Kapitel 25 ~ War das noch immer der Eiswürfel, welcher ein reines Herz besaß und dem Dao ergeben war???
Zhuang Tian hatte die Lage bereits akzeptiert und forderte seine Schüler nicht dazu auf, viel zu trainieren, sondern sagte ihnen, dass sie Ruhe und Arbeit miteinander kombinieren sollten.
Im Gegensatz dazu schienen sich Hua Che und Chu Binghuan
über Nacht aus irgendeinem Grund stark verändert zu haben. Sie waren viel
energischer als alle anderen, drängten ihre Mitschüler dazu, hart zu arbeiten
und ließen sie alle an ihre Grenzen stoßen.
Hua Che hatte einen neuen Zeitplan ausgearbeitet, welcher
nur eine Stunde Schlaf am Tag erlaubte und eine Mahlzeit, wodurch Mu Rongsa und
die anderen überaus hungrig und müde waren.
„Wach auf!” Hua Che klopfte auf den Tisch, um Mu Rongsa
aufzuwecken und sagte: „Entweder du kommst nicht mit oder du nimmst das Ganze
etwas ernster! Es ist egal, wenn wir von anderen verprügelt werden, aber wir
dürfen andere nicht auf den Ling Xiao Tempel herabblicken lassen! Es ist auch
keine Schande, wenn wir verlieren, aber wir dürfen nicht zulassen, dass andere
schlecht von unserem Meister denken! Verstehst du mich?”
Wie konnte es sich Mu Rongsa erlauben, nicht im Rampenlicht
zu stehen? Auf einmal war er voller Energie, gar nicht mehr müde und ging weg,
um mit Baqi Bian zu trainieren.
Wen Yuan hatte nicht sonderlich viel Kampfgeist und sagte
stattdessen: „Ist es nicht normal, dass auf unsere Familie herabgesehen und sie
ausgelacht wird? Achter Shidi, du hast dich noch nicht daran gewöhnt, weil du
noch nicht so lange hier bist. Warte nur. Du wirst dich bald daran gewöhnen”
„Ich werde mich nicht daran gewöhnen!”, erwiderte Hua Che.
„Früher war das vielleicht so, aber die Gegenwart ist die Gegenwart. Ich
möchte, dass in Zukunft jeder den Ling Xiao Tempel mit dem Wort
‘Ehrfurchtgebietend’ beschreibt”
Zhuang Xiao Er nickte. „Es ist eine gute Sache, Ideale zu
haben”
„Ich habe früher ebenfalls so gedacht”, entgegnete Zhuang
Xiao San.
Zhuang Xiao Si meinte dazu nur: „Wasch dich und geh
schlafen, achter Shidi”
Auch Zhuang Xiao Wu hatte etwas dazu zu sagen. „Wir sollten
uns an Chu Tianyu halten. Obwohl er der junge Meister von Yuntian Shuijing ist,
werden wir alle unseren Meister repräsentieren, wenn wir zum
Wanmen-Kampfsportturnier gehen. Wenn sich Chu Tianyu gut anstellt, könnte er
unter die Besten Zehn kommen”
„Tut mir leid” Hua Che streckte seine Hand aus, um die
anderen zu unterbrechen und entgegnete mit einem strahlenden Lächeln: „Der
erste Platz gehört mir, also kann ich dem kleinen Eiswürfel nur den zweiten
Platz geben”
„...”
„Shixiong, hat der achte Shidi ein paar Noten falsch
gespielt und ist dumm geworden?”
„Der achte Shidi ist so bemitleidenswert!”
„Es ist schwer für dieses Kind, solch ein großes Herz zu
haben, aber so ein Idiot zu sein”
Hua Che ignorierte sie. Er lächelte einfach nur und sah zu
Mu Rongsa, welcher in der Ferne trainierte. „Sasa, denkst du, du schaffst es
auf den dritten Platz?”
„Geh weg!”, rief Mu Rongsa. „Wenn ich ernst mache, werde ich
auf den ersten Platz kommen!”
Hua Che war sehr zufrieden damit, dass Mu Rongsa so voller
Kampfgeist war und fügte dem Feuer noch etwas Öl hinzu. „Wenn du es nicht
schaffst, einen der ersten drei Plätze zu belegen, wirst du die dreckige
Kleidung aller Sektenmitglieder waschen”
Sobald er das gesagt hatte, erhielt er die Unterstützung der
anderen.
„Shidi Mu ist stark!”
„Gib dir Mühe Shidi Mu, ich habe einen ganzen Korb voller
schmutziger Wäsche!”
„Awww, Mu Zhaoyao, ich liebe dich!”
Zhuang Tian, welcher in der Ferne stand, war den Tränen
nahe!
Verdammt, warum nahmen zwei seiner Schüler so viel Rücksicht
auf ihn?
Als das Wetter wärmer wurde und die Sonne im Mai näher zur
Erde kam, begann das Wanmen-Kampfsportturnier, welches aller vier Jahre
stattfand. Der Austragungsort war wie gewohnt in der unsterblichen Sekte Shang
Qing.
Kultivierende aus der ganzen Welt versammelten sich, um an
der großen Veranstaltung teilzunehmen und auf dem gesamten Gipfel des
Kunlun-Berges herrschte reges Treiben.
Hua Che und seine Gruppe überprüften immer wieder ihr
Aussehen, um sicherzustellen, dass sie ihrem Ruf nicht schaden würden und
folgten Zhuang Tian.
Selbst, wenn sie nicht an diesem großen Ereignis teilnehmen
würden, würde allein die Atmosphäre dafür sorgen können, dass sie ganz
aufgeregt wurden.
Obwohl Hua Che bereits dreimal daran teilgenommen hatte,
schockierte ihn diese beispiellose Szene noch immer. Kultivierende aus der
ganzen Welt flogen am Himmel oder rannten am Boden, um zum Kunlun-Berg zu
gelangen. Unterwegs trafen sie auf alte Bekannte und hielten für eine
Unterhaltung inne.
Mu Rongsa war bereits vor langer Zeit schon einmal bei der
unsterblichen Sekte Shang Qing gewesen und fand das ganze Treiben vollkommen
normal. Er sah zu Lin Yan, welcher jetzt schon einige Zeit sprachlos gewesen
war und fragte: „Hast du diese beiden Eier mitgebracht?”
Es dauerte einige Zeit, bis Lin Yan wieder zurück in die
Realität kam. „Was? Oh. Ja, ich habe sie mitgebracht”
„Was zur Hölle treiben die beiden? Es ist bereits so viel
Zeit vergangen, aber sie sind immer noch nicht aus ihren Eiern geschlüpft”
Lin Yan berührte seine Stofftasche und sagte: „Achter
Shixiong hat mir dabei geholfen, viele Bücher über Eier herauszusuchen, aber es
gab keine Abbildung, welche ihnen ähnlichgesehen hat”
Als sie am Fuße des Kunlun-Berges ankamen, überreiche Zhuang
Tian einem Wächter den Zulassungstoken und führte seine Schüler durch das
Bergtor.
Grob geschätzt nahmen etwa einhunderttausend Kultivierende
am Wanmen-Kampfsportturnier teil. Wer weiß, wie schwer es war, von diesen
zehntausend Menschen unter die Besten Einhundert zu kommen oder gar zu den
Besten Zehn zu gehören? Ganz zu schweigen von den Besten Drei.
Wen Yuan fühlte sich erdrückend und folgte Zhuang Tian mit
gesenktem Kopf.
Die Schüler der unsterblichen Sekte Shang Qing führten sie
in einen Flügelsaal, wo sie sich eine Nacht lang ausruhen sollten, bevor das
Kampfsportturnier morgen offiziell begann.
