Kapitel 46 ~ „Zum Glück waren die Götter nicht gut zu mir.”
Yin Wuhuis Gedanken waren davon erfüllt, von Hua Sijin
verlassen zu werden, weshalb seine Worte vollkommen wirr waren. „Ameisen! Diese
Ameisen! Wir können sie es wagen, mir nicht zu gehorchen! Sie haben den Tod
verdient! Sie haben alle den Tod verdient!”
„Eure Majestät”, sagte Shang Jiangmei.
Mit grimmigen Blick entgegnete Yin Wuhui: „Ist die
Illusionsformation der Fen Qing Palasthalle noch aktiv? Lasst sie in Ruhe! Ich
muss keinen Finger rühren, damit sie zu einem Meer aus Blut werden!”
Yin Wuhui warf Hua Che einen Blick zu. Momentan hatte sich
der Dämonenkönig wieder beruhigt und winkte mit der Hand, während er sagte:
„Bringt ihn ins Wassergefängnis und findet jemanden, der ein Auge auf diesen
ungehorsamen Sohn hat!”
Shang Jiangmei senkte den Kopf, gab ein “Jawohl” von sich
und ging mit Hua Che im Schlepptau zum Wassergefängnis.
Das so genannte Wassergefängnis war ein See, welcher sich im
Zentrum der Fen Qing Palasthalle befand. Dieser See war blutrot und erinnerte
aus der Ferne an wertvollen und wunderschönen Brokat.
Je näher man jedoch kam, desto deutlicher wurde der Geruch
von Blut, welcher von dem See ausging. Jemand hatte einmal gesagt, dass der See
ursprünglich eine normale Farbe hatte, aber weil so viele Menschen in dem
Wassergefängnis gestorben waren, hatte der See die Farbe von Blut angenommen.
Die Kultivierenden, welche im Wassergefängnis gestorben
waren, waren zu Tode gefoltert worden, weshalb ihr anhaltender Groll über dem
See schwebte. Die Aura des Grolls war so stark, dass gewöhnlichen Sterblichen
beim Vorbeilaufen ihre Seele und ihr Blut entzogen werden würde.
Hua Che sprang in den See und ging durch einen Spalt
zwischen zwei Felsbrocken, um die Grenze zum Wassergefängnis zu überschreiten.
Sobald er die Barriere durchquerte, verschwand das Blut,
sein goldener Kern wurde versiegelt und seine Kultivierung erlosch. Er folgte
Shang Jiangmei wie ein gewöhnlicher Sterblicher.
Vom Aufbau her unterschied es sich nicht von einem
gewöhnlichen Gefängnis. Die einzige Ausnahme bestand darin, dass jeder Person
nur eine Zelle zur Verfügung stand. Der Ort war sehr geräumig und ab und zu
liefen zwei Mäuse oder Kakerlaken vorbei
Hua Che betrachtete seine Zelle. Die Beleuchtung war
ziemlich gut, denn klares Licht strömte aufgrund des Mondes in den Raum hinein.
Er drehte sich um, machte einen abwehrenden Schlenker mit seiner Hand und sagte
zu Shang Jiangmei: „Du darfst gehen”
Shang Jiangmei wandte sich an eine Person, welche sich in
der Dunkelheit verborgen hielt. „Seine Majestät hat befohlen, dass er bewacht
werden soll. Mach keine Fehler”
Der Mann kam langsam aus der Dunkelheit hervor und
entgegnete mit leiser Stimme: „Jawohl”
Hua Che war geschockt.
Shang Jiangmei verlies das Wassergefängnis, während er die
Hände hinter dem Rücken hielt. Der dämonische Kultivierende, welcher aus dem
Schatten getreten war, war komplett in schwarz gekleidet und trug wie alle
Schüler der Fen Qing Palasthalle den Gu der brennenden Zuneigung. Unter dem
hellen Mondlicht wirkten seine Augen blutrot.
Ein unheimliches, kaltes Licht blitzte in Hua Ches Augen
auf. „Lu Yao”
Der dämonische Kultivierende erschrak und drehte sich
ruckartig zu Hua Che um. „Hua Qingkong?!”
