dem leicht reizbaren Inhaber geschlagen und ausgeschimpft worden und sogar von einem Kinderhändler mit bösen Absichten in einen Leinensack gestopft worden.

Einige Zeit später, als sein so genannter leiblicher Vater ihn gefunden hatte, war Hua Che bereits der Shixiong der unsterblichen Sekte Shang Qing geworden... der unsterbliche Meister Hua, welcher von jedem gelobt wurde.

Als er seinem leiblichen Vater gegenübergestanden hatte, hatte Hua Che ihm lediglich mit kalter Stimme zwei Fragen gestellt:

„Wo warst du, als Mutter im zehnten Monat mit mir schwanger war und aus der “Betrunkenen Taverne hinausgejagt wurde?”

„Wo warst du, als Mutter gestorben ist und ich überall herumgelaufen bin, nur um am Leben zu bleiben?”

Sein armes Kindermädchen. Nachdem sie ihr ganzes Leben lang so hart für Mutter und Sohn gearbeitet hatte, hatte sie nur wenige glückliche Jahre gehabt, bevor sie in Hua Ches Angelegenheiten verwickelt worden und gestorben war, ohne auch nur eine Leiche zurückzulassen.

„Junger Meister, Ihr seid zurückgekehrt? Setzt Euch schnell hin. Ich werde Euch etwas Tee einschenken”

Sein Kindermädchen war ganz aufgeregt vor Freude. Sie nahm Longjing-Tee aus der Hand eines Mitarbeiters und schenkte Hua Che eine Tasse ein.

Hua Che holte einen Geldbeutel hervor und gab ihn seinem Kindermädchen. „Ich habe genug Geld, also solltest du hier nicht länger arbeiten gehen. Ich kann mich daran erinnern, dass Mutter mal erwähnt hat, dass du Verwandte in Gusu hast. Nimm das Geld und suche dir mit ihnen einen sicheren Ort”

Sein Kindermädchen erschrak. „Wo habt Ihr so viel Geld her?”

„Mein Meister hat es mir gegeben” Hua Che lächelte verschmitzt und sagte: „Ich bin Schüler des Ling Xiao Tempels”

Wie konnte eine Frau wie sein Kindermädchen etwas über Kultivierungsangelegenheiten wissen? Für Leute wie sie war eine Sekte der Unsterblichen so viel wie heiliges Land.

Außerdem war der Name “Ling Xiao Tempel” wirklich trügerisch. Er schockierte sein Kindermädchen augenblicklich. „Ist - ist das der Ort, an dem der Jadekaiser lebt? Junger Herr, jagt mir nicht so einen Schrecken ein”

Hua Che erklärte ihr alles ordentlich, aber sein Kindermädchen verstand nur die Hälfte. Sie gab ihm den Geldbeutel zurück und entgegnete: „Ich bin nur eine alte Frau und habe keine Verwendung für so viel Geld. Steckt es schnell weg und nutzt es, um Eure Beziehungen in der Sekte zu verbessern.

Ernst fuhr sein Kindermädchen fort: „Diese Verwandten in Gusu sind nur entfernte Verwandte und man kann sie kaum einen Teil der Familie nennen. Ich möchte mit ihnen keinen sicheren Ort aufsuchen”

„Die junge Dame Mei’er ist meine Meisterin. Ihr seid ebenfalls mein Meister. Ich wünsche mir nur, Euch gut beschützen zu können und möchte nirgendwo anders hingehen”

Hua Che spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Er stand auf und umarmte sein Kindermädchen.

Sein Kindermädchen konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Junger Herr, weshalb verhaltet Ihr Euch immer mehr wie ein verwöhntes Kind?”

„Behalte das Geld. Ich brauche es in meiner Sekte nicht”, erwiderte Hua Che. „Mein Meister ist gütig und meine Shixiongs und Shidis sehr nett. Sie haben sogar gesagt, dass ich so gut erzogen wurde, dass es ein Gott gewesen sein muss, der vom Himmel herabgestiegen ist und mich erzogen hat. Mit roten Lippen, weißen Zähnen und zarter Haut. Sie sind alle so neidisch auf mich!”

Amüsiert lachte sein Kindermädchen weiter.

Kurz bevor Hua Che aus der Tür ging, rief sein Kindermädchen nach ihm, um ihn aufzuhalten. Sie zögerte einige Zeit, bevor sie leise fragte: „Junger Herr, erzählt dieser alten Dienerin die Wahrheit. Wo genau habt Ihr so viel Geld herbekommen”

Hua Che antwortete: „Ich habe bereits gesagt, dass es mir von meinem Meister gegeben wurde. Nicht nur ich, sondern alle meine Shixiongs und Shidis haben es bekommen”

„Nicht das” Sein Kindermädchen fischte sorgfältig ein großes Tael aus ihrer Brust.

Hua Che war augenblicklich geschockt. „Wo hast du das her?”

„Ihr seid also nicht derjenige gewesen, der sie darum gebeten hat, es mir zu geben, junger Herr?” Das Kindermädchen war sogar noch geschockter als Hua Che.

Hua Ches Herz raste. Er hatte das Gefühl, dass hier etwas nicht mit richtigen Dingen zuging. „Erzähl mir genau, was passiert ist?

Sein Kindermädchen legte den Kopf schief und sagte: „Die Chefin hat auf einmal meinen Lohn auf zehn Tael pro Monat erhöht. Ich fand das seltsam, weil noch nicht einmal ihr Stellvertreter so viel Geld bekommt”

„Ich habe die Chefin darauf angesprochen, aber sie hat mir nur gesagt, dass ich nun seit über dreißig Jahren in der Betrunkenen Taverne arbeite und es bei solch einer langen Zugehörigkeit nur etwas ist, das ich verdiene”

„Später waren da ein paar nette Kunden, welche die Betrunkene Taverne besucht haben. Sie haben nicht nach den Mädchen verlangt, damit sie von ihnen bedient werden und sind auch nicht in die zweite Etage gegangen, um über das Geschäft zu reden. Stattdessen haben sie sich nur ins Erdgeschoss gesetzt und Tee getrunken. Allerdings haben sie mich jedes mal zu sich gerufen, gesagt, dass ich sie gut bedient hätte und sie mir Trinkgeld geben würden. Junger Herr, diese dreihundert Silbertaels wurden mir von ihnen als Trinkgeld gegeben”

Für das gewöhnliche Volk waren fünf Silbertaels genug Geld, um sich ein ganzes Jahr lang keine Sorgen um das Essen machen zu müssen.

Hua Che konnte das nur schwer glauben.

Er kannte die Chefin der Taverne sehr gut. Sie war ein klassischer Geizhals, besaß eine spitze Zunge, war unfreundlich und liebte Geld mehr als ihr Leben. Wie hätte sie das Gehalt von seinem Kindermädchen einfach so hochsetzen können?

Außerdem gab es auch noch diese jungen Herren, welch ihr etwas Trinkgeld gegeben hatten. Das Verhalten dieser beiden war so plötzlich gekommen, dass es offensichtlich war, dass sie absichtlich in die Betrunkene Taverne gekommen waren, um dem Kindermädchen Geld zu geben.

Wer wäre sonst so großzügig und nett?

Sie wollten ihre Identität nicht preisgeben, weshalb es nur natürlich wäre, wenn sie sich verkleidet hätten. Wenn Hua Che sein Kindermädchen nach ihrem Aussehen fragen würde, würden dabei keinerlei Hinweise zum Vorschein kommen.

Es konnte nicht sein leiblicher Vater sein, oder?

Hua Che zitterte vor Hass und verwarf diese Möglichkeit dann wieder.

In seinem letzten Leben hatte er die Aufmerksamkeit seines leiblichen Vaters erst erregt, als er überall in den sechs Reichen berühmt geworden war. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt war er jedoch nur ein unbedeutender Niemand, weshalb das unmöglich war.

Hua Che fragte: „Kommen sie immer zu festgelegten Zeiten?”

Sein Kindermädchen antwortete: „Immer in der Mitte des Monats. Etwa vom Zehnten bis zum Fünfzehnten”

Hua Ches Gesicht hellte sich augenblicklich auf. Seine klaren, leuchtenden Augen enthüllten einen Hauch von List und Grausamkeit.

„Was für ein Zufall. Unser Meister hat uns sieben Tage Urlaub gewährt. Ich habe gerade genug Zeit, um mir die Sache selber anzusehen und die Herkunft dieser Kunden aufzudecken”

 

 

 

Erklärungen:

Es war der siebte Tag des siebten: Bezieht sich auf den siebten Monat im Mondkalender (August). An diesem Tag findet das Qixi-Fest statt, welches mit dem Valentinstag vergleichbar ist.

Das Kunlun-Gebirge ist fast 3000km lang.

Unter den sieben Körperöffnungen versteht man die Augen, die Nase, die Ohren und den Mund.

Die sieben Emotionen sind: Freude, Wut, Traurigkeit, Angst, Liebe, Hass und Verlangen, die sechs Begierden: Wollust, gutes Aussehen, hohes Ansehen, angenehme Geräusche, gutes Leben/ guter Tod, sinnliche Freuden.

Als Blumenkönigin wird eine berühmte Schönheit bezeichnet. In diesem Fall die Nummer 1 des Bordells.

Betrunkenen Taverne ist der Name des Bordells, an das Hua Mei’er verkauft wurde.

Longjing-Tee wird auch Drachenbrunnen Tee genannt und ist ein sehr berühmter Grüntee. Hangzhou ist eine Stadt, welche es in China wirklich gibt und sie ist der Ursprungsort dieses Tees.

Steckt es schnell weg und nutzt es, um Eure Beziehungen in der Sekte zu verbessern: Mit anderen Worten: Er soll seine Mitschüler bestechen.




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5 Kommentare:

  1. Spannendes Kapitel, Wieso werd ich das gefühl nicht los das Chu Binghuan seine Finger im Spiel haben könnte ? oder bin ich da auf dem Holzweg ? Bin gespannt wie und wann es weiter geht :3

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    1. Du hast wirklich ein sehr gutes Bauchgefühl. Chu Binghuan hat tatsächlich etwas damit zu tun. Mich hatte das damals ehrlich gesagt ziemlich überrascht XD. Aber natürlich verfolgt er damit keine schlechten Absichten, sondern möchte nur das Beste für Hua Che und seine Familie. Allerdings haben sich seine Leute bei der Durchführung etwas ungeschickt angestellt, was sie im nächsten Kapitel auch schon zu hören bekommen XD.

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    2. XD Ich Liebe es ja wenn ich recht habe Haha, Bin mal auf den verlauf gespannt und wie Hua Che dann reagiert :3

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  2. oh man muss ja komisch gewesen sein wenn aufeinmal das herkommt und seine eigene nachricht hört weil es zu seinem nebenman kommt und sich herraus stellt das er sein verlobter war ohne es zu wissen. auch das er immer noch für wenn anderen hilft. mal sehen was raus kommt. freu mich wenns weiter geht.

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  3. Das muss ein riesiger Schock für Hua Che gewesen sein. Daran, dass er die letzte Zeit mit seinem Verlobten verbracht hat, hat er sicher nicht im Traum daran gedacht. Ich frage mich ja, was Chu Binghuan in dem Moment gedacht hat. So ganz genau wurde ja nichts dazu gesagt. Aber vielleicht erfährt man das im Laufe der Geschichte ja noch.

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