Kapitel 43

Kapitel 43 ~ Wenn Hua Che, Chu Binghuan und die anderen nicht gewesen wären, würde es den Ling Xiao Tempel in weiteren zehntauend Jahren nicht mehr geben!

 

Am ganzen Ort herrschte Totenstille.

Die Schüler der Ye You Präfektur waren fassungslos und ihre Finger so steif, dass sie keinen Ton mehr spielen konnten.

Mu Qinian und Zhuang Tian starrten einander an und vergaßen für einen Moment, dass sie sich mitten in einem Kampf befanden.

Eine Gruppe aus Yuntian Shuijing hielt den verrückten Schüler fest, aber als sie Yin Wuhuis Worte hörten, waren sie alle geschockt.

Es dauerte einige Zeit, bis Mei Cailian ihre Stimme wiederfand. „Was... Was?!”

„Bruder... Bruder Hua?”, rief Mu Rongsa voller Angst. „Yin Wuhui hat gesagt, dass d-d-du sein...”

„Hua Qingkong ist Yin Wuhuis Sohn?!”, schrie der Sektenführer der Chiyao Sekte und ließ damit alle wieder zur Besinnung kommen. Ihre Knochen und ihr Fleisch wurden taub durch den Schock.

„Was ist los?” Mei Cailian traute ihren Ohren nicht. „Hua Qingkong, Zhuang Tian, bitte erklärt das!”

Zhuang Tian wusste gar nicht, wo er mit einer Erklärung anfangen sollte. Er hatte nur gewusst, dass Hua Che in Armut geboren worden war, seine Mutter eine Prostituierte gewesen war und er seit seiner Kindheit viel hatte durchmachen müssen. Was seinen Vater betraf... so war das ein Geheimnis gewesen, welches niemand hatte lüften können.

Schließlich war Hua Mei’er eine Prostituierte gewesen und wer wusste schon, welchen wohlhabenden, jungen Herrn sie empfangen hatte, von dem sie schließlich schwanger geworden war.

Aber egal wer es war, es hätte nicht Yin Wuhui sein sollen!!!

Nachdem alle wieder zur Besinnung gekommen waren, sahen sie Chu Binghuan an.

Hua Ches Vater war der Dämonenkönig und sein zukünftiger Ehemann war der spätere Sektenführer von Yuntian Shuijing. Diese Beziehung war so dermaßen kompliziert!

Hua Che hatte keine Angst vor dem Geflüster, welches von allen Seiten auf ihn einstürzte. Schließlich war dieser Fakt in seinem letzten Leben im Rampenlicht der Öffentlichkeit enthüllt worden. Es war in Ordnung, wenn seine Herkunft in diesem Leben erneut aufgedeckt wurde, aber diesmal war er dem ursprünglichen Zeitplan Jahrzehnte voraus.

Hua Che ignorierte die lauten Fragen um sich herum, starrte Yin Wuhui an und zeigte auf den Schüler von Yuntian Shuijing, welcher wahnsinnig geworden war. „Was ist mit ihm los?”

„Sein Körper wurde nicht besetzt, es ist nur ein Marionettenfluch”, erwiderte Yin Wuhui und schnippte mit den Fingern, woraufhin der Schüler verstummte, mit den Beinen strampelte und in Ohnmacht fiel.

Wütend fuhr Yin Wuhui fort: „Wie könnte ich mein Versprechen dir gegenüber brechen? Wenn du mir nicht erlaubst, Yuntian Shuijing, die Betrunkene Taverne und den Ling Xiao Tempel anzurühren, dann werde ich natürlich tun, was du willst. Um Sektenführer Xie ein Geschenk zukommen zu lassen, hatte ich keine andere Wahl, als die Schüler von Yuntian Shuijing zu benutzen, um ihm den Kopf seines Schülers darzubringen. Oh, keine Sorge, ich war es, der den dicken Jungen getötet hat, damit die armen, kleinen Leute aus Yuntian Shuijing nicht mit Blut befleckt werden”

Yin Wuhui kniff leicht die Augen zusammen. „Eigentlich wollte ich die Schüler von Yuntian Shuijing töten und sie in die Hände des medizinischen Kultivierenden Namens Chu legen, damit er ihre Köpfe Sektenführer Xie präsentieren kann. Hahahahahaha, wie aufregend das gewesen wäre! Es ist nur schade, dass ich meinem Sohn versprochen habe, niemanden aus Yuntian Shuijing zu verletzen. Die ursprüngliche Show konnte ich zwar nicht sehen, aber die jetzige war auch nicht schlecht! Der Gesichtsausdruck von Sektenführer Xie, als er erfahren hat, dass sein Schüler, welcher das Tor bewachen sollte, auf tragische Weise ums Leben gekommen ist, war wunderbar!”

Ohne darauf zu warten, ob Hua Che etwas dazu zu sagen hatte, zog der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte sein Schwert, richtete es auf Hua Che und rief: „Bist du wirklich der Sohn dieses Teufels Yin Wuhui?”

„Würde mir irgendjemand glauben, wenn ich etwas anderes behaupten würde?”, antwortete Hua Che mit einer Gegenfrage.

Der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte kochte vor Wut und all die verschiedenen Vermutungen ließen ihn erschaudern.

Yin Wuhui war ohne Skrupel zur Ye You Präfektur gekommen, um für Ärger zu sorgen. Warum war er so zügellos, ganz ohne Plan und sogar alleine eingebrochen?

Das lag daran, dass er Unterstützung aus dem Inneren hatte! Wer hat gesagt, dass er alleine war? Hier war sein Sohn!

Als Yin Wuhui das gerade gesagt hatte, war Hua Che nicht überrascht gewesen, was zeigte, dass dieser das schon längst gewusst hatte.

Was bedeutete es also für ihn, dem Ling Xiao Tempel beigetreten zu sein? Außerdem hat er den ersten Platz beim Wanmen-Kampfsportturnier belegt. Hat er sich ein Bild über die Stärke der neuen Kultivierenden gemacht, um sich auf den zukünftigen Krieg zwischen Kultivierenden und Dämonen vorzubereiten?

Genau!

Hua Che war ein Spion, welchen Yin Wuhui ins Reich der Unsterblichen geschickt hatte!

Er war schlimmer, bösartiger und hinterlistiger als Lu Yao!

Je länger der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte darüber nachdachte, desto mehr geriet er in Panik. Trotz der aktuellen Situation hob er sein Schwert und wollte Hua Che töten.

Unerwarteterweise wurde der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte in der Luft von einer Drachenknochenpeitsche abgeblockt, welche das Schwert zur Seite drehte und ihn dazu zwang, wieder auf den Boden zurückzukehren. Er schnappte nach Luft und schrie: „Chu Tianyu! Willst du ihn beschützen?”

Mei Cailians Herz raste. „Binghuan, lass dich nicht verwirren!”

Shao Hun hing zu Chu Binghuans Füßen, hüpfte fröhlich auf und ab und die Flammen auf der Peitsche brannten hell und gaben ein knisterndes Geräusch von sich.

Chu Binghuans Augen leuchteten bedrohlich. „Werft mit nicht vor, unhöflich zu sein, wenn es noch einmal jemand wagt, ihn anzugreifen”

„Du!”

Der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte bekam es für einen Moment mit der Angst zu tun. Wenn Chu Binghuan gerade nicht gnädig gewesen wäre, wäre Shao Hun auf seinem Körper

gelandet und er hätte sich drei bis fünf Monate lang nicht davon erholen können. Als Sektenführer der Wuji-Schwertsekte war es ihm jedoch nicht möglich, stolzen Hauptes dazustehen, nachdem er von jemand jüngerem gedemütigt worden war. Er war so wütend, dass er nicht anders konnte, als all seine Wut und Eifersucht an Hua Che auszulassen. „Da er der Sohn des Dämonenkönigs ist, muss es mit einer Verschwörung zu tun haben, wenn er dem Ling Xiao Tempel beigetreten ist!”

„Was willst du damit sagen?”, Wen Yuan, welcher einige Zeit fassungslos gewesen war, kam wieder zur Besinnung. „War der Ling Xiao Tempel nicht arm und unspektakulär?”

„...” Zhuang Tian, welcher schon länger nervös gewesen war, brach plötzlich in Gelächter aus.

Der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte errötete stark und versuchte sich zu verteidigen. „Er ist definitiv ein Spion aus der Fen Qing Palasthalle und wurde von Yin Wuhui in das Reich der Unsterblichen eingeschleust! Vergesst nicht, dass er derjenige war, der Lu Mingfeng zu Fall gebracht hat!”

„Warum hat er sich dann nicht der unsterblichen Sekte Shang Qing, der Nummer Eins auf dem unsterblichen Weg, angeschlossen?”, fragte Chu Binghuan kalt.

„Moment mal!” Hua Che, welcher lange Zeit geschwiegen hatte, unterbrach ihn und landete auf dem Boden. „Warum klingt es bei dem Sektenführer der Wuji-Schwertsekte so, als hätte ich Lu Mingfeng Unrecht getan und als wäre es ein Trick gewesen, Lu Mingfengs böse Taten aufzudecken?”

„Das...” Der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte wusste nicht, was er sagen sollte.

Yin Wuhui, welcher sich noch auf dem Dach befand, spottete: „Unsterbliche Kultivierende sind in der Tat ein Haufen Bastarde! Mein Sohn, beeil dich und kehre mit mir zur Fen Qing Palasthalle zurück. Das ist der Ort, an den du gehörst!”

Bevor Hua Che etwas darauf erwidern konnte, stellte sich Chu Binghuan vor ihn.

Der junge Mann, welcher noch nicht einmal volljährig war, stand dem Dämonenkönig gegenüber, der überall Menschen tötete und sagte mit tiefer Stimme, aber ohne arrogant oder demütig zu klingen: „Hua Che ist gutherzig und würde sich niemals mit einem blutrünstigen Dämon wie dir zusammentun, welcher wahllos unschuldige Menschen tötet!”

Yin Wuhuis Augen wurden augenblicklich rot. „Du Ratte! Deine Worte haben hier nichts zu sagen!”

Ein dämonischer Nebel hüllte den Himmel und die Erde ein und gerade als Chu Binghuan versuchen wollte, sich zu verteidigen, zog Hua Che ihn unerwartet von hinten in seine Arme.

Hua Che hielt Chu Binghuan fest umklammert und schrie in den schwarzen Nebel, welcher den Himmel einhüllte: „Wage es nicht, ihn anzurühren!”

Yin Wuhuis Stimme drang durch den schwarzen Nebel: „Niemand kann mich bedrohen! Auch nicht mein Sohn!”

Yin Wuhui war ein Wahnsinniger, der seine Verwandten verleugnete. Vielleicht konnte er seinen Sohn wirklich töten.

Hua Che blieb davon ungerührt und runzelte noch nicht einmal mit der Stirn. Seine Augen leuchteten in einem bezaubernden Licht und waren voller Würde und Stolz. „Dann töte mich doch!”

Daraufhin erzitterte Chu Binghuans Herz.

Es war schade, dass sie in ihrem letzten Leben nicht zusammen gestorben waren. Sein Wunsch, aus Liebe zu sterben, war nie in Erfüllung gegangen.

Vater und Sohn waren kurz davor, bei einem inszenierten Drama aufeinanderzutreffen, doch dies wurde durch diejenigen verhindert, welche bereit waren, ihre Kräfte zu bündeln - Zhuang Tian, Mu Qinian und Xie Wanting blockten zusammen mit Zhenren Chiyao Yin Wuhuis tödlichen Angriff.

Chu Binghuan, der dadurch etwas Zeit gewonnen hatte, beschwor sein Schwert Ting Quan herbei und sprang in die Luft.

Der auf den Boden fallende Schnee wurde von der Qi-Energie des Schwerts mitgezogen und stieg wieder in die Luft. Jede einzelne, weiße Schneeflocke verwandelte sich in eine scharfe Waffe und als Chu Binghuans reine Energie herausbrach, schossen sie auf Yin Wuhui zu.

Liufeng Tingxue.

Yin Wuhui nahm den Angriff zunächst nicht sonderlich ernst, aber unerwarteterweise glich die Energie des Schwerts solch einer knochendurchdringenden Kälte, dass sie ihm ins Fleisch biss. Wenn er nicht aufpasste, würden sich die Schneeflocken in Eis verwandeln, in seinen Körper eindringen und die innere Welt seiner Seele erreichen!

Die Phase der entstehenden Seele?”, schrie jemand in der Menge. „Siebzehn Jahre und bereits in der Phase der entstehenden Seele?! Das- das-, wie ist das möglich?!”

Jeder, der diese Schwertkunst bestaunte, war überrascht, als ein weiteres Licht in den Himmel schoss und der Winter zu Frühling wurde. Diese Aura, welche die Seele reinigte und jede Trübung beseitigte, war den Teilnehmern des Wanmen-Kampfsportturniers sehr vertraut. Während des letzten Kampfes hatte es jemanden gegeben, der diese Technik benutzt hatte.

Jiyu Qingfeng.

Der weiße Schnee und das Eis, die frostige Atmosphäre, die Wolken und der Nebel lösten sich augenblicklich auf und das helle Sonnenlicht schien auf sie herab.

Das Eis, welches in Yin Wuhuis Körper eingedrungen war, verwandelte sich unter der Energie von Hua Ches Schwert in Wasserdampf, der sofort in seine Gliedmaßen und Knochen eindrang.

‘Der fließende Wind lauscht dem Schnee’ und ‘klarer Regen und kühle Brise’ waren in Wirklichkeit zwei Schwertkünste, welche sich gegenseitig ergänzten. Das hatte Hua Che erkannt, als er ‘Liufeng Tingxue’ das erste mal gesehen hatte. ‘Liufeng Tingxue’ wurde zuerst gewirkt und ‘Jiyu Qingfeng’ unterstützte die Technik, was den ursprünglichen Schaden verstärken konnte.

Anders gesagt: Wenn eine Person von einer giftigen Nadel getroffen wurde, würde sie nicht so schnell sterben, solange sich das Gift nicht im Körper ausbreitete. Wenn das Qi und das Blut schnell versiegelt wurden, konnte man das Gift langsam neutralisieren und wieder geheilt werden.

Hua Ches Schwertkunst sorgte dafür, dass sich das Gift ausbreitet und Chu Binghuans Schwertkunst ein erschreckendes Niveau erreicht.

Yin Wuhui war geschockt. Allerdings wäre es lächerlich, wenn der würdevolle Dämonenkönig von zwei Gören getötet werden würde, welche noch nicht einmal volljährig waren. Er erlitt gerade nur einen Verlust... einen der wenigen Verluste in eintausend Jahren.

Er wurde von seinem Sohn und Schwiegersohn verletzt.

Statt jedoch wütend zu werden, wurde Yin Wuhui ganz aufgeregt.

Er benutzte sein Blut, um Monster anzulocken und kurz darauf flogen seelensaugende Fledermäuse am Himmel und kopflose Vögel flatterten plötzlich mit ihren Flügeln, um menschliches Blut zu saugen. Yin Wuhuis finsterer Blick suchte die Ye You Präfektur ab. Auf einmal wirkte er überrascht und gab ein “Oh” von sich.

Der neunschwänzige Dämonenfuchs zog sich zurