Kapitel 18 ~ „Kleiner Eiswürfel, warum bist du nicht zur unsterblichen Sekte Shang Qing gegangen?”
Während Hua Che zurückrannte, spornte er sich gedanklich selber an. „Streng dich an, streng dich an, streng dich an, sei keine Enttäuschung”
Obwohl sein
aktuelles Kultivierungslevel noch immer sehr niedrig war, befand er sich
bereits in dieser lebensbedrohlichen Situation. Weifeng hätte bereits aufwachen
müssen, oder?
In seinem letzten
Leben war Hua Che mit seinen Mitschülern zur Mingyue-Schlucht gegangen, um zu
trainieren. Er hatte jemanden retten wollen, war abgerutscht und in den Teich
am Grund der Schlucht gefallen, welcher hunderte Meter tief war.
Dort hatte er
Weifeng gefunden, welches für viele Jahre unbenutzt am Grund des Teichs gelegen
hatte.
Auch wenn ihre
Begegnung ein Jahr eher als geplant stattfinden würde, war Weifeng noch immer
Hua Ches Schwert – eines, welche ihm durch viele blutgetränkte Kämpfe über
viele Jahre hinweg gefolgt war.
Würde die Bande,
welche in die Seele eingraviert war, wirklich verschwinden, nachdem sich die
Zeit zurückgedreht hatte?
Als Hua Che auf
der Spitze des Berges ankam, schnappte er besorgt nach Luft, während er sich
umsah. Der Brandstifter war verschwunden.
Das war jedoch
nicht verwunderlich. Wenn er fliehen wollte, wäre es Hua Che momentan nicht
möglich, ihn einzuholen.
Gerade als Hua
Che am überlegen war, ob er zu den anderen zurückkehren oder in den Teich
springen sollte, um sein Schwert zu holen, erklang plötzlich ein lautes
Geräusch aus der Schlucht!
Gleich darauf
fing der gesamte Gebirgszug an zu beben!
Hua Che hielt
sich schnell an einem alten Lokustbaum fest. Das Beben hatte keinen gewöhnlichen Ursprung und Hua Che
bekam das starke Gefühl eines Deja-vus.
Bevor er jedoch
darüber nachdenken konnte, was gerade passierte, raste ein heller, silberner
Strahl aus der Schlucht in den Himmel!
Diese vertraute
Aura sorgte dafür, dass Hua Ches Herz erzitterte. Beinahe instinktiv rannte er
zu der Stelle, an welcher der Strahl aus dem Bodem gekommen war. Je näher er
kam, desto stärker wurde diese reine und sanfte Aura.
Weifeng war
anders, als die anderen Schwerter. Es war nicht so kühl und arrogant wie
Mingyue und auch nicht so klar und scharf wie Ting Quan.
Stattdessen stach
es aus der Menge hervor, war so sanft wie Jade und glich einer schwachen Brise.
Ein einziger Schlag war wie der Frühling, welcher einen verdorrten Baum wieder
zum Leben erwecken konnte.
Es konnte den
Nebel durchbrechen, Wolken lichten und Regen in Sonnenschein verwandeln.
Hua Che hielt
inne.
Die Klinge des
Schwerts war schneeweiß und glänzte leicht.
Allerdings wurde
Weifeng aktuell von einer anderen Person in den Händen gehalten.
Sofort wurde Hua
Ches Blick furchterregend.
Das Ziel des
Brandstifters hatte nicht einfach nur darin bestanden, das Dorf in Brand zu
setzen. In Wirklichkeit war er hinter diesem uralten Schwert her gewesen!
Obwohl diese
Person von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet war und ihren gesamten Körper mit
einem riesigen Mantel bedeckte, war sich Hua Che bereits zu siebzig Prozent
sicher, um wen es sich dabei handelte.
„Warst du
derjenige, der das Dorf in Brand gesetzt hat?”, fragte Hua Che vorsichtig.
Auch wenn man die
Gestalt des Brandstifters nicht erkennen konnte, wäre jeder, der von einem
sechzehnjährigen Jugendlichen verfolgt werden würde, überaus schockiert.
Der Brandstifter
starrte Hua Che einen Moment lang an. Ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen,
zog er das Schwert aus der Scheide und stürzte sich auf Hua Che, um ihn zu
töten.
Schnell wich Hua
Che aus.
Spirituelle
Schwerter wie dieses hatten alle ihr eigenes Temperament. Hua Che hatte Weifeng
jahrhundertelang Gesellschaft geleistet und war mit dessen Charakter bereits
lange vertraut.
