Kapitel 32

Kapitel 32 ~ Chu Binghuan flog zum Eingang der Shang Qing Halle und starrte Lu Yao mit kalten Augen an. „Übergib ihn mir!”

 

Hua Che war von den ständigen Wettkämpfen des Turniers erschöpft und nachdem der Älteste Qianyang das Ende verkündet hatte, war er in sein Zimmer zurückgegangen, um zu schlafen.

Zwei Tage später würden sich all die Kultivierenden wieder in der Arena der unsterblichen Sekte Shang Qing versammeln, um die Siegerehrung abzuhalten.

Zhuang Tian war einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang ohnmächtig gewesen. Als er wieder aufwachte, war er wie benommen und starrte ausdruckslos vor sich hin, so als wäre er verrückt geworden.

Chu Binghuan gab ihm ein paar beruhigende Medikamente und ein paar Stunden später konnte er wieder etwas sprechen.

„Also d-d-d-du ha...ts, ich habe mir auf die Zunge gebissen! Du, der sechste Schüler und der achte Schüler, ihr seid alle unter die Besten drei gekommen?”

Chu Binghuan nickte.

„Die Besten drei. Drei von eins, zwei, drei, vier, fünf, sieben, neun!”

Chu Binghuan brachte es nicht übers Herz, die vergessene sechs und sieben zu ergänzen und schwieg stattdessen.

„Stimmt das oder nicht? Sag es nochmal, sag es nochmal!”

Hilflos hatte Chu Binghuan keine andere Wahl, als seine Worte noch dreimal langsam zu wiederholen.

Zhuang Tian konnte es noch immer nicht glauben, also fragte er einen Schüler der unsterblichen Sekte Shang Qing. Am Ende war er so aufgewühlt, dass er in Tränen ausbrach.

„Ihr seid großartig! Das lässt mich wirklich gut aussehen”, weinte Zhuang Tian. „Ihr habt sogar für eure Familien Ruhm eingebracht!”

Damit hatte er recht. Mu Qinian, dieser alte Mann, welcher seit Jahrzehnten nicht mehr so glücklich gewesen

Verglichen mit der feierlichen Feng Ming Schlucht, war Yuntian Shuijing, welches in der Geschichte als kalt und klar beschrieben wurde, so ernst und aufrichtig wie eh und je. Für Chu Changfeng war es selbstverständlich, dass Chu Binghuan unter die Besten drei gekommen war, weshalb ihn das Ergebnis nicht überraschte und er auch nicht so glücklich darüber war.

Was Mei Cailian betraf, so war sie diejenige, welche dieses Wanmen-Kampfsportturnier am wütendsten gemacht hatte.

Der erste Platz, welcher ihnen gehören sollte, war an jemand anderes gegangen und Chu Binghuan hatte seine Beziehung zu Hua Che öffentlich gemacht. Das war einfach verrückt!

Hilflos sagte Chu Changfeng: „Schwägerin, Hua Che hat den ersten Platz belegt. Er ist definitiv nicht gewöhnlich. Nach diesem Auftritt beim Wanmen-Kampfsportturnier sind seine Talente für alle offensichtlich. Warum siehst du so sehr auf ihn herab?”

Mei Cailian schnaubte. „Er hat eine Mutter, aber keinen Vater, welcher ihn unterstützt und möchte dennoch, dass die Leute zu ihm aufschauen?”

„Der Erfolg oder Misserfolg eines Menschen kann nicht an seiner Herkunft gemessen werden”, erwiderte Chu Changfeng. Schwägerin, du bist zu engstirnig. Außerdem kann Hua Ches Herkunft nicht so bescheiden sein, wenn ihm das Schicksal keine Streiche spielt”

Mei Cailian hob den Kopf, um ihn anzusehen und er sagte ernst: „Seine Mutter war ursprünglich eine ranghohe Frau, die Tochter eines Prinzen. In der Welt der Sterblichen sind sie Verwandte des Kaisers”

Mei Cailian hob ihr Kinn und entgegnete: „Oh, du hast auch mal gesagt, dass die Vergangenheit die Vergangenheit ist. Es ist eine Tatsache, dass sie später in einem Bordell gelebt und obszöne Arbeiten verrichtet hat. Von der Tochter eines Prinzen zu einer überaus gewöhnlichen Person zu werden, ist wie ein Phönix, welcher auf dem Boden zu einem Huhn wird”

Mei Cailian war entschlossen, sich bis zum Schluss zu widersetzen. Chu Binghuan kehrte vorübergehend zu dem Hof zurück, in welchen Yuntian Shuijing untergebracht war und kniete vor dem Haus nieder, um Mei Cailian gegenüber seine Schuld zu bekennen.