Was den Inhalt des Kampfsportturniers anging, so bestand
dieser aus insgesamt drei Runden. In der ersten Runde wurden sie in einem geheimen Reich eingesperrt, in dem sich einige
seltsame und schwierige Illusionen befanden, welche sowohl wahr als auch falsch
waren. Wer erfolgreich aus seiner Illusion herauskommt, gehörte zu den wenigen
zwanzig bis dreißig Prozent, welche die erste Runde bestanden hatten.
In der zweiten Runde mussten sie zu den Waffen greifen. Die
Ältesten der unsterblichen Sekte Shang Qing würden seelensaugende Fledermäuse,
kopflose Geister und andere Monster freilassen, welche die Schüler mit Pfeil
und Bogen auf fliegenden Schwertern töten mussten und die zweihundert Schüler,
welche die meisten Monster erlegt hatten, gewannen diese Runde.
In der dritten Runde fand ein Wettkampf statt, in welchem
die Schüler einzeln gegeneinander antreten mussten. Das geschah so lange, bis
der erste Platz feststand.
Der Ablauf des Wanmen-Kampfsportturniers war kein Geheimnis
und jedermann bekannt.
Lin Yan war zum ersten mal hier und alles, was er sah, war
neu für ihn. Allerdings war er ziemlich schüchtern und ängstlich, weshalb er
sich nicht traute, alleine herumzulaufen.
Als Hua Che das sah, bot er ihm an, ihn herumzuführen. Lin
Yan war überglücklich, nickte und zog mit Hua Che los.
Nicht nur Lin Yan wollte sich umsehen, auch Hua Che war
neugierig.
Er war seit hunderten von Jahren nicht mehr hier gewesen und
wenn er die verschiedenen Orte besuchte, kam er nicht umhin, von der Landschaft
berührt zu werden.
In seinem früheren Leben hatte er gedacht, dass er nur vier
enge Vertraute hatte: sein Kindermädchen, seinen Meister Lu Mingfeng, seinen
Shidi Lu Yao und... Chu Binghuan, welcher ihn immer ignoriert hatte.
Obwohl er immer so kaltherzig gewesen war, hatte Hua Che ihm
bedingungslos vertraut, war ihm gefolgt und hatte ihm geschmeichelt.
Er hatte auf jeden Fall viele Blicke auf sich gezogen.
Sein Kindermädchen war weit weg in der Welt der Sterblichen
gewesen, sein Meister streng und ernst und Chu Binghuan so kalt wie Eis und
Schnee. Tatsächlich war es Lu Yao gewesen, mit dem Hua Che den meisten Kontakt
gehabt hatte.
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Als sie sich das erste mal getroffen hatten, hatte sich Lu
Yao in Hangzhou verirrt und war in das Visier von zwei Menschenhändlern
geraten. Glücklicherweise war Hua Che vorbeigekommen und hatte ihn rechtzeitig
retten können.
Zu diesen Zeitpunkt war Lu Yao etwa neun Jahre alt gewesen.
Als er von den beiden großen und starken Männern hochgehoben worden war wie ein
Hühnchen, hatte er nur weinen
können. Der zehnjährige Hua Che war ihnen den ganzen Weg
über gefolgt und als er mitbekommen hatte, wie die Menschenhändler Lu Yao an
die Theatergruppe verkauft hatten, hatte er einfach deren Strohdach angezündet.
Das hatte die gesamte Truppe in absolutes Chaos gestürzt.
Hua Che hatte das Chaos ausgenutzt und schließlich Lu Yao
gefunden, welcher solche Angst gehabt hatte, dass er sich noch nicht einmal
bewegen konnte.
Hua Che war daraufhin wütend geworden, hatte seine Hand
gehoben, Lu Yao wach geschlagen und ihn weggezerrt.
Am Ende hatte sich Lu Yao tausendmal bedankt und gesagt,
dass er sich bei Gelegenheit für seine Freundlichkeit revanchieren würde.
Innerhalb kürzester Zeit waren sechs Jahre vergangen. Hua
Che betete die unsterbliche Sekte Shang Qing an und war zu Lu Yaos Shidi
geworden, bis er ein halbes Jahr später dessen Shixiong wurde.
Lu Yao war etwas schüchtern, überaus feige und hatte keine
unabhängige Meinung, wenn es etwas zu tun gab. Er machte, was auch immer andere
von ihm verlangten. Selbst, wenn er Zweifel in seinem Herzen hatte, benahm er
sich augenblicklich wie gewünscht und wagte es nicht, auch nur ein Wort zu
sagen, sobald man mit scharfer Stimme zu ihm sprach, da es ihn in Angst und
Schrecken versetzte.
Diese Unentschlossenheit war ausschließlich durch Lu
Mingfengs Beschimpfungen entstanden. Obwohl es gut war, einen strengen Vater zu
haben, konnte Hua Che, da er ein Außenseiter war, jedoch nicht auf jemanden wie
Lu Mingfeng herabschauen, welcher das Selbstwertgefühl seines Sohnes bereits in
jungen Jahren zerstört hatte.
Vielleicht empfand er so, weil er ein Jahr älter war als Lu
Yao und ein älterer Bruder seinen jüngeren Bruder beschützen sollte.
Allmählich war in Hua Ches Herz der Wunsch erwacht, Lu Yao
zu beschützen. Egal, in welchen Schwierigkeiten dieser sich gerade befand, Hua
Che wäre ihm sofort zu Hilfe geeilt. Er war überaus schamlos und würde selbst
dann noch in den Raum des Meisters gehen, wenn dieser ihn schlagen und
beschimpfen würde.
Um Lu Yao zu retten, hatte er damals bei der
Mingyue-Schlucht den Halt verloren und war in den kalten Teich gefallen,
welcher von Gefahren umgeben war.
Er hatte nicht gedacht, dass es bei dem kalten Teich giftige
Insekten geben würde. Hua Che war am ganzen Körper von diesen Unmengen an
Insekten gebissen worden, von denen er noch nicht einmal den Namen kannte. Er
hatte gedacht, dass er sterben würde, aber unerwarteterweise hatte er es damals
geschafft, mit reiner Willenskraft zu überleben.
Mithilfe seiner reinen Energie hatte er das giftige Blut
herausbringen können und hatte die giftigen Insekten zu Fleischpaste
verarbeitet.
Vielleicht war es sogar Glück im Unglück gewesen, denn von
diesem Moment an war Hua Che immun gegen sämtliche Gifte gewesen.
Nachdem er sein Schwert Weifeng erhalten hatte, war er von
Chu Binghuan gerettet worden. Es hatte sich unglaublich gut angefühlt, endlich
wieder das Licht der Welt zu erblicken.
Vielleicht hatten all die anderen gedacht, dass er gestorben
war und waren deshalb erstarrt, als sie auf einmal eine lebende Person sahen.
Lu Yao war wortlos zu ihm gerannt und hatte so lange
geweint, bis der Himmel dunkel geworden und die Sonne untergegangen war.
„Qingkong, ich dachte du wärst waaaaaaah... Ich dachte, ich
würde dich nie wieder sehen” Er hatte Bäche aus Tränen geweint und geschluchzt,
was sowohl lustig als auch erbärmlich gewesen war.
Nach dem Wanmen-Kampfsportturnier war Hua Che zu dem
berühmten, goldenen Aushängeschild der unsterblichen Sekte Shang Qing geworden.
Das Thema konnte gar nicht mehr von ihm getrennt werden und die Schüler von
Shang Qing hatten nur noch über seine heldenhaften Leistungen während des
Kampfsportturniers gesprochen.