Deshalb schaffte er
es gerade so, den ersten beiden Angriffen des Brandstifters auszuweichen,
obwohl diese Person ein hohes Kultivierungslevel besaß.
Als sein Gegner
das sah, war er offenbar sehr geschockt. Schließlich war der unerfahrene
Jugendliche, von dem er gedacht hatte, dass er ihn mit Leichtigkeit besiegen
würde, in Wirklichkeit ein gerissener Experte. Dadurch fing der Brandstifter
an, noch ernsthafter zu kämpfen.
Die Klinge des
Schwerts glitt an Hua Ches Nacken vorbei. Wenn er nicht schnell genug
ausgewichen wäre, wäre er jetzt einen Kopf kürzer gewesen.
Hua Ches Sicht
wurde etwas verschwommen. Er wischte sich die Blutspur an seinem Nacken weg und
starrte Weifeng an - das Schwert, welches ihn gerade verstieß. „Du lehnst dich
gegen mich auf, was?”
Es war nicht ganz
klar, ob es wirklich Angst vor Hua Ches Ausruf hatte oder ob ihm das Blut
vertraut war, aber Weifeng fing an, unruhig zu summen.
Der Brandstifter
festigte seinen Griff um das Schwert. Mit tiefer Stimme flüsterte er: „Du bist
bereits meine spirituelle Waffe. Willst du deinen Meister hintergehen?”
Hua Che lächelte
kühl. „Wir werden ja sehen, wer wirklich sein Meister ist”
Als Antwort
versuchte der Brandstifter Hua Che noch schneller umzubringen und jeder Angriff
von Weifeng wurde blitzschnell und gnadenlos. Obwohl Hua Che die Bewegungen
seines Gegners voraussehen konnte, schaffte es sein Körper nicht, rechtzeitig
zu reagieren.
Innerhalb eines
Augenblicks waren unzählige Schnittwunden auf seinem Körper zu sehen.
Als das Schwert
also ein weiteres mal auf ihn zuraste, wich ihm Hua Che einfach nicht mehr aus.
Er ergriff die Initiative und griff nach Weifengs Klinge.
Schließlich
stoppte die Spitze des Schwerts etwa zwei Finger breit von seiner Brust
entfernt.
Diese Handlung
erschreckte selbst den Brandstifter.
„Nachdem eine
spirituelle Waffe ihren Meister anerkannt hat, wird sie ihn für alle Ewigkeiten
nicht verraten. Solange ihr Geist nicht ausgelöscht wird, spielt es keine
Rolle, wo oder wann, ob im Himmel oder in der Unterwelt, sobald man es berührt,
erinnert es sich”
Hua Che hielt die
Klinge mit einem Todesgriff fest. Er glitt mit der Hand von der Parierstange zu
der Spitze des Schwertes und färbte damit dessen gesamte Klinge blutrot.
Im Bruchteil
einer Sekunde leuchtete Weifeng in einem stahlendhellen Licht!
Das hell
leuchtende Silber spiegelte sich in Hua Ches leichenblassem Gesicht wider.
Seine Phönixaugen waren voller Strenge, als ein blutrünstiges Lächeln auf
seinen Lippen erschien.
„Du bist es nicht
würdig, diese Waffe berühren zu dürfen!”
Der Brandstifter
spürte, wie seine Hand verbrannt wurde. Es war, als würde sie in einem tobenden
Inferno liegen. Nachdem er seinen Griff instinktiv gelöst hatte, drehte sich
das Schwert um und wollte seine Stirn durchbohren.
Zur gleichen Zeit
erschien ein weiteres Schwert und spaltete den Himmel. Als der Brandstifter in
die Ferne sah, gab er überraschenderweise auf und floh.
Hua Che
unterdrückte die Schwärze vor seinen Augen. Er erkannte das Schwert Ting Quan
und wandte sich um. Chu Binghuan war tatsächlich gekommen.
„Du bist es. Wie
stellt sich Sasa im Dorf an...” Als Hua Che ihn sah, entspannten sich seine zum
Reißen angespannten Nerven endlich, seine Sicht wurde augenblicklich schwarz
und seine Glieder weich.
„Hua Che!” Gerade
noch rechtzeitig konnte Chu Binghuan ihn von hinten auffangen. Nachdem er sich
die Person in seinen Armen angesehen hatte, veränderte sich Chu Binghuans
Gesichtsausdruck drastisch.