Als es Nacht wurde, zog sich Hua Che schwarze Kleidung an und ging zur Shang Qing Halle. Sobald er sichergestellt hatte, dass niemand in der Nähe war, schlich er in die Nebenhalle. Unerwarteterweise blitzte eine Gestalt vor der Tür auf. Schnell versteckte sich Hua Che hinter einer Säule und hielt den Atem an. Als die Schritte der anderen Person näherkam, konnte Hua Che ihren Rücken erkennen.

Die Person trug ein goldenes Brokatgewand mit einer berühmten Chrysantheme auf welcher ‘Phönix breitet seine Federn aus’ gestickt war. War das nicht Mu Rongsa?

Hua Che folgte ihm und nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand außer ihnen beiden hier war, streckte er seine Hand aus und klopfte Mu Rongsa auf die Schulter.

Dieser war wie ein verängstigter Vogel, welcher bereits bei dem Zupfen eines Bogens in die Luft flog und seine erste Reaktion war es, zuzuschlagen. Hua Che wich ihm problemlos aus, griff nach Mu Rongsas Handgelenk und flüsterte: „Was machst du hier?”

Als Mu Rongsa Hua Che erkannte, atmete er erleichtert auf. „Du hast mich zu Tode erschreckt. Warum verfolgst du mich so spät in der Nacht?”

„Wer verfolgt dich?”, entgegnete Hua Che amüsiert. „Du bist während der Ausgangssperre hinausgegangen. Was hast du vor?”

„Bruder Hua, ist es bei dir nicht genauso?”, kicherte Mu Rongsa.

Im Necken und Scherzen verlor Hua Che nie. Sofort lächelte er und entgegnete: „Ich bin während der Ausgangsperre hinausgegangen, du bist herumgeschlichen. Kann es sein, dass du dich in eine Fee von Shang Qing verliebt hast? Hast du ein Rendezvous?”

Mu Rongsa lachte und schimpfte: „Geh weg! Jeder der Kultivierenden von Shang Qing ist überaus arrogant. Sie schauen auf andere herab. Ich kann sie nicht ausstehen!”

„Du hast einen guten Geschmack”, stimmte Hua Che ihm zu.

Mu Rongsa unterdrückte ein Lächeln und sagte: „Im Ernst, ich habe etwas Erstaunliches entdeckt”

„Was?”, fragte Hua Che, welcher Mu Rongsa nicht ernst nahm.

„Als ich mit einer Lampe in der Hand in die Bibliothek gegangen bin, habe ich Lu Yaos Stimme aus der dritten Etage gehört. Er hat Unsinn von sich gegeben, weshalb ich zunächst nicht besonders darauf geachtet habe” Mu Rongsa trat näher an Hua Che heran und flüsterte: „Als er aber etwas von “Ich bin es nicht, es ist mein Vater”, “Goldener Kern” und “Lehrling” gesagt hat und ich den Rest nicht verstanden habe, wollte ich hingehen, um ihn zu fragen, was los ist”

Hua Ches Gesicht verfinsterte sich.

„Also bin ich nach oben gegangen, aber außer Lu Yao war niemand dort. Er hat die ganze Zeit Selbstgespräche geführt! Bruder Hua, hat ihn der Klang deiner Flöte bei dem gestrigen Kampf wahnsinnig gemacht und er hat sich noch nicht davon erholt?”

„Wieso vermutest du das?”, fragte Hua Che.