„Sie wurden beide vom Sektenführer unterrichtet. Der eine
ist sein leiblicher Sohn und der andere sein
Adoptivsohn. Warum denkst du, ist der Unterschied zwischen ihnen so
groß?”
„Wer weiß schon, ob er sein richtiger Sohn ist? Unser
Sektenführer ist in allen neun Staaten bekannt und die Nummer Eins der
Kultivierenden des unsterblichen Wegs, aber sein Sohn ist nur mittelmäßig,
feige und inkompetent. Ich bezweifle, dass er sein leiblicher Sohn ist”
„Hahaha, der leibliche Sohn ist noch nicht einmal so gut,
wie ein Schüler von Außerhalb. Glaubst du, dass Lu Yao weinen wird, falls der
Sektenführer in der Zukunft seine Position an Hua Qingkong weitergibt?”
Hua Che und Lu Yao waren zu diesem Zeitpunkt eine Etage über
den beiden gewesen, welche geredet hatten.
Bevor Lu Yao reagieren konnte, war Hua Che hinuntergerannt
und hatte sie so heftig zusammengeschlagen, dass sie zu ihren Eltern gerannt
waren und es nie wieder wagten hatten, hinter ihrem Rücken zu lästern.
Aufgrund dieses Zwischenfalls hatte Hua Che gegen die
Sektenregeln verstoßen und war von Lu Mingfeng bestraft worden. Er hatte sieben
Tage knien, hunderte von Büchern abschreiben und ein Jahr lang die Wand
anschauen müssen.
Hua Che erinnerte sich noch immer an Lu Yaos Gesicht zu
dieser Zeit. Er hatte weder gewirkt, als wäre ihm Unrecht getan worden, noch
als wäre er verlegen gewesen. Lu Yao hatte auch nicht wütend gewirkt, sondern
nur erschreckend ruhig, so als wäre das nicht das erste mal, dass er das gehört
hatte. Er hatte es wie selbstverständlich akzeptiert, Hua Che angelächelt und
gesagt: „Es ist in Ordnung. Sie sagen die Wahrheit. Ich bin nicht wütend,
wirklich”
Das hatte dafür gesorgt, dass sich Hua Che noch schuldiger
gefühlt hatte.
„Lu Yao, bitte schenke diesem Blödsinn keine Beachtung. Mein
Traum ist es, in Yuntian Shuijing einzuheiraten. Ich möchte kein Sektenführer
werden. Eigentlich bist du...”
Lu Yao hatte gelächelt und mit dem Kopf geschüttelt. „Ich
weiß, dass ich nicht begabt bin und auch nicht so talentiert wie du. Ich kann
es nicht ändern. Wem sollte ich die Schuld für die Qualifikationen geben,
welche mir von Gott gegeben wurden? Zuzugeben, dass ich nur gewöhnlich bin, ist
auch etwas Besonderes. Es ist egal. Was spielt es für eine Rolle, ob ich
gewöhnlich bin oder nicht? Habe ich nicht immer noch dich? Einen Shixiong,
welcher besser ist als alle anderen? Du wirst mich beschützen, wenn mir Gefahr
droht, also muss ich mir um nichts Sorgen machen”
Hua Che hätte niemals gedacht, dass Lu Yao solch einen
erhabenen und offenen Geist hatte.
Wer sagt, dass Lu Yao nicht wie Lu Mingfeng war? Das Meer
stand allen Flüssen offen und tolerierte sehr viel. War das nicht ein
Charakterzug seines Vaters?
„Mach dir keine Sorgen Lu Yao, dein Shixiong wird dich immer
beschützen”
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„Achter Shixiong, achter Shixiong” Als Hua Che Lin Yans
Stimme neben sich hörte, kam er auf einmal wieder zur Besinnung. „Der
unsterbliche Meister Lu ist hier”
Hua Che war für einen Moment sprachlos. Die Person, welche
aus den Tiefen des Korridors auf sie zukam, war wirklich Lu Yao.
„Qingkong”, grüßte ihn Lu Yao erfreut, woraufhin Hua Che ein
leichtes Lächeln aufsetzte und ihn ebenfalls grüßte.
In der Ferne kam Chu Binghuan zufällig vorbei.
Vor ihm waren Gräser und Blumensträucher, welche seine Sicht
verdeckten, weshalb Chu Binghuan die anderen drei nicht deutlich erkennen
konnte. Er wusste nur, dass Hua Che und Lu Yao nah beieinanderstanden und sich
anscheinend fröhlich unterhielten.
Chu Binghuans Gesicht verfinsterte sich.
Er und Hua Che waren gute Freunde, aber Hua Che und Lu Yao
waren ebenfalls gute Freunde. Diese beiden hatten sich viel eher getroffen als
er und Hua Che.
Lu Yao war wie ein kleines Kind, welches sich zu sehr auf
Hua Che verließ und Hua Che war wie ein großer Bruder, welcher sich zu sehr um
Lu Yao kümmerte.
Als Hua Che in seinem letzten Leben der unsterblichen Sekte
Shang Qing angehört hatte, war er insgesamt zehnmal bestraft worden. Siebenmal
davon waren für Lu Yao gewesen.
Die beiden hatten zusammen im Shang Qing Pavillon gelebt,
Tag und Nach miteinander verbracht, gemeinsam die Kampfkünste gelernt, zusammen
gegessen, sind zu zweit auf Missionen gegangen, um Dämonen zu töten und selbst
ihre Schwerter hatten den gleichen Ursprung.
Es wäre eine Lüge zu sagen, dass Chu Binghuan nicht
eifersüchtig war.
Wie war das möglich?
Chu Binghuan dachte, dass er aufgrund seiner
fortgeschrittenen Kultivierung keine Eifersucht verspüren sollte. Das war ein
Charakterzug eines Bösewichts und sollte nicht bei einem Gentleman auftreten.
Er konnte es jedoch nicht ändern. Jedes mal, wenn er die beiden zusammen sah,
verspürte er dieses Gefühl.
Vielleicht war es Lu Yao nicht bewusst, aber Hua Che empfand
auf jeden Fall etwas für ihn. Nachdem Hua Che Dämonenkönig geworden war, war
Chu Binghuan diesbezüglich sogar noch misstrauischer geworden.
Hua Che hatte ihn in der Fen Qing Palasthalle eingesperrt.
Einerseits hatte er ihn als Daoisten-Gefährte haben wollen, andererseits hatte
er mit dieser Aktion die anderen Kultivierenden bedrohen wollen.
Lu Yao hatte er nicht entführt.
Mit anderen Worten war Lu Yao eine besondere Existenz in Hua
Ches Herzen. Er hatte sich nicht in dessen Angelegenheiten einmischen oder ihn
zerstören, sondern stattdessen aus tiefstem Herzen beschützen wollen.
Schließlich hatte Hua Che seinem rechten Wächter Shang
Weiwei sogar ausdrücklich befohlen, jede von Lu Yaos Bewegungen zu überwachen
und ihn unter allen Umständen zu retten, sollte er jemals in Gefahr sein.
Hua Che hatte Angst gehabt, dass Lu Yao etwas zustoßen
sollte und sollte es auch nur ein Kratzer sein. Er war mehr um Lu Yao besorgt
gewesen als jeder andere.
Chu Binghuan erinnerte sich noch immer an den Tag, als Hua
Che zu viel Wein getrunken hatte und zum Bambushaus gekommen war, um seinem
Ärger Luft zu machen. Er hatte sich auf den Tisch gelegt und traurig gesagt:
„Heute ist der Todestag meines Kindermädchens”
Chu Binghuan kannte die Beziehung zwischen Frau Jiang und
Hua Che. Als er gesehen hatte, wie betrunken sein Gegenüber war, war sein Herz
weich geworden.