Von Chu Binghuan
mal abgesehen, erschrak jedoch selbst Hua Che, als er an sich hinuntersah.
Er wusste nicht,
wann es passiert war, aber der Saum seiner Robe war komplett mit Blut
durchtränkt. Es gab sogar ein blutiges Loch in seiner rechten Brust, aber
aktuell verspürte Hua Che nur Schmerz von dieser Wunde ausgehen.
„Beweg dich
nicht” Verglichen mit Hua Che, schien Chu Binghuan sogar noch mehr Angst zu
haben. Selbst seine Stimme zitterte leicht.
Hua Che erlaubte
Chu Binghuan, seinen Körper zu untersuchen. Nachdem Chu Binghuan seinen
Oberkörper freigelegt hatte, hemmte er die Blutung auf seiner Brust und
behandelte die Wunde grob.
Plötzlich schien
sich Hua Che daran zu erinnern, was passiert war. Richtig, als er das kleine
Mädchen gerettet hatte, hatte er es vermutlich nicht rechtzeitig geschafft
auszuweichen und war von einem der Pfeile getroffen worden.
Er lehnte sich
gegen einen Baumstamm. Dadurch, dass er so viel Blut verloren hatte, war ihm
überaus schwindlig. Er zwang sich dazu, bei Bewusstsein zu bleiben und
beobachtete
Chu Binghuan
dabei, wie dieser mit Flaschen und Phiolen herumhantierte, welche neben ihm
standen.
Chu Binghuan
holte seine gesamte Sammlung an spiritueller Medizin und Pflanzen aus seinen
Qiankun-Ärmeln. Aufgeregt fing er an, Medizin zu mischen. Ab und zu übertrug er
Hua Che etwas reine Energie und gab ihm ein paar konzentrierte Energiepillen,
so als hätte er Angst, dass Hua Che sterben würde, sobald er nicht aufmerksam
genug war.
Im Gegensatz zu
ihm schien Hua Che jedoch ziemlich entspannt zu sein. Geistesabwesend
bewunderte er den Vollmond und die Sterne am Himmel. Dabei fiel sein Blick
unbewusst auf Chu Binghuan.
Sofort wusste er
nicht, ob er lachen oder weinen sollte. „Großer Doktor Chu, Ihr habt weiblichen
Ginseng und Distel hinzugefügt. Denkt Ihr, dass ich noch nicht genug blute?”
Chu Binghuans
Gesicht wurde blass.
Mit großen
Schwierigkeiten konnte Hua Che den Drang unterdrücken, in lautes Gelächter
auszubrechen. Er setzte einen Gesichtsausdruck auf, welcher sein Schicksal
betrauern sollte und sagte: „Seid Ihr wirklich kompetent genug für diesen Job?
Vielleicht sollten wir besser einen anderen medizinischen Kultivierenden kommen
lassen. Ich möchte nicht sterben...”
„...” Chu
Binghuan hielt sich eine Hand an die Stirn. „Halt die Klappe!”
Entgegen seinem
Willen lachte Hua Che.
Das war wahrlich
eine Situation, in der große Sorge zu Chaos führte. Chu Binghuan atmete einmal
tief ein. In seiner Aufregung hatte er es sogar geschafft, das Rezept zu
vergessen, welches er in- und auswendig kannte.
Er ordnete seine
Gedanken und blendete Hua Che aus, welcher von Kopf bis Fuß mit Blut bedeckt
war. Dann verwarf er die Mischung, welche er bereits fertiggestellt hatte und
mischte eine neue Medizin zusammen.
Später Hua Che
hielt eine Flasche aus Hammelfettjade in der Hand, welche bis zum Rand mit
spiritueller Medizin gefüllt war. Er sah in die Ferne und fragte: „Wie machen
sich Sasa und die anderen?”
„Das Feuer wurde
bereits gelöscht und sie kümmern sich jetzt um die Nachwirkungen” Kurz darauf
drängte Chu Binghuan: „Du musst dir keine Sorgen machen. Trink deine Medizin”
Hua Che
schüttelte die Jadeflasche. Die Medizin darin schwappte, wirkte gutmütig und
freundlich, aber Hua Che zitterte vor Angst.
Schließlich
kannte er Chu Binghuan nun schon seit einhundert Jahren und hatte bereits
schwer gelitten.
Richtig, der
Dämonenkönig fürchtete nichts zwischen Himmel und Erde außer Chu Binghuans
Medizin.