Mu Rongsa erwiderte: „Ich habe ihn von Angesicht zu Angesicht gefragt, was los ist. Lu Yao war so verängstigt, dass sein Gesicht ganz blass war und er hat gesagt, dass ich nicht ihn, sondern seinen Vater fragen soll. Ist das nicht Sektenführer Lu? Er hat auch von einem An Yu geredet. Warum tut ihm dieser An Yu leid? Er hat auch gesagt, dass er das nicht so gemeint hat. Bruder Hua, weißt du, wer dieser An Yu ist?”

Hua Ches Augen wurden kalt.

Mu Rongsa redete einfach weiter. „Ich denke, dass dieser An Yu ebenfalls ein Schüler von Shang Qing sein könnte und es zwischen ihm und Lu Yao eine geheime Verbindung gibt. Gibt es in der Shang Qing Halle nicht eine Liste über alle Schüler der Sekte? Ich will sie mir ansehen”

An Yu war Lu Mingfengs Schüler gewesen. Die Schüler des Sektenführers sollten nicht mit anderen Schülern verwechselt werden, weshalb ihre Namen auf einer besonderen Liste in Lu Mingfengs Raum aufgeschrieben standen.

„Mach dir darüber keine Sorgen” Hua Ches kühle Stimme unterbrach Mu Rongsas Gedankengang. „Neugier ist der Katze Tod. Wusstest du das nicht?”

„Ich soll mir keine Sorgen machen? Du machst wohl Witze?!” Mu Rongsa verschränkte die Arme vor der Brust und sagte arrogant: „Wer denkst du, bin ich? Weißt du, wer mein Vater ist? Ich habe vor niemandem Angst!”

Hua Che zögerte kurz, entgegnete dann aber: „Willst du das wirklich alles wissen?”

Mu Rongsa nickte wie ein Huhn, welches Körner aufpickte. „Natürlich!”

„Dann...” Hua Ches Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während er über seinen Plan nachdachte. „Tu mir einen Gefallen”

Nachdem er Mu Rongsa weggeschickt hatte, ging Hua Che zum Shang Qing Pavillon, trat ein, ging zu dem Bücherregal und drehte die darauf platzierte blauweiße Porzellanvase um.

Während sich das Bücherregal zur Seite schob, kam dahinter ein dunkler Raum zum Vorschein.

Hua Che verschwendete keine Zeit und ging hinein.

Der dunkle Raum war nicht groß und auch nicht mit vielen Möbeln ausgestattet. In einer unauffälligen Ecke stand ein Altartisch. Hua Che kroch unter den Altartisch und hob eine der Fließen vom Boden an, wodurch ein Geheimgang freigelegt wurde, welcher unter die Erde führte.

Am Ende des Geheimgangs befand sich eine Barriere, welche nur mit einer besonderen Technik der unsterblichen Sekte Shang Qing geöffnet werden konnte. Hua Che schloss sich die ganze Nacht lang in den Raum ein, um seine Wunden vom Wanmen-Kampfsportturnier zu heilen und sich an die Techniken der unsterblichen Sekte Shang Qing zu erinnern.

In dem Moment, in dem er die Barriere am dunklen Durchgang öffnete, atmete Hua Che erleichtert auf und ging mit dem Licht einer Fackel den Gang hinunter.

Der Weg war kurvenreich und so verzweigt wie ein Labyrinth. Hua Che ging einfach darauf los, aber nachdem er einige Zeit herumgelaufen war, musste er sich eingestehen, dass er sich verlaufen hatte. Er schaffte es noch nicht einmal an seinen Ausgangspunkt zurückzukehren.

Wenn er so daran zurückdachte, war er in seinem letzten Leben nur einmal hierhergekommen, weshalb er sich natürlich nicht an den Weg erinnern konnte.

Hier gab es neun Paläste und die acht Trigramme. Wenn man mit ihnen nicht vertraut war, würde man an diesem Ort bis zum Tod gefangen sein.

Glücklicherweise lebte Hua Che bereits seit hunderten von Jahren und war sehr gebildet.

Er setzte sich hin und löste das Labyrinth nach und nach. Nachdem eine halbe Stunde vergangen war, fand Hua Che die einzige ‘Tür des Lebens’, ging aber nicht hinein.