Nachdem sie sich ein Jahr lang nicht gesehen hatten, hatte
sich Lu Yao sehr verändert.
Er war nicht nur von einem unsterblichen Kultivierenden zu
einem dämonischen Kultivierenden geworden, sondern… auch seine jugendliche
Ausstrahlung war verschwunden. Lu Yao war offensichtlich erst siebzehn Jahre
alt, aber er sah aus wie ein Mann mittleren Alters.
Sein Haar war vollkommen weiß.
Der Herzdämon musste ihm zu schaffen machen, seine innere
Welt war ins Chaos gestürzt und seine reine Energie floss rückwärts. Es war nur
natürlich, dass er den dämonischen Weg kultivierte.
Bei dem Wanmen-Kampfsportturnier hatte Hua Che mit seiner
Flötenmusik den Samen für Lu Yaos Herzdämonen gesät. Wenn er rechtzeitig eine
Behandlung mit klaren Herztönen von anderen musikalischen Kultivierenden
erhalten hätte, wäre der von Hua Che gesäte Herzdämon bereits lange vertrieben
worden. Unglücklicherweise war Lu Yaos Glück nicht so groß.
Als er sich seines Herzdämons bewusst geworden war, war er
bereits in Trance gewesen. Bevor es irgendjemand um ihn herum bemerken konnte,
war der Vorfall mit dem Tod seines Vaters bekannt gegeben worden. Er war wie
ein trauernder Hund vor der unsterblichen Sekte Shang Qing und dem gesamten
unsterblichen Weg geflohen. Wo sonst hätte er hingehen können, wenn nicht in
das Reich der Dämonen? Wenn er nicht bei der Fen Qing Palasthalle Zuflucht
gesucht hätte, wo hätte er dann eine Bleibe finden können?
„Du bist es...” Lu Yaos Reaktion war ungewöhnlich ruhig. Die
Zellentür war nicht abgeschlossen, also drückte er sie auf und ging hinein.
„Wie kommt es, dass du ebenfalls von dem Dämonenkönig gefangen genommen
wurdest?”
Hua Che antwortete nicht auf seine Frage, sondern
entgegnete: „Also warst du doch in der Fen Qing Palasthalle!”
„Du wusstest es?”
„Ich habe es vermutet”
Lu Yao kicherte: „Ja, wo sonst auf der Welt könnte ich einen
Platz für mich finden, wenn nicht hier?”
Das Lächeln auf Lu Yaos Gesicht wurde noch breiter und sein
Gesichtsausdruck lies sich beinahe ausschließlich mit drei Worten beschreiben:
harmlos, unschuldig und süß. „Qingkong, du hast in den letzten Jahren ein
schönes Leben geführt, oder?”
Hua Che starrte Lu Yao an. „Wenn du mich etwas fragen
möchtest, frag einfach!”
In Lu Yaos Augen lag für einen Moment ein Ausdruck der Wut,
aber er verbarg ihn sehr gut. Beinahe sofort verschwand der Ausdruck wieder und
er kehrte zu seinem einfachen und schüchternen Aussehen zurück.
Er handelte nicht, wie Hua Che es sich wünschte, sondern
sagte stattdessen: „Ich wurde in eine hochrangige Familie hineingeboren. Seit
ich meine Augen geöffnet habe, war ich der Sohn des Sektenführers. Ich wurde
mit einem Heiligenschein geboren und alle hatten mich beneidet und mir
geschmeichelt”
„Später habe ich ebenfalls angefangen zu kultivieren. Mein
Vater hat mir alles Schritt für Schritt beigebracht und auch der Älteste
Qianyang hat sein Bestes dabei gegeben, mich zu unterrichten und war bestrebt,
mich zu einem hervorragenden Nachfolger auszubilden. Alle waren der Meinung,
dass ich die unsterbliche Sekte Shang Qing übernehmen würde” Lu Yao
lachte kläglich. „Sie alle hatten das Anfangs gedacht und
ich ebenfalls, aber später... dachten sie das nicht mehr, denn ich war so dumm.
Wie hätte ich der Sohn des Sektenführers sein können?”
Hua Che schwieg und hörte ruhig zu.