Seine Medizin war
überaus bitter. Nach nur einem Schluck wollte man sich gar nicht den nächsten
vorstellen.
Chu Binghuan
nannte das liebevoll den “mal sehen, ob du es wagst, erneut krank zu
werden”-Effekt. Das hatte Hua Che so sehr eingeschüchtert, dass er nur noch
jämmerlich hatte wegrennen wollen.
Nun sorgte das
bloße Geräusch einer schwappernden Medizinflasche bei Hua Che bereits für
Gänsehaut. Er wollte weinen.
„Das...ähm...lass
uns erst darüber reden...”
Kalt entgegnete
Chu Binghuan: „Trink!”
Hua Che wollte
wirklich weinen.
Er hielt sich die
Nase zu, hob die Flasche an und nahm vorsichtig einen Schluck. Sofort
verschluckte er sich und seine Augen füllten sich mit Tränen.
Während er
hustete, sagte er: „Wenn du möchtest, dass ich sterbe, sag es einfach! Nutz
diese Methode nicht, um mich zu quälen!”
Unglücklicherweise
hatte Chu Binghuan ein Herz aus Eis. „Trink es mit einem Schluck!”
„Du versuchst,
deinen Ehemann umzubringen!”, erwiderte Hua Che besorgt.
„...”
In dem Moment, in
dem er das sagte, erstarrte er.
Die Atmosphäre
war genau richtig und verschmolz mit dem, was in ihrem letzten Leben passiert
war. Hua Che hatte nicht über seine Worte nachgedacht und instinktiv...
Blödsinn geredet.
Chu Binghuan
hatte ebenfalls inne gehalten.
Es war wirklich
Zufall. Sowohl der Ort als auch die beteiligten Personen waren genau die
gleichen.
Es halbes Jahr,
nachdem Hua Che in seinem letzten Leben der unsterblichen Sekte Shang Qing
beigetreten war, hatte er den Berg verlassen, um in der Mingyue-Schlucht zu
trainieren.
Als er jemanden
retten wollte, war er aus Versehen in den kalten Teich gefallen und als er
gerettet wurde, hatte er bereits sowohl innere als auch äußere Verletzungen
davongetragen.
Chu Binghuan
hatte ihm damals zum erstem mal Medizin zusammengemischt und Hua Che war von
der Geste vollkommen überwältigt gewesen. Das Ergebnis davon war, dass Hua Che
die Flasche genommen, einen Schluck getrunken und sein Gesicht vor Schreck
verzogen hatte.
Mit verzerrtem
Gesicht hatte er geschrien: „So bitter?! Schnell, schnell, schnell, nimm es
weg. Ich möchte es nicht mehr trinken!”
Als Hua Che so
sein schlechtes Temperament gezeigt hatte, hatte es keinen Unterschied zwischen
ihm und einem dreijährigen Kind gegeben. Er hatte auf jede mögliche Art und
Weise mit Chu Binghuan argumentiert und hatte die Medizin auf keinen Fall
trinken wollen.
Unglücklicherweise
war Chu Binghuan keine geduldige Person und besaß auch kein besonders gutes
Temperament. Er hatte direkt Hua Ches Akkupunkturpunkte versiegelt, seinen Mund
geöffnet und die gesamte Medizin hineingekippt.
Daraufhin hatte
Hua Che aufgrund der Bitterkeit weinend auf dem Boden gelegen. Wenn Leute
anwesend gewesen wären, welche nicht gewusst hätten, was passiert war, hätten
diese sicherlich gedacht, dass er sich selbst verkaufen wollte, um seinen Vater begraben zu können!
„Chu Binghuan,
das ist, als würdest du deinen Ehemann umbringen! Sag mir einfach, wenn du als
Witwer leben möchtest! Ich werde dir dabei helfen, dein Ziel zu erreichen!”
Am Ende hatte Chu
Binghuan sein Schwert erhoben und Hua Che durch die ganze Mingyue-Schlucht
gejagt, um ihn zu schlagen. Daraufhin hatte Hua Che nichts mehr dazu gesagt.
Gute Medizin
schmeckt bitter. Obwohl Chu Binghuans Medizin absolut schrecklich schmeckte,
war ihre Heilkraft überaus stark.
Nachdem Hua Che
jedoch den Satz “Du versuchst, deinen Ehemann umzubringen!” gesagt hatte, war
ihm das extrem unangenehm. Er trank die restliche Medizin mit einem Schluck
leer.
Während er dem
Drang zu weinen widerstand, schmeckte er plötzlich etwas Süßes.
Es war eine
kandierte Frucht.
Hua Che starrte
Chu Binghuan erstaunt an. Dieser boshafte und grausame Kultivierende konnte
tatsächlich so rücksichtsvoll sein?
War Chu Binghuan
nicht derjenige, den es am meisten freute, die überaus leidenden
Gesichtsausdrücke der Personen zu sehen, welche seine Medizin tranken???
Außerdem kam Hua
Che der Geschmack dieser kandierten Früchte sehr bekannt vor.
„Du...das...” Hua
Che zeigte auf seine blutleeren Lippen und sagte: „Wo hast du diese Früchte
gekauft?”
Chu Binghuan
öffnete ein weißes Taschentuch, in dem sich mehr als zehn verschiedene Sorten
kandierter Früchte befanden. Hua Che liebte kandierte Äpfel, Birnen, Pfirsiche
und Edelpflaumen.
Er hatte
kandierte Früchte von Straßenhändlern im Reich der Sterblichen gekauft und
sogar welche gekostet, welche von den Köchen der königlichen Hauptstadt gemacht
worden waren, aber keine hatte mit den kandierten Früchten mithalten können,
welche Chu Binghuan machte. Sie sorgten dafür, dass Hua Ches Augen leuchteten.
Ein einziger Biss verwöhnte seine Geschmacksnerven und ließ sie nichts
schlechteres mehr akzeptieren.
Unglücklicherweise
war Chu Binghuan überaus geizig. Er hatte Hua Che immer nur dann zwei Stück
gegeben, wenn er seine Medizin getrunken und er Mitleid bekommen hatte. Dadurch
hatte sich Hua Che überaus elend gefühlt.
Später war Hua
Che aus der unsterblichen Sekte Shang Qing ausgestiegen. Da sie von da an an
verschiedenen Seiten unter dem Himmel gelebt haben, war es für Hua Che
unmöglich geworden, Chu Binghuans kandierte Früchte erneut zu essen.
Als er sie nun,
einhundert Jahre später, erneut kostete, weinte er beinahe.
Er hob seine Hand
und schob sich eine weitere Frucht in den Mund, dann eine Dritte, eine Vierte,
eine Fünfte, bis er jede einzelne Sorte gekostet hatte.
„Ich wusste gar
nicht, dass der junge Herr Chu solch geschickte Hände hat” Hua Che grinste und
sagte: „Egal, welche Frau dich in Zukunft heiraten wird, sie wird gesegnet
sein”
Chu Binghuan war
ihm einen scharfen Blick zu. Er hielt etwas getrocknetes Feuerholz in den
Händen und entfachte ein Feuer.
„Kleiner
Eiswürfel, warum bist du nicht zu der unsterblichen Sekte Shang Qing gegangen?”
Chu Binghuan
brach einen Ast entzwei und warf ihn in das Feuer. „Ich wollte nicht hingehen”
Träge fragte Hua
Che: „Möchtest du darin Erfolg haben, das Dao zu kultivieren und ein
Unsterblicher werden?”
„Nein”
„Bedeutet das,
dass du das Reich der Sterblichen nicht verlassen möchtest?” Das überraschte
Hua Che. Mit einem Lächeln fragte er: „Dann erzähl mir, auf welche Art von
Kultivierende du stehst. Für jemanden wie dich ist es unmöglich, eine
Sterbliche zu heiraten, richtig?”
Chu Binghuan
schwieg, weshalb Hua Che laut nachdachte. „Zuallererst muss sie eine
repräsentable Herkunft haben. Zumindest muss der Stand ihrer Familie nahe an
Yuntian Shuijing herankommen. Als nächstes muss sie eine gute Moral und einen
netten Charakter besitzen. Schließlich muss sie dein kaltes und unfreundliches
Temperament ausgleichen. Deshalb muss sie auch sanft und weise sein. Ihr
Kultvierungslevel sollte auch nicht zu niedrig sein...”
„Hua Qingkong”
„Ihr Temperament
sollte jedoch nicht zu schwach und zart sein. Sie muss stark genug sein, um
sowohl die Halle für die Gäste zu händeln als auch in der Küche zu arbeiten.
Achso und sie muss gute kulinarische Fähigkeiten besitzen. Schließlich ist der
junge Herr Chu bereits seit seiner Kindheit verwöhnt worden. Du bist
unglaublich wählerisch, isst kein Fleisch oder sehr würziges Gemüse wie
Zwiebeln, Ingwer, Knoblauch oder Pfeffer. Stattdessen magst du Tofu oder
Produkte aus Mehl, wie Nudeln und Brötchen...”