Sobald diese Tür aufgebrochen werden würde, würde es der Besitzer bemerken.

Die Zeit war noch nicht reif.

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Mu Rongsa platzte in Lin Yans Zimmer. Dieser war gerade am Baden und erschrak so sehr, dass er schrie.

„Was soll das? Bist du ein schüchternes Mädchen?”

„Nein, bin ich nicht”, entgegnete Lin Yan. „Sechster Shixiong, möchtest du etwas von mir?”

„Dein achter Shixiong möchte, dass du eine Person abholst” Geheimnisvoll fügte Mu Rongsa hinzu. „Du sollst diese Person vor Tagesanbruch in die unsterbliche Sekte Shang Qing bringen. Du kannst ihn dafür in eine beliebige Sekte schmuggeln”

„Wen genau?”, fragte Lin Yan.

Mu Rongsa antwortete: „Bruder Hua hat mir die Details nicht erklärt. Er hat nur gesagt, dass bereits ein Mann am Fuße des Kunlun Berges wartete. Er soll groß und etwa sechzig Jahre alt sein”

Lin Yan war unbedarft und fragte nicht nach dem Grund. Er war es schon lange gewohnt, das zu machen, was ihm gesagt wurde, weshalb er sich sofort auf dem Weg machte, sobald er diese Worte gehört hatte.

Im Morgengrauen versammelten sich die Ältesten jeder Sekte auf der Tribüne der unsterblichen Sekte Shang Qing und die zehn besten Teilnehmer des Wanmen-Kampfsportturniers mussten ebenfalls dorthin kommen. Nachdem sie eine halbe Stunde gewartet hatten, runzelte einer der Kultivierenden die Stirn und sagte: „Der Prunk dieses Ling Xiao Tempels muss ziemlich groß sein, wenn er so viele Menschen so lange warten lassen kann”

Ein andere Kultivierender höhnte: „Wenn deine Schüler auch unter die Besten drei kommen, kannst du auch alle warten lassen”

„Vergessen wir das Ganze. Es ist zu viel verlangt, Sektenführer Lu so lange stehen zu lassen, nur um auf die Leute vom Ling Xiao Tempel zu warten”

„Wenn die Besten drei jetzt schon so sind, wie werden sie dann in Zukunft sein?”

Einer von ihnen war verärgerter als der andere. Bei dieser Gelegenheit entgegnete ein anderer sarkastisch: „Haha, genau genommen stammt nur der Erstplatzierte aus dem Ling Xiao Tempel. Der Zweitplatzierte ist von Yuntian Shuijing und der Drittplatzierte von der Feng Ming Schlucht. Es gibt keinen Grund dafür, dass jeder den Ling Xiao Tempel so ernst nimmt”

„Das stimmt. Niemand weiß, was als nächstes passiert”

Lu Mingfeng stand auf der Tribüne und sah zu Lu Yao, welcher neben ihm stand. Seit dem Wettkampf mit Hua Che war Lu Yao in einem besonders schlechten Zustand und geriet oft in Panik.

Er war schließlich erst sechzehn Jahre alt.

Lu Yao war noch ein Kind, daher war es verständlich, dass er solche Angst haben würde.

Lu Mingfeng ballte heimlich seine Hände in den Ärmeln zu Fäusten. Welche Erinnerungen hatte Hua Che damals in ihm erweckt? Was zum Teufel hatte Lu Yao gesehen?

Er war von unkontrollierbarer Angst erfüllt, als er an die Ming Yue Schlucht und An Yu dachte.

Hua Che durfte nicht hierbleiben.

An Yu war so plötzlich verschwunden, dass er noch nicht einmal wusste, wo sich dieser versteckte. Er konnte ihn nicht gehenlassen, sondern musste ihn finden und töten.

Während Lu Mingfeng darüber nachdachte, herrschte unten auf einmal Aufregung.

„Warum zum Teufel versteckst du dich hier? Übergib uns Hua Che schnell oder ich werde Schande über dich bringen!” Mu Rongsa rannte zügellos zu der Tribüne, gefolgt von den Schülern des Ling Xiao Tempels und jeder hatte einen finsteren Blick.