Er hatte Hua Che aufhelfen wollen, doch dieser war auf
einmal in die Offensive gegangen. Chu Binghuan hatte nicht gewusst, woher Hua
Che auf einmal das Seil hatte, aber seine Hände und Füße waren mit nur wenigen
Handgriffen an das Bett gefesselt worden. Die Bewegungen waren so reibungslos
abgelaufen, dass Chu Binghuan vermutet hatte, Hua Che habe das heimlich geübt.
Chu Binghuan war beinahe wahnsinnig vor Wut geworden. Hua
Che hatte einen Trick nach dem anderen versucht. Erst hatte er versucht stark
zu wirken, dann bemitleidenswert und dann hatte er sich sogar solche Lügen
ausgedacht, wie den Todestag seines Kindermädchens. Das war doch verrückt!
„Ich habe nicht gelogen. Heute ist wirklich ihr Todestag.
Wenn sie jedoch wüsste, dass ich endlich mit meinem Liebsten zusammen bin,
würde sie sich sicherlich für mich freuen” Der Dämonenkönig hatte sich zu Chu
Binghuan gelehnt. „Sei nicht schüchtern. Unsere Verlobung besteht bereits seit
über dreihundert Jahren. Da ist das nur gerecht. Du bist bereits gefesselt,
also verschwende deine Energie nicht. Du kannst mir nicht entkommen...”
Während Chu Binghuan darüber nachgedacht hatte, wie er aus
dieser Situation entkommen konnte, hatte sich Hua Ches Gesicht auf einmal
verändert. Er war aschfahl geworden und hatte kurz darauf einen mundvoll Blut
erbrochen.
Chu Binghuan war vollkommen entsetzt gewesen. Bevor er
jedoch weitere Fragen stellen konnte, hatte Hua Che besorgt seine Diener zu
sich gerufen und mit scharfer Stimme geschrien: „Beeilt euch und findet Lu Yao!
Jeder, der verfügbar ist, soll nach ihm suchen! Sucht in allen
Himmelsrichtungen!”
Die Diener waren in alle Richtungen ausgeschwärmt und
einhundert Dämonen hatten sich im gesamten Reich verteilt, um nach einer
einzigen Person zu suchen.
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Chu Binghuan hatte das bis heute nicht verstanden.
„Hua Qingkong!” Chu Binghuan konnte es nicht länger
ertragen. Er eilte energisch auf sie zu, griff nach Hua Ches Handgelenk und
ging.
Hua Che, welcher sich gerade von Lu Yao verabschieden
wollte, war vollkommen unvorbereitet von Chu Binghuan mitgezerrt worden,
welcher ihn zu dem Saal führte, in welchem sie vorübergehend wohnten. Er wurde
grob in den Raum geschubst und die Tür hinter ihm geschlossen.
Was machte Chu Binghuan da?
Hua Che rieb sich sein schmerzendes Handgelenk, aber bevor
er fragen konnte, was hier vor sich ging, explodierte Chu Binghuan. „Weißt du
eigentlich, wer du bist?”
„Hä?” Hua Che war verwirrt. Ob er wusste, wer er war?
Mit kalter Stimme schimpfte Chu Binghuan: „Du bist verlobt.
Wie kannst du dich mit anderen abgeben?”
„Abgeben?” Hua Che war noch verwirrter. „Mit wem? Du meinst
doch nicht etwa Lu Yao?”
„Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen und du willst
mir immer noch widersprechen?” Die Eifersucht des letzten und des aktuellen
Lebens brach gesammelt aus Chu Binghuan heraus. Er war so wütend, dass all
seine Organe kochten und er beinahe Feuer spie.
Hua Che war sprachlos, als er Chu Binghuans Gefühle
erkannte. Auf einmal lächelte er. „Junger Meister Chu, bist du...
eifersüchtig?”
Chu Binghuan wurde knallrot.
Hua Che hätte nichts sagen sollen.
Diese Entwicklung war schockierend!
Chu Binghuans Augen waren messerscharf und er sagte ernst:
„Du solltest deine Versprechen halten und bis zum Ende daran festhalten. Da wir
beide bereits lange miteinander verlobt sind, sollten wir uns nicht auf andere
einlassen und den jeweils anderen damit provozieren”
Zuvor war Hua Che ihm aus dem Weg gegangen und hatte keine
Gelegenheit gehabt, die Dinge klarzustellen. Da nun die Zeit zum Reden gekommen
war, wollte er diese Gelegenheit nutzen und es ein für allemal klären.
„Chu Binghuan, ich bin zu dir nach Hause gegangen, um die
Verlobung zu lösen. Einerseits, weil meine Herkunft unpassend ist und
andererseits, weil ich es gewohnt bin, alleine zu sein und keinen
Daoisten-Gefährten haben möchte, verstehst du?”
Ohne mit der Wimper zu zucken antwortete Chu Binghuan: „Wenn
du dich nicht an das Eheversprechen deiner Vorfahren hältst, ist das Untreue”
Hua Che sah ihn ebenfalls ernst an. „Wenn keiner von uns
glücklich ist, wären wir unseren Vorfahren dann treu, indem wir eine Hochzeit
erzwingen? Unsere Großmütter würde das ebenfalls nicht glücklich machen, also
warum sollten wir uns die Dinge schwer machen?”
„Nein”, entgegnete Chu Binghuan entschlossen.
„Was?”
Entschieden erwiderte Chu Binghuan: „Ich werde nicht
unglücklich sein”
Hua Che konnte nicht anders als zu lachen. „Woher nimmst du
diese Zuversicht?”
Chu Binghuan sagte nichts, sondern sah ihm stattdessen tief
in die Augen.
Sein weicher und sanfter Blick traf direkt Hua Ches Herz.
Hua Che geriet in Panik und wich Chu Binghuans Blick beinahe schüchtern aus.
„Das hier kommt außerdem noch dazu” Chu Binghuan hielt
absichtlich kurz inne und holte dann ein Blatt Papier aus seinem Ärmel. „Oben
befindet sich das Token unserer Vorfahren und unten ist ein von dir
handgeschriebener Ehevertrag. Du und ich, wir haben eine Nacht in der
Mingyue-Schlucht verbracht und uns alle möglichen Versprechen gegeben, aber nun
willst du sie alle leugnen?”
Hua Che spuckte beinahe Blut. „Was hast du gesagt?”
„Sieh selbst”
Nachdem Hua Che das Papier in den Händen hielt, konnte er
seine eigene Handschrift erkennen. Er dachte an die Situation in der
Mingyue-Schlucht zurück... Damals hatte er hohes Fieber gehabt, war verwirrt
gewesen und auch die Erinnerungen aus seinem früheren Leben hatten für Ärger
gesorgt. Vielleicht hatte er Chu Binghuan unter bestimmten Umständen wirklich
dazu gebracht, zu dem Himmel zu schwören und hatte dann schamlos einen
Ehevertrag geschrieben.
Hua Che wusste nicht, dass er in Wirklichkeit von Chu
Binghuan ausgetrickst worden war und dachte, dass dies alles seine Schuld war.
Schließlich würde der unsterbliche Herr Yunmiao, welcher im
ganzen Reich für seine Tugend bekannt war, niemals solch einen gemeinen Plan
schmieden!
Gerade als er etwas dagegen unternehmen wollte, schnappte
sich Chu Binghuan das Papier aus seiner Hand.
„Du willst den Beweis zerstören?”
Hua Che wollte weinen, hatte aber keine Tränen. „Nimm das
nicht ernst...”