Chu Binghuans
Herz zog sich zusammen. Er sah Hua Che direkt an. „Du...kennst mich so gut?”
„Du magst frische Klöße, welche mit drei Zutaten gefüllt sind. Du trinkst nur Wolken-Nebel-Tee vom Berg Lu. Oh, aber wenn es wirklich keine gibt, kannst du auch mit Longjing-Tee vom Westsee leben. Du hasst es, Wein zu trinken. Bei Festen wie dem Neujahrsfest, wenn du keine andere Wahl hast, als etwas zu trinken, trinkst du ausschließlich Herbstenhüllenden Weißwein. Du leidest auch an Mysophobie und hast entsprechend eine Abneigung gegen Schmutz. Du würdest jemanden, der nach seinem Schwerttraining ins Bett geht ohne zu duschen definitiv zusammenschlagen”
Chu Binghuans
Augen wirkten wehmütig. „Diese Dinge... wo hast du das gehört?”
Hua Che kicherte
etwas. „Ich habe geraten! Außerdem musst du jede Nacht, bevor du schlafen
gehst, ein Weihrauchstäbchen anzünden. Ah, ich muss das alles aufschreiben und
deiner zukünftigen Frau geben”
Chu Binghuans
Gesichtsausdruck wurde augenblicklich kalt. „Halt die Klappe und ruh dich aus”
„Auf keinen Fall”
Hua Che lächelte. Er wirkte gütig und fröhlich, aber sein schönes Gesicht
zeigte eine Müdigkeit, welche er nur schwer verstecken konnte.
„Ich befürchte,
wenn ich jetzt die Klappe halte, werde ich in Zukunft nicht die Möglichkeit
haben, jemals wieder zu sprechen.”
Erklärungen:
Der Lokustbaum ist hauptsächlich in Süd-
und Mittelamerika beheimatet. Aus den Früchten eines Lokustbaums kann
beispielsweise Mehl oder ein kaffeeähnliches Getränk hergestellt werden.
…sich selbst
verkaufen wollte, um seinen Vater begraben zu können: Im alten China haben sich
die Leute manchmal verkaufte (durch Prostitution oder indem sie ein Sklave
geworden sind), um die Beerdigung ihrer Eltern bezahlen zu können.
Der Wolken-Nebel-Tee
ist genau wie Longjing-Tee ein Grüntee. Die
Pflanzen, welche zu diesem Tee verarbeitet werden, wachsen in einem sehr
nebligen Gebiet, daher der Name.
Zu dem Herbstenthüllenden Weißwein habe ich tatsächlich nicht
wirklich etwas gefunden. In China wird eher Sake getrunken, was logischerweise
als Reiswein gilt. Dieser kann jedoch auch z.B. eine gelbliche Farbe haben. Ich
habe zwar verschiedene Weinnamen gelesen während meiner Recherchen, aber keiner
hatte irgendetwas mit Herbst zu tun. Stellt euch also am besten einfach nur
eine Schüssel Sake vor.
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der wollte die waffe und hat deshalb das dorf in brand gesetzt. aber die waffe hat sich wieder erinnert und hua hat es wieder. jetzt taucht chen aus und versucht im zu helfen doch hua weis noch von früher das die medizin von im bitter ist. er muss in erinnern das er es falsch gemixt hat. der arme chen ist so durch den wind wegen seinen hua. dann will er wissen auf welche frau er steht und wie sie sein sollte. das hört sich so falsch an als meinte er zu sterben aber das darf nicht passieren. freu mich wenns weiter geht.
AntwortenLöschenDa die Person genau wusste, wo die Waffe liegt, muss sie rein theoretisch auch wiedergeboren sein. Ich frage mich, wie viele Personen neben Hua Che und Chu Binghuan dieses Leben mir ihren alten Erinnerungen leben. Das mit der Medizin fand ich ja sehr unterhaltsam XD. Hua Che galt als überaus grausamer Dämonenkönig, hat aber Angst vor bitterer Medizin XD. Und Chu Binghuan ist vor Schock total durch den Wind gewesen. Bei Hua Ches letztem Satz hat man wirklich gedacht, dass er jeden Moment den Löffel abgibt, aber dann wäre die Geschichte ja quasi vorbei gewesen... also darf er noch etwas weiterleben XD.
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