Das überraschte Chu Binghuan. Er war seit zwei Tagen nicht mehr in den Saal zurückgekehrt, in dem der Ling Xiao Tempel wohnte. War plötzlich etwas passiert?

Lu Mingfengs Gesicht verdunkelte sich. „Was ist los?”

Mu Qinian war geschockt und hielt Mu Rongsa schnell zurück. Alle sahen sich an und wussten nicht, was los war.

Mu Rongsa gab sein Bestes bei dem Versuch, sich aus Mu Qinians Griff zu befreien und rief laut: „Lu Yao! Sei kein verdammter Feigling! Wo hast du ihn versteckt? Gib ihn her!”

Als Chu Binghuan das hörte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck drastisch. „Was ist mit Hua Che?”

Mu Rongsas Augen leuchteten und er dachte: Chu Binghuan ist jemand, der schnell eifersüchtig wird. Das könnte nützlich sein!

Er setzte einen sowohl schockierten als auch weinerlichen Gesichtsausdruck auf und rief: „Was soll schon sein? Er wurde von diesem Bastard Lu Yao entführt!”

Chu Binghuans Herz erzitterte und seine Augen erdolchten Lu Yao praktisch.

Lu Yao war geschockt. Er sah alle entsetzt an und zeigte überrascht auf sich selbst. „Ich?”

„Wer soll es sonst gewesen sein? Ein Geist?” Wütend sagte Mu Rongsa: „Ein Gentleman stiehlt niemandem die Liebe. Hua Che und Chu Binghuan sind bereits lange verlobt. Gestern haben sie es vor so vielen Leuten verkündet und heute hast du ihn entführt. Wie schamlos!”

Tausende Augenpaare blickten zu Lu Yao. Er fühlte sich ungerecht behandelt und stotterte, während er sich verteidigte. „Nein, i-i-ich habe das nicht gemacht! Nein!”

Mu Qinians Gesicht brannte. Schnell schimpfte er mit Mu Rongsa: „Rede nicht solch einen Blödsinn!”

Mu Rongsa erwiderte jedoch: „Ich rede keinen Blödsinn! Gestern Abend habe ich mich mit Bruder Hua unterhalten. Ich habe ihm gesagt, dass ich Lu Yao in der Bibliothek getroffen habe und es ihm nicht besonders gut zu gehen schien. Ich habe mich gefragt, ob er während des Wettkampfs vorgestern durch den Klang von Hua Ches Flöte verletzt wurde. Als Bruder Hua das gehört hat, hat er sich sehr schuldig gefühlt und gesagt, dass er zum Shang Qing Pavillon gehen will, um Lu Yao zu finden, sich zu entschuldigen und einen Ton des reinen Herzens oder so für ihn zu spielen. Deshalb habe ich heute morgen in seinem Zimmer nach ihm sehen wollen, aber er ist die ganze Nacht lang nicht zurückgekommen. Ich habe meine Mitschüler gefragt, aber sie haben ihn alle nicht gesehen!”

Zhuang Xiao Er nutzte die Gelegenheit und rief: „Meister Lu, das ist äußerst verdächtig!”

Auch Wen Yuan blieb nicht still. „Meister Lu, bitte gib uns Shidi Hua zurück”

Alle starrten einander an und redeten miteinander.

„Das...”, fing der Älteste Qianyang an.

„Das ist absurd!” Lu Mingfeng runzelte die Stirn und sagte mit kräftiger Stimme: „Lu Yao, sag mir klar und deutlich, was hier los ist!”

Lu Yao war schon immer zurückhaltend gewesen und in solch einer Situation fiel es ihm noch schwerer zu handeln, weshalb er nur erröten und das Gesagte kurz und knapp ablehnen konnte.