Lu Yao fuhr fort: „Ich war dumm, aber ich konnte es nicht
ändern. Die Götter waren nicht gut zu mir und ich blieb seit meiner Geburt
hinter den anderen zurück, aber wem konnte ich die Schuld dafür geben? Ich
wollte hart arbeiten, um mir einen Namen zu machen und noch härter arbeiten, um
meinen Vater gut dastehen zu lassen, aber ich besaß keine Qualifikationen dazu.
Mein Vater hat damals gesagt, dass ich sowohl in der Literatur als auch in der
Kampfkunst unfähig wäre, dass ich in Ungnade gefallen wäre, das ich die Mauer
nicht mit Schlamm aufrechterhalten könnte und mein ganzes Leben lang dazu
verdammt war, unfähig zu sein. Ich wusste das alles und es war nicht nötig,
mich immer wieder daran zu erinnern”
„Man sagt, dass ein strenger Meister einen guten Schüler
hervorbringt. Die Fakten haben bewiesen, dass ein dummer Schüler dumm bleibt.
Egal wie streng der Meister ist, es ist nutzlos” Lu Yao sah Hua Che direkt an.
„Weißt du, mein Vater hat es geliebt, mich zu schlagen”
Natürlich wusste Hua Che das.
Vielleicht lag es daran, dass Lu Mingfeng es gehasst hatte,
Eisen nicht zu Stahl machen zu können. Da Lu Mingfeng seine eigenen Erwartungen
nicht erfüllen konnte, hatte er gehofft, sein Sohn würde es schaffen. Er hatte
unbedingt gewollt, dass Lu Yao die Kampfkünste ausübt, alle übertraf und an der
Spitze aller Kultivierenden stand.
Lu Yao war seit seiner Kindheit geschlagen worden. Anstatt
ihn heimlich hinter verschlossenen Türen zu schlagen, hatte Lu Mingfeng ihn
allen Schülern und Ältesten der Sekte vorgeführt.
Lu Mingfengs Worte dazu waren “Die heutige Schande soll
deine Motivation sein, um in Zukunft weiter voranzuschreiten” gewesen.
Das klang auf dem erste Blick richtig, aber Lu Mingfeng
hatte sie in der falschen Situation verwendet.
Als Lu Yao das erste mal gedemütigt wurde, hatte er sich
vielleicht auch nicht damit abfinden können und hart an sich gearbeitet, um
besser zu werden. In den Augen von
Außenstehenden hatte er auch einige Fortschritte gemacht,
aber in Lu Mingfengs Augen war das nicht ausreichend gewesen und so hatte er
eine weitere Strafe bekommen.
Später eine dritte Strafe, dann eine vierte und noch viele
weitere...
Egal wie stark sein Selbstwertgefühl war, es ist Stück für
Stück zerstört worden.
Allmählich war Lu Yao schüchtern, ängstlich und schwach
geworden.
Lu Yao erzählte weiter. „Er hat mir immer wieder vorgeworfen
feige zu sein und dass ich nichts aushalten würde. Hahahaha, war das nicht in
Wirklichkeit alles seine Schuld? Wenn er mich nicht entmutigt hätte, wäre ich
nicht so geworden! Ich wäre nicht so schüchtern und unentschlossen!”
„Denke nicht, dass es eine gute Sache ist, wenn dein Vater
stark ist”, höhnte Lu Yao. „Wenn sein Licht zu stark ist, wird es dich
verbrennen. Andere werden euch vergleichen und dein Leben wird sehr anstrengend
werden”
„Der Vater ist so gut, also warum ist sein Sohn so nutzlos?
Sektenführer Lu ist der stärkste Kultivierende der Welt. Will sein Sohn der
schwächste Kultivierende der Welt sein? Könnte es sein, dass er von
Sektenführer Lu adoptiert wurde? Ist er wirklich sein leiblicher Sohn?” Lu Yao
ging zwei Schritte auf Hua Che zu und sah ihn an. „Solche Worte durfte ich mir
jeden Tag anhören”
„Ich fing an, an mir selbst zu zweifeln und habe mich sogar
selbst gefragt, ob mein Vater mein leiblicher Vater ist und warum alle anderen
so stark sind... Der Älteste Qianyang hat einmal gesagt, dass Zuo Qis Talent
nicht besonders gut war, aber selbst solch ein mittelmäßiger Mensch mich
übertreffen und seinen Shidi nennen konnte. Hehehehe...”