Als Chu Binghuan Hua Che so betrachtete, wollte er beinahe
lachen, aber er behielt seinen strengen Gesichtsausdruck bei und seine Augen
waren so kalt wie Eis. „Diese Worte wurden sowohl gesagt als auch geschrieben.
Dennoch sagst du, dass ich es nicht ernst nehmen soll?”
Das Wanmen-Kampfsportturnier fing bald an. Damit diese
Angelegenheit Hua Ches Leistungen nicht beeinträchtigt, steckte er den
Ehevertrag wieder weg und sagte mit ruhiger Stimme: „Wenn du nicht einen der
ersten drei Plätze belegst, werden wir sofort heiraten”
Hua Che rief geschockt: „Mach keine Witze!”
„Du hast recht, wir müssen zumindest warten, bis wir älter
sind” Chu Binghuan sah Hua Che kurz mit einem leichten Lächeln auf den Lippen
an und verließ den Raum dann mit wehenden Haaren. „Wie können wir Tag und Nach
zusammenbleiben, wenn unsere Liebe zuvor nicht lange anhält?”
„...”
War das noch immer der Eiswürfel, welcher ein reines Herz
besaß und dem Dao ergeben war???
Am darauffolgenden Tag, als das Wanmen-Kampfsportturnier
offiziell anfing, hatte Hua Che noch immer Kopfschmerzen.
Er musste einen Weg finden, um Chu Binghuan den Ehevertrag
zu stehlen und den Jadeanhänger mit seinem Namen wegzunehmen, damit sie nicht
mehr heiraten konnten.
Das war jedoch leichter gesagt als getan.
Chu Binghuans Kultivierung war mit seiner eigenen
vergleichbar, daher wäre es überaus schwierig, gegen ihn zu gewinnen.
Hua Che hörte niedergeschlagen dabei zu, wie ein Schüler der
unsterblichen Sekte Shang Qing verkündete: „Feng Ming Schlucht, Sektenführer Mu
Qinian führt dreihundertachtundsiebzig Schüler herein”
Eine große Gruppe aus Schülern der Feng Ming Schlucht trat
ein und Mu Rongsa versteckte sich schnell hinter Lin Yan, ohne es zu wagen,
seinen Kopf zu heben.
Mu Qinian begrüßte erst alle Kultivierenden in seinem Alter,
aber als sein Blick auf seinen Sohn fiel, wurde sein Gesichtsausdruck ernst und
seine Augen weiteten sich. Glücklicherweise hielt er Mu Rongsa nicht vor allen
anderen einen Vortrag, was diesem sein Gesicht rettete.
Mu Rongsa atmete erleichtert auf. „Gott sei Dank”
Erneut erhob der Schüler der unsterblichen Sekte Shang Qing
seine Stimme. „Yuntian Shuijing, Sektenführer Chu Changfeng führt
eintausendneunundsiebzig Schüler herein”
Chu Binghuan widmete dem instinktiv seine Aufmerksamkeit.
Als Chu Changfeng auf ihn zukam, trat er ruhig nach vorne und verbeugte sich
leicht. „Onkel”
Dann sah er zu Mei Cailian, welche hinter Chu Changfeng
stand. „Mutter”
Mei Cailian zeigte ihm die kalte Schulter und antwortete
nicht.
Chu Changfeng wirkte sehr gutherzig. Er war erst Anfang der
dreißiger, jung, gutaussehen und talentiert.
Chu Changfeng half Chu Binghuan auf, lächelte und richtete
ein paar Worte an ihn.
Mei Cailian sah mit einem spöttischen Grinsen zu der Gruppe
des Ling Xiao Tempels und warf Hua Che einen verächtlichen Blick zu.
Hua Che spürte ihren Blick auf sich und lächelte sie
halbherzig und höflich an.
Mei Cailian dachte, dass er sie provozieren wollte und ihre
Mundwinkel zuckten.
„Ye You Präfektur, Xie Wanting führt
neunhundertdreiundzwanzig Schüler herein”
Die Schüler der Sekten der Unsterblichen, welche miteinander
gesprochen hatten, verstummten und drehten sich um, um die Gruppe der Ye You
Präfektur anzusehen.
Im Vergleich zu Yuntian Shuijing und der Feng Ming Schlucht
war die Ye You Präfektur in der Welt der Unsterblichen eher zurückhaltend und
ihr Sektenführer Xie Wanting interessierte sich nicht sonderlich für die Welt
der Unsterblichen. Er war bekannt für seine Sanftheit und Eleganz, war weise
und ruhig und all seine Bewegungen deuteten auf einen bescheidenen Gentleman
hin.
Im Vergleich zu den anderen Sekten der Unsterblichen, welche
vermehrt männliche Schüler hatten, gab es in der Ye You Präfektur größtenteils
Frauen und die gesamte Sekte bestand nur aus musikalischen Kultivierenden. Die
Männer waren sanft und gutaussehend, die Frauen charmant und wunderschön. Es
war kein Wunder, dass sie überall Aufmerksamkeit erregten.
In den Geschichtsbüchern stand, dass die unsterbliche Sekte
Shang Qing arrogant und edel war, Yuntian Shuijing kalt und rein, die Feng Ming
Schlucht zügellos und robust und die Ye You Präfektur zart und sanft.
Es beschrieb die Atmosphäre der vier großen Sekten perfekt.
Der Älteste Qianyang diskutierte in der Ferne mit anderen
Ältesten. Nach und nach betraten die anderen großen Sekten den
Veranstaltungsort und viele befreundete Kultivierende fanden zusammen, um über
die guten, alten Zeiten zu sprechen.
Zhuang Tian hatte ursprünglich gedacht, dass der Ling Xiao
Tempel ignoriert werden würde, aber unerwarteterweise kam jemand auf sie zu, um
sie zu begrüßen.
Anscheinend hatte sich die Angelegenheit bei der
Mingyue-Schlucht schnell verbreitet und jeder wusste bereits, dass der Ling
Xiao Tempel einen starken Schüler aufgenommen hatte. Sie machten sich Sorgen,
dass der Ling Xiao Tempel Erfolg haben und aufsteigen könnte.
Nachdem Mu Qinian Chu Changfeng getroffen hatte, zerrte er
Mu Rongsa zu sich und hielt ihm eine Standpauke. „Das Balg hat seine Flügel
ausgebreitet! Du bist einfach zum Ling Xiao Tempel gegangen, ohne mir Bescheid
zu sagen und warst dazu noch unfähig, während des Neujahrsfests nach Hause zu
kommen! Siehst du mich in deinem Herzen immer noch als Vater? Wenn du dich
draußen nicht wie mein Sohn benimmst, kann ich es mir nicht leisten, dich gehen
zu lassen!”
Ahem, Mu Rongsa antwortete nicht.
„Sektenführer Zhuang, es ist mir eine Ehre Euch
kennenzulernen. Bitte lasst uns in Zukunft Ratschläge austauschen” Xie Wanting
war ein Gentleman und überaus bescheiden. Er hatte nicht wie andere „Ich habe
den berühmten Namen Eurer Sekte schon lange bewundert” gesagt, was auf Zhuang
Tian einen guten Eindruck machte.
Bei Hua Che hatte das ebenfalls für einen guten Eindruck
gesorgt. Gerade als er darüber nachdachte, wurde sein Name von Sektenführer Xie
genannt.
„Qingkong, komm schnell her” Zhuang Tian konnte es kaum
erwarten, seinen Schüler vorzustellen.