„Was soll sonst passiert sein?”, rief Mu Rongsa. „Du begehrst die Schönheit meines Shidis und hast hinterlistige Gedanken! Während der Aufnahmeprüfung auf dem Qingcheng Berg haben sich deine Augen geweitet, als du Bruder Hua gesehen hast! Später hast du oft mit Bruder Hua geflüstert und ihn gebeten, der unsterblichen Sekte Shang Qing beizutreten, um Tag und Nacht Zeit mit ihm verbringen zu können! Gestern hat Chu Binghuan allen von ihrer Verlobung erzählt und sofort haben sich böse Gedanken in deinem Herzen breitgemacht und deine tierische Natur wurde überwältigend stark, also...”

„Genug!”, rief Chu Binghuan.

Chu Binghuan flog zu der Tribüne und starrte Lu Yao mit kalten Augen an. „Übergib ihn mir!”

Wenn man sorgfältig darüber nachdachte, gab es in der Tat viele Dinge, welche bei dieser Angelegenheit nicht ganz logisch erschienen.

Wie konnte Hua Che zum Beispiel trotz seiner Fähigkeiten von Lu Yao entführt werden?

Chu Binghuan wollte im Moment jedoch nicht darüber nachdenken. Er wollte Hua Che nur heil vor sich stehen sehen, ohne dass ihm auch nur ein Haar fehlte.

All seine Logik und sein Verstand sollte zur Hölle fahren!

Lu Yao war bereits “überaus krank”, aber jetzt, da dies alles geschah, war er noch verwirrter. „Das habe ich nicht getan. Ich habe Qingkong gar nicht gesehen”

Er sah Lu Mingfeng hilfesuchend an, da er es gewohnt war, sich auf andere zu verlassen. „Vater!”

„Es ist sinnlos nach jemand anderem zu rufen!”, schimpfte Mu Rongsa. „Es spielt keine Rolle, ob du der junge Meister von Shang Qing bist. Warum sollten wir den Sohn von Sektenführer Lu nicht überprüfen?”

Chu Binghuans kalter Blick glitt über Lu Yao. „Hua Che gehört mir! Bitte sei nicht selbstsüchtig, junger Meister Lu.“

Zhuang Tian kam erst später an und als er die Nachricht hörte, explodierte er. Er wurde von dem Rotkronenkranich Jixiang zurückgehalten, um sich zu beruhigen. Schließlich holte er tief Luft und sagte: „Sektenführer Lu, bitte erlauben Sie mir, einen Blick in das Zimmer ihres Sohnes zu werfen. Wenn sich herausstellt, dass mein achter Schüler nicht dort ist, werde ich mich persönlich bei Lu Yao entschuldigen”

Lu Yao bekam aus irgendeinem Grund beinahe panische Angst und entgegnete mit zitternder Stimme: „Nein, nein. Der Shang Qing Pavillon ist der Wohnsitz des Sektenführers und Außenstehende haben keinen Zutritt”

„Diese Regeln gelten für die Lebenden”, erwiderte Mu Rongsa. „Diese Situation ist jedoch besonders. Wir werden nur hineingehen, die Sache untersuchen und wieder hinausgehen. Wir würden das Heilige Land Shang Qing niemals beschmutzen!”

Die Worte “Heiliges Land” ließen die Herzen vieler Anwesenden höherschlagen.

Da die unsterbliche Sekte Shang Qing die Nummer Eins auf dem unsterblichen Weg war, war jeder ihrer Schüler überaus arrogant. Obwohl sie alle Kultivierende waren, wurden nur die Mitglieder der unsterblichen Sekte Shang Qing als “unsterbliche Meister” betitelt. Warum also sollten die Schüler der anderen Sekten sie nicht so ansprechen, wie Sterbliche? Warum?!

„Ich habe eine bessere Idee” Chu Changfeng, welcher aufgestanden war, brachte sich in das Gespräch mit ein. „Was haltet ihr davon, wenn nur Meister Zhuang und Chu Tianyu hineingehen, um nachzusehen und die anderen währenddessen draußen warten?”

Mu Rongsa warf einen Blick in die Menge und rief: „Ich will auch gehen!”

Lu Mingfeng fand seine Fassung wieder, schüttelte Lu Yaos Hand ab und trat nach vorne. „Der Shang Qing Pavillon ist der Ort, an dem der Sektenführer der unsterblichen Sekte Shang Qing kultiviert und es gibt nichts Schändliches an ihm. Darüber hinaus hat Hua Qingkong den ersten Platz des Wanmen-Kampfsportturniers belegt und einen angesehenen Ruf. Da er in Shang Qing verschwunden ist und unabhängig davon, ob das Ganze etwas mit Yao’er zu tun hat, ist es meine Pflicht, bei der Suche nach ihm zu helfen”

„Vielen Dank für Ihr Verständnis”, erwiderte Zhuang Tian.

Alle gingen gemeinsam zu dem Shang Qing Pavillon und beobachteten aufgeregt, wie eine kleine Gruppe mit Zhuang Tian den Pavillon betrat.

Der Shang Qing Pavillon war in zwei Hallen unterteilt: die Osthalle und die Westhalle. Im Osten befand sich Lu Mingfengs Wohnsitz und im Westen waren die Wohnsitze seiner Schüler. Zhuang Tian ging auf die Westseite, Chu Binghuan blieb in der Haupthalle stehen und Mu Rongsa überlegte niedergeschlagen, wie er zur Ostseite gehen konnte.

Auf einmal hörte er das Zwitschern eines Vogels. Seine Augen leuchteten auf und er drehte sich zu Lin Yan, welcher vor der Halle wartete. Auf wundersame Weise verstand Lin Yan, was Mu Rongsa vor hatte und durch Gedankenübertragung gehorchte der Chongming-Vogel seinem Meister, schlug plötzlich mit den Flügeln und stürzte in die Osthalle.

Geschockt schrie Mu Rongsa: „Oh! Kleiner Vorfahre, komm schnell zurück! Pinkel nicht in den Schlafsaal des Sektenführers!”

Mu Rongsa jagte ihm nach. Chu Binghuan warf einen Blick auf Lu Mingfeng, dessen Gesicht außerhalb der Halle aschfahl geworden war und Mu Rongsa dicht dahinter folgte.

Der Chongming-Vogel flatterte wild durch die Gegend und Mu Rongsa tat so, als würde er versuchen, ihn zu fangen. Lu Mingfeng konnte es nicht mehr ertragen und legte einen Zauber auf den Chongming-Vogel, welcher ihn bewegungsunfähig machte.

Er sagte: „Jeder hat gesehen, dass außer einem ungehorsamen Vogel niemand sonst hier ist. Das bedeutet, dass Hua Qingkong nicht...”

Chu Binghuan eilte mit ein paar Schritten zum Bücherregal. Er hockte sich auf den Boden und blickte geschockt auf das leuchtend rote Blut, welches sich vor dem Bücherregal befand. „Ist das Hua Ches Blut?”




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4 Kommentare:

  1. oh je, was für ein Cliffhanger, der ist ja wirklich brutal. Wollen wir hoffen, dass sie entdecken, was für ein bösartiger Mensch der Sektenführer Lu Mingfeng ist, ohne das Hua Che was passiert

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    1. Hua Che und unverletzt... naja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Lu Mingfeng wird zumindest langsam ziemlich in die Enge getrieben. Wenn er da ungeschoren davonkommt, dann nur durch ein Wunder.

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  2. oh ok das ist jetzt was neues was da passiert. eine gute nützliche story das sie in entführt hätten und chu springt gleich mit ein. so kammen sie doch irgendwie rein und chu fand blut. ist es wirklich huas blut oder von wenn anderen. das ist ein wenig fies gerade jetzt schreiben aufzu hören. bin schon gespannt was herraus kommt.

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    1. Genau, wir starten in einen neuen Abschnitt der Geschichte...wobei das teilweise noch zum Wanmen-Kampfsportturnier gehört. Chu Binghuan ist Mu Rongsa ja vollkommen auf den Leim gegangen XD. Sobald es um Hua Che geht, scheinen seine grauen Zellen nicht mehr richtig zu arbeiten. Als nächstes gehen die Anwesenden natürlich der Ursache dieses Blutes auf die Spur, aber genaueres werde ich dazu natürlich nicht verraten ^.^

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