„Zum Glück waren die Götter nicht gut zu mir”
„Wer hat gesagt, dass ich nicht Lu Mingfengs leiblicher Sohn
bin? Wie sich herausgestellt hat, war Sektenführer Lu, welcher von Tausenden
von Menschen bewundert wurde, kein bisschen talentiert! Er war nur mittelmäßig,
genau wie ich. Mein Vater hat mich als Verlierer, Feigling und nutzlose Person
bezeichnet, aber hat er das nicht in Wirklichkeit zu sich selbst gesagt?
Oberflächlich betrachtet hat er mit mir geschimpft, aber in Wahrheit hat er mit
sich selber geschimpft!”
Mit kalter Stimme entgegnete Hua Che: „Du wusstest, was Lu
Mingfeng seinen Schülern antut, hast aber nichts dagegen unternommen, also
trägst du eine Mitschuld daran”
„Das haben sie verdient”, schrie Lu Yao und seine Augen
leuchteten vor ungezügelter Grausamkeit. „Wer hat ihnen gesagt, dass sie auf
uns herabsehen sollen? Wer hat diese Menschen, welche behaupten überaus
talentiert und die stolzen Söhne des Himmels zu sein, dazu gebracht, aus
tiefsten Herzen auf uns herabzusehen? Jeder einzelne von ihnen ist arrogant und
hochnäsig! Sie haben es verdient, also was spielt es für eine Rolle, wenn sie
talentiert und die Lieblinge des Himmels sind? Warum sollten ihre Errungenschaften
nicht meinem Vater gehören? Hahaha, sie haben es verdient!”
Menschen wurden ungleich geboren. Manche Menschen kamen in
Armut zur Welt und besaßen einen niederen Status, während andere gut gekleidet,
wohlgenährt und die Verwandten des Kaisers des Landes waren.
War er etwa eifersüchtig?
Eifersüchtig auf alle, welche talentierter waren als er? Lu
Yao war wie ein mit Wunden übersätes Tier, welches in einem Käfig gefangen
gehalten wurde und nur vergeblich brüllen, knurren und darum kämpfen konnte,
Widerstand zu leisten.
In Wahrheit konnte Hua Che ihn verstehen.
Eifersucht lag in der Natur des Menschen und auch er war
früher eifersüchtig gewesen. Nachdem er sich um die Angelegenheiten nach Hua
Mei’ers Tod gekümmert und mit seinem Kindermädchen ums Überleben gekämpft
hatte, hatte er viele betrunkene Würdenträger und wohlhabende, junge Männer
herumlaufen sehen, welche Geld wie Wasser ausgaben und war überaus eifersüchtig
und unzufrieden gewesen.
Um zu überleben zögerten manche Menschen nicht, um Gnade zu
flehen und auf dem Boden zu knien, um die stinkenden Füße anderer Menschen zu
halten, nur um als Gegenleistung eine ganze Mahlzeit zu bekommen.
Andere Menschen dagegen lebten ein verschwenderisches Leben,
wussten überhaupt nicht, wie sie ihr ganzes Geld wertschätzen sollten und
warfen eine gute Mahlzeit schnell einfach weg.
Während Wein und Fleisch vor ihnen duftete, war die Straße
mit gefrorenen Knochen gepflastert.
Er hatte zu viel gesehen.
Was nützte es einem jedoch, wütend zu sein? Wenn Menschen in
ihrem früheren Leben gute Taten vollbracht und Segen gesammelt hatten, waren
sie in diesem Leben in ein gutes
Haus hineingeboren worden. War man zum Leiden geboren
worden, würde man sein ganzes Leben lang leiden. Es ist sinnlos, andere dafür
verantwortlich zu machen. Man konnte sich nur darüber beklagen, in seinem
früheren Leben Sünden begangen zu haben, denn dieses Leben war dann nur die
Vergeltung.