Hua Che hatte keine andere Wahl, als Sektenführer Xie zu
begrüßen. Er verbeugte sich höflich und sagte: „Vielen Dank, Sektenführer. Ich
bin Schüler Hua Che, Hua Qingkong”
Sobald er diese Worte gesagt hatte, sahen ihn die
Kultivierenden links und rechts augenblicklich an.
„Er ist Hua Qingkong?”
„Derjenige, der den Schüler des linken Wächters der Fen Qing
Palasthalle getötet hat?
„Ich hätte nicht erwartet, dass er so jung ist”
„Er ist noch ein Kind. Er hat eine strahlende Zukunft vor
sich”
Xie Wanting sah Hua Che einen Moment lang fassungslos an. Er
konnte nicht anders, als über dessen Aussehen und zurückhaltende Art zu
staunen. „Ich habe gehört, dass du ein musikalischer Kultivierender bist. Ist
das richtig?”
Respektvoll antwortete Hua Che: „Jawohl”
„Welches Instrument spielst du?”
Hua Che senkte den Blick. „Die Xiao”
Xie Wanting kicherte. „Ich spiele die Guqin. Auch, wenn die
Instrumente unterschiedlich sind, ist Rhythmus und Melodie das gleiche. Wenn du
irgendetwas nicht verstehst und Sektenführer Zhuang damit einverstanden ist,
kannst du mich jederzeit um Hilfe bitten”
Zhuang Tian wollte nur das Beste für seine Schüler. Wie
konnte er sich über dieses Angebot also nicht freuen? Er schubste Hua Che
schnell leicht und sagte: „Schnell, danke dem Sektenführer von der Ye You
Präfektur”
Kurz darauf erschien die angesehenste Person der Welt der
Unsterblichen in der geschäftigen Shang Qing Arena und die Atmosphäre wurde
ernster. Alle hielten den Atem an und sahen dabei zu, wie Lu Mingfeng den
Veranstaltungsort betrat.
Hua Ches Herzschlag beschleunigte sich.
Lu Mingfeng trug ein dunkelblaues Brokatgewand, besaß lange,
schwarze Haare, welche er mit einer weißen Jadekrone hochgebunden hatte, wirkte
majestätisch und strahlte eine heldenhafte Aura aus. Seine linke Hand hatte er
hinter seinem Rücken und in der rechten
Hand hielt er das Schwert Shangqing, welches von den
Sektenführern von einer Generation zur nächsten weitergereicht wurde, dem Wind
standhalten konnte und einen guten Geist besaß.
Zufälligerweise war Hua Ches aktuelle Position genau die
gleiche, wie die, als er Lu Mingfeng in seinem letzten Leben zum ersten mal
getroffen hatte.
Damals hatte er gerade erst mit der Kultivierung angefangen
und war sprachlos gewesen, als er die Nummer Eins der Welt der Unsterblichen zu
Gesicht bekommen hatte, welche von jedem gelobt worden war und seine Augen
hatten geleuchtet.
Bei dem Wanmen-Kampfsportturnier hatte Lu Mingfeng die
Missbilligung der Welt riskiert und sich selbst als Garantie eingesetzt, um Hua
Che in Schutz zu nehmen. Hua Che hatte sich damals jedes seiner Worte in die
Seele eingraviert.
Später hatten sich diese Worte, welche er so sehr geschätzt
hatte, jedoch als giftige Insekten herausgestellt, welche seine Seele
zerfraßen, bis sie voller Löcher war.
Hua Ches Herz schmerzte, weshalb er unbewusst versuchte es
zu unterdrücken.
„Was ist los?”, fragte Chu Binghuan mit warmer Stimme.
Hua Che schüttelte nur leicht den Kopf, da er nicht weiter
nach vorne sehen wollte.
Die leidenschaftliche Eröffnungsrede dauerte eine halbe
Stunde lang und als die Illusionen in der Dämmerung endlich fertig waren,
betraten einhunderttausend Kultivierende den Ort.
Vor Hua Ches Augen vermischten sich Licht und Schatten und
er atmete in dem Versuch, sich zu beruhigen, ein paarmal tief ein.
Gier, Wut, Unwissenheit, Stolz und Zweifel waren die fünf
Gifte des Geistes und die Illusionen veränderten sich immer wieder. Letzten
Endes waren diese fünf Punkte jedoch unmittelbar miteinander verbunden. Wenn
man diese fünf Gifte loswerden konnte, konnte man die Natur übertreffen,
Erleuchtung erlangen und zu einem Gott aufsteigen.
Hua Che erinnerte sich noch an das erste mal, als er den
Illusionen der unsterblichen Sekte Shang Qing begegnet war. Es war der letzte
Punkt der Aufnahmeprüfung für neue Schüler gewesen. Der Inhalt der Illusion war
einfach gewesen. Es waren unzählige, farbenfrohe Schönheiten gewesen, welche
ihm geschmeichelt und sich ihm um den Hals geworfen hatten.
Mal abgesehen davon, dass Hua Che kein Frauenheld war, war
er bereits seit seiner Kindheit von Schönheiten umgeben gewesen und hatte sich
schon lange an diesen Anblick gewöhnt. Deshalb hatte er sich schnell von der
Illusion lösen und den Test als erstes bestehen können.
Bei seiner zweiten Teilnahme beim Wanmen-Kampfsportturnier
hatte er wieder die Illusion betreten müssen.
In dieser Illusion war er Hua Mei’er begegnet. Er hatte
seine Mutter vermisst und sich gleichzeitig darüber geärgert, dass sein Vater
nirgends zu finden war und sie im Stich gelassen hatte.
Das dritte mal, als er die Illusion betreten hatte, war
ebenfalls beim Wanmen-Kampfsportturnier gewesen.
Er hatte Berge aus Gold und Silber gesehen, unzählige
Reichtümer und die Ehre erlebt, von unzähligen Menschen angebetet zu werden.
Ein Wesen, welches behauptet hatte Gott zu sein, hatte ihm gesagt, dass es all
seine Wünsche erfüllen könnte.
Auch das vierte mal hatte er die Illusion beim
Wanmen-Kampfsportturnier betreten.
Dort hatte er Chu Binghuan getroffen.
Die Illusion war von seinem eigenen Verstand erschaffen
worden und da Hua Che seine Besessenheit von Chu Binghuan losgeworden war, war
er zuversichtlich, diesmal nicht auf ihn zu treffen.
Hua Che ging vorwärts, bis sein Sichtfeld aufklarte.
Das Licht blendete und laute Geräusche drangen an sein Ohr.
Die Menge war aufgeregt und unzählige Finger zeigten auf ihn. Ihre Gesichter
waren voller gerechtfertigter Empörung.
Auf einmal stand eine Gestalt vor ihm. „Ich kenne meinen
Schüler gut. Er würde den dämonischen Weg auf keinen Fall betreten und erst
recht nicht mit Yin Wuhui zusammenarbeiten! Che’er kann Schwarz von Weiß und
Richtig von Falsch unterscheiden. Das schwöre ich bei meinem Leben!”
Hua Che war geschockt!
War er tatsächlich in sein früheres Leben zurückgekehrt?
Nein, das war eine Illusion!
Hua Che starrte Lu Mingfeng geschockt an und sah ungläubig
an sich selber herunter, da sein Körper seinem Willen nicht folgte.
Als er sich an seine Vergangenheit erinnerte, rief er mit
Tränen in den Augen: „Meister!”
„Sektenführer Lu, seid nicht so weichherzig! Beschützt
diesen Bösewicht nicht!”
Lu Mingfeng schloss die Augen und sagte kühl nur vier Worte:
„Ich glaube an ihn”
Da er Hua Che so sehr beschützte, fiel es den anderen
schwer, etwas dagegen zu sagen.
Yin Wuhui lachte beinahe hysterisch. „Was für eine tolle
Vorstellung von Freundlichkeit und Gutherzigkeit. Dieses heuchlerische
Verhalten ist absolut widerlich! Che’er, wirst du deinem Vater wirklich nicht
folgen?”
Hua Che fühlte Übelkeit in sich aufkommen, wenn er nur in
Yin Wuhuis Gesicht sah. Er hörte, wie er selbst sagte: „Ich bin ein Schüler der
unsterblichen Sekte Shang Qing, was im Widerspruch mit der Fen Qing Palasthalle
steht!”
„Denke an das, was du heute gesagt hat”, spottete Yin Wuhui.
„Du bist mein Sohn. Du solltest es besser nicht bereuen, bei diesen
scheinheiligen, unsterblichen Kultivierenden zu bleiben”
Yin Wuhui verschwand und auch die Kultivierenden der großen
Sekten der Unsterblichen gingen nach und nach.
Hua Che versuchte sich zu wehren, konnte die Sperre jedoch
nicht durchbrechen. Er war dazu gezwungen weiterzumachen, weshalb er vor Lu
Mingfeng niederkniete. „Meister, ich...”
„Steh auf” Lu Mingfeng half ihm sanft, aufzustehen.
Hua Che lächelte innerlich.
Die schauspielerischen Fähigkeiten seines Meisters waren so
gut, dass es kein Wunder war, dass er einen Lehrling nach dem anderen betrogen
hatte!
Ja, sein Meister hatte ihn beschützt, als alle anderen ihm
den Rücken zugewandt hatten.
Ein Ruf wird oft ohne Grund ruiniert. Die Blutlinie hatte
alles zerstört.
Seitdem hatte sich die Situation in der unsterblichen Sekte
Shang Qing verändert.
Von einem Shixiong, welcher von jedem respektiert wurde, war
er zu einer Plage geworden, welcher man sich kaum entziehen konnte. Niemand
hatte es gewagt, mit ihm zu sprechen, aus Angst, seine dämonische Natur könnte
ans Licht kommen und es wagte auch niemand, sich gegen ihn zu wenden, weil sie
Angst davor hatten, dass er zu seinem Vater gehen und sich beschweren würde.
Die Sekte wurde isoliert, die Ältesten hatten Angst vor ihm
und er selbst war auf einmal zu einer Ratte geworden, welche durch die Straßen
wanderte.
Seine frühere Ausstrahlung war ein Witz geworden und die
lobenden Worte von einst reine Ironie.
Sogar Lu Yao konnte sehen, dass Hua Ches Lächeln schwächer
geworden war.
„Qingkong”, startete er den Versuch, ihn zu trösten.
„Es ist okay” Hua Che gab vor entspannt zu sein und lehnte
sich gegen die nächtliche Brise. „Es ist nur etwas ekelhaft”
„Ekelhaft... was?”, fragte Lu Yao.
„Ich”, antwortete Hua Che. „Ich hasse mich selbst”
Mit roten Augen entgegnete Lu Yao: „Sag das nicht. Du bist
sehr gut. Warum denkst du...”
„Das Blut von Dämonen ist wirklich widerlich” Hua Che
schloss die Augen und lachte über sich selbst.
Dennoch war es nicht so schlimm.
Zumindest hatte er einen fürsorglichen Shidi und einen
Meister, welcher ihn beschützte. Außerdem gab es auch noch Chu Binghuan in
Yuntian Shuijing... wobei dieser vor einiger Zeit schwer verletzt worden und
noch immer nicht aufgewacht war.
So wie die Umstände aktuell waren, würde Hua Che darunter
nicht zerbrechen.
Am Ende wurde dieser Gedanke jedoch zerstört.
Er stolperte über das Geheimnis seines Meisters und deckte
all sie schmutzigen und skandalösen Dinge auf, welche er begangen hatte.
Im Shang Qing Pavillon gab es einen dunklen Raum mit einem
Geheimgang, welcher zur Rückseite des Kunlun-Berges führte. Hua Che hatte
diesen Geheimgang durch Zufall gefunden.
Am Ende dieses Geheimgangs befand sich ein Raum aus Stein,
in welchem sich ein Jadebett, ein Steintisch und ein Bücherregal befand.
In dem Bücherregal befanden sich keine Bücher, sondern
Flaschen und Phiolen in unterschiedlichen Größen. An den Gefäßen hingen
Anhänger und der Inhalt schien versiegelt worden zu sein.
Hua Che war überaus neugierig und öffnete die Behälter, um
einen Blick auf deren Inhalt zu werfen, aber als er hineinsah, änderte sich
sein Gesichtsausdruck zu purem Schock.
Darin befand sich ein goldener Kern!
Der Ort, an dem die Kultivierenden ihre reine Energie
speicherte, um die Quelle ihrer Kultivierung anzureichern.
Als der goldene Kern sein Siegel verlor, löste er sich
augenblicklich auf.
Hua Che starrte das goldene Licht in seinen Händen an und
war fassungslos.
Er kniete sich steif auf den Boden, welcher eine seltsame
Farbe hatte. Es war eine dicke Schicht getrocknetes Blut, was daher kommen
musste, dass es das Blut von mehr als einer Person war.
In Hua Che kam ein Gedanke auf. Er öffnete all die anderen
Flaschen und Phiolen. Die goldenen Kerne zerfielen nach und nach und ließen nur
die Scherben und Jadeflaschen auf dem Boden zurück.
Der Shang Qing Pavillon war nur für Lu Mingfeng gedacht und
der Geheimgang unter dem dunklen Raum führte zu diesem Steinraum. Die Wahrheit
lag auf der Hand.
Lu Mingfeng hatte natürlich mitbekommen, dass seine
Zaubersprüche Stück für Stück zerstört worden waren und ging augenblicklich zu
dem Steinraum.
„Meister, als ich ein Schüler der unsterblichen Sekte Shang
Qing geworden bin, habe ich die Liste Eurer Schüler in der Shang Qing Halle
gesehen. Ihr hattet in Eurem Leben insgesamt einhundertzweiunddreißig Schüler,
von denen einhundertsiebenundzwanzig gestorben sind. Nur fünf leben noch”
Hua Che stützte sich am blutbefleckten Boden ab und stand
unsicher auf. „Sie alle sind gestorben, nachdem man ihnen den goldenen Kern
entnommen und ihre Seelen geraubt hatte. Die Welt ist der Meinung, dass dies
die Rache der Fen Qing Palasthalle ist. Yin Wuhui soll seinen Untergebenen
befohlen haben, Euch, der Nummer Eins des unsterblichen Wegs, dadurch eine
Warnung zukommen lassen zu haben. Die Leute beklagen Eure Schwierigkeiten,
wegen denen Ihr Euch auf jede erdenkliche Art und Weise um Eure Schüler kümmert.
Ihr habt Euren Schülern jedes erdenkliche Elixier und hochwertige, spirituelle
Waffen gegeben, auf die jeder neidisch war, damit sie nicht unerwartet starben”
Lu Mingfeng ballte seine Hände zu Fäusten und sein Blick
zeigte seine Mordlust.
„Meister” Hua Che drehte sich mit einem goldenen Kern in der
Hand, welcher sich gerade auflöste, um und lächelte widerwillig. „Warum habe
ich das Gefühl, dass die Aura dieses goldenen Kerns der des siebzehnten
Shixiongs gleicht?”
Lu Mingfengs Gesicht verfinsterte sich. „Was willst du damit
sagen?”
„Ich möchte es von Euch hören, Meister”, sagte Hua Che. „Die
wahre Todesursache Eurer einhundertsiebenundzwanzig Schüler”
„Hast du nicht schon eine Vermutung?”, spottete Lu Mingfeng.
Überall auf Hua Ches Körper bildete sich eine Gänsehaut. Er
holte tief Luft und versuchte, seine Stimme natürlich klingen zu lassen. „Okay,
dann werde ich sprechen und Ihr hört zu, Meister. Wenn irgendetwas nicht
stimmt, korrigiert mich”
Lu Mingfeng stimmte zu.
„Euer Talent ist möglicherweise nicht so erstaunlich, wie
die Welt sagt. Zumindest hättet Ihr mit Euren eigenen Fähigkeiten weder bis zu
dem Niveau kultivieren können, auf dem Ihr Euch heute befindet, noch hättet Ihr
Euren aktuellen Status erreichen können” Hua Che sah zu dem zerfallenen,
goldenen Kern und sagte mit tiefer Stimme: „Wenn man zu wenig Talent und den
Wunsch nach einem schnellen Fortschritt hat, kann dieser Wettkampf innerhalb
der unsterblichen Sekte Shang Qing sehr hart sein. Unter den Meistern dieser
Sekte gibt es viele herausragende Schüler. Wie kann man sich also von ihnen
abheben? Dämonische Kultivierende absorbieren die Seele anderer und
verschlingen ihre goldenen Kerne, um ihre Kultivierung zu verbessern”
„Nachdem Ihr es geschafft habt, Sektenführer zu werden,
konntet Ihr Eure Kultivierung nur noch verbessern, um Euren Ruf als Nummer Eins
in der Welt der Unsterblichen aufrechtzuerhalten und damit zu verhindern, dass
die Position des Sektenführers nicht in andere Hände fällt. Deshalb seid Ihr
bei Euren Schülern auch nicht geizig und gebt ihnen alle möglichen Arten von
Elixieren und seltenen Heilbädern” Hua Che lachte kläglich. „Natürlich seid Ihr
nicht geizig, denn diese Dinge werden irgendwann Euch gehören. Egal, wie
herausragend die Kultivierung Eures Schülers ist, am Ende werdet Ihr den
goldenen Kern herausnehmen und ihn für Eure Zwecke benutzen”
„Der Schüler ist der Boden, der goldene Kern die Frucht und
alles, was Ihr dem Schüler zur Unterstützung gebt, der Dünger. Wenn die Frucht
reif ist, werdet Ihr sie ernten”
Lu Mingfeng lächelte düster und sagte: „Du bist tatsächlich
mein bester Schüler”
Hua Che unterdrückte die aufkommende Übelkeit und sein
schmerzendes Herz. „Endlich verstehe ich, weshalb Ihr Chu Binghuan nicht als
Euren Schüler akzeptiert habt”
„Achso?”, fragte Lu Mingfeng.
Hua Che erwiderte: „Chu Binghuan hat einen speziellen
Status. Er hat Yuntian Shuijing als Rückendeckung. Wenn Ihr ihn tötet, wird es
vermutlich schwierig, der Fen Qing Palasthalle die Schuld zuzuschieben. Yuntian
Shuijing würde auf jeden Fall Nachforschungen anstellen und vielleicht sogar
die Fen Qing Palasthalle angreifen, um Chu Binghuan zu rächen. Wenn sie zu
dieser Zeit Yin Wuhui gegenüberstehen sollten... würde das Geheimnis ans Licht
kommen”
„Das stimmt”, gab Lu Mingfeng zu.
Hua Che verdrängte seine Gefühlswelt, welche kurz davor
stand zusammenzubrechen und sagte mit heiserer Stimme: „Während des
Wanmen-Kampfsportturniers habt Ihr mich vor den Kultivierenden der ganzen Welt
verteidigt. War das ebenfalls wegen meines goldenen Kerns? Ihr habt mich so
viele Jahre “genährt”, weshalb Ihr es nicht ertragen konntet, dabei zuzusehen,
wie ich Euch von anderen weggenommen werde, richtig?”
Lu Mingfeng sagte während des gesamten Gesprächs nichts
dagegen. Am Ende streckte er seine Hand aus und ging langsam auf Hua Che zu.
„Er ist zwar noch nicht ganz reif, aber da du jetzt alles entdeckt hast, kann
ich ihn nur frühzeitig ernten”
Hua Che schrie nicht oder fragte nach dem Grund. Er kniete
auch nicht auf dem Boden und flehte Lu Mingfeng an, sich eines Besseren zu
besinnen.
Er hatte über einhundert seiner Schüler mit seinen eigenen
Händen getötet. Es war hoffnungslos. Man konnte ihn nicht dazu überreden, einen
anderen Weg einzuschlagen und man konnte ihm auch nicht vergeben!
Es gab jedoch noch eine Frage. Warum... war das alles
notwendig gewesen?
Für was hatte er all das getan? Natürlich für Macht und
Ruhm!
Hua Che lächelte bitter. „Die neun Reiche sind wirklich
blind”
Erklärungen:
Ein “geheimes Reich” schein
in dieser Geschichte so etwas wie eine andere Dimension zu sein, welche man
selber erstellen kann.
Adoptivsohn: Hua Che wurde nicht wirklich von Lu Mingfeng adoptiert. In einer Sekte herrschen aber recht familiäre Verhältnisse und Schüler werden wie die eigenen Kinder behandelt.
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die erinnerung an diese zeit hat viel errauf beschworen und das zu erleben ist wirklich grausam. noch dazu wenn man das geheimnis seines meisters entdeckt und jetzt auch seinen hunger stillen soll weil er es nun wusste. huas kern war also auch in gefahr. schade das nie wer drauf kam.
AntwortenLöschenHua Che musste in seinem letzten Leben wirklich viel Leid erfahren und Chu Binghuan konnte ihm damals auch nicht zur Seite stehen, was die ganze Sache für Hua Che natürlich umso schlimmer gemacht hat. Dass Lu Mingfeng für dem Tod seiner eigenen Schüler verantwortlich war, hatte ich nicht gedacht. Schließlich wurde er nie als Dämon beschrieben... aber anscheinend hat mehr von einem dämonischen Kultivierenden gesteckt als von einem unsterblichen Kultivierenden. Und Hua Ches goldener Kern wäre für ihn natürlich ein wahrer Höhepunkt gewesen. Vermutlich hat keiner seiner früheren Schüler solch ein hohes Kultivierungslevel erreicht.
LöschenDas war ja mal eine interessante Information, mit der ich n7cht gerechnet habe. Mal sehen wie es weiter geht.... Aber ein eifersüchtiger Chu ist auch ganz süß 🤭
AntwortenLöschenDie Stelle mit dem eifersüchtigen Chu Binghuan war wirklich lustig XD. Er hat Hua Che von Anfang an an der Nase herumgeführt und nutzt das voll aus. Vermutlich wäre es ihm sogar recht, wenn Hua Che keinen der ersten drei Plätze belegt. Schließlich könnte er ihn dann gleich heiraten XD.
LöschenMan hat ja schon vorher erfahren, dass Lu Mingfeng irgendwie Dreck am stecken hatte. Entsprechend hatte ich mir damals schon einiges ausgemalt, aber was da nun wirklich herausgekommen ist, war wirklich überraschend. Ich hatte mir damals ja schon irgendwelche illegalen Dinge vorgestellt, aber der Autor musste anscheinend nochmal eins draufsetzen und Mord daraus machen. In Kapitel 26 kam dann für mich das nächste unerwartete Ereignis...aber das wirst du ja auch bald lesen können.
ich bin dann mal gespannt. Danke dir für deine Arbeit ^^
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