„Hua Che” Auf einmal beruhigte sich Lu Yao wieder. Er ging
halb in die Hocke und sah Hua Che, welcher sich auf den Boden gesetzt hatte,
mit einem scharfen Blick an. „Ich habe dich nie provoziert oder dir etwas
Schlimmes angetan, oder?”
Hua Che blickte zu ihm auf.
Lu Yao sah ihn fordernd an. „Weshalb willst du mir Schaden
zufügen?”
Diese Frage hatte Lu Yao vermutlich bereits ein ganzes Jahr
beschäftigt.
Ein überaus schwaches Lächeln blitzte in Hua Ches Augen auf.
Einst hatte er Lu Yao unter allen Umständen vor Lu Mingfeng
retten wollen, aber unerwarteterweise hatte Lu Yao ihn tot sehen wollen und ihn
aus tiefstem Herzen gehasst. Er hatte sogar versucht Chu Binghuan einen Schritt
voraus zu sein und ihn zu töten.
„Du hast mir nie etwas angetan?”, dachte Hua Che und seufzte
innerlich. Dann erwiderte er: „Ich werde mich nicht mit dir über die
Vergangenheit streiten. Ich wollte nur Lu Mingfeng töten. Meister Lu, wie es
scheint ist dein Herz giftiger, als ich es mir vorgestellt habe”
Lu Yao war überrascht.
„Ich habe gedacht, du wärst jung und unwissend. Du warst
erst fünfzehn Jahre alt, also wie konntest du verstehen, was vor sich ging?
Selbst wenn du auf Lu Mingfengs Geheimnis gestoßen wärst, wie hättest du dem
widerstehen können? Als ich so darüber nachgedacht habe, bin ich weichherzig
geworden und wollte dir nichts mehr antun. Ich bin sehr müde und möchte nur im
Ling Xiao Tempel essen, mir keine Sorgen um diese chaotischen Dinge machen und
sterben, aber du...”
Hua Che lächelte erzwungen und fuhr fort: „Damals auf dem
Qingcheng-Gipfel hast du mich dazu eingeladen, in der unsterblichen Sekte Shang
Qing zu lernen. Erinnerst du dich noch an das, was du damals zu mir gesagt
hast?”
In Lu Yaos Augen lag vollkommene Verwirrung. Er reagierte
einen Moment lang nicht, aber dann weiteten sich seine Augen vor Schock.
Hua Che wiederholte seine damaligen Worte: „Wenn ich
persönlich eingreife, kann ich sogar meinen Vater bitten, dich als seinen
Schüler in die Sekte aufzunehmen”
Lu Yao stand geschockt auf und ging zwei Schritte zurück.
Ein kaltes Lächeln erschien auf Hua Ches Lippen. „Du bist
deinem Vater sehr treu. Du suchst auf der ganzen Welt nach Nahrung für ihn. Lu
Yao, Lu Yao, ich habe dein Leben gerettet, als du noch ein Kind warst und so
dankst du es mir?”
Lu Yao war erschüttert und bekam kein Wort heraus.
Hua Che ignorierte ihn, stand auf, ging zu einer der Wände
und lauschte. Das gleich wiederholte er an der gegenüberliegenden Wand, aber in
keiner der beiden Zellen neben ihm waren Bewegungen zu hören. Noch war nicht
klar, ob sich Wen Yuan ebenfalls hier befand.
Das Gefängnis hatte seinen goldenen Kern versiegelt und Hua
Che konnte seine reine Energie vorerst nicht nutzen. Als er das Geräusch von
leisen Schritten hinter sich hörte, machte er sich gar nicht erst die Mühe,
sich umzudrehen, sondern sagte nur: „Was denkst du, wird passieren, wenn du den
jungen Meister tötest? Denke darüber nach, bevor du handelst”
Lu Yaos Schritte verstummten abrupt und er wagte es nicht, auch nur einen weiteren Schritt zu gehen.
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Was für ein Wiedersehen zwischen Lu Yao und Hua Che. Und der dumme Junge will da auf die Tränendrüse drücken und sich rechtfertigen, aber das ist ja wohl nach hinten losgegangen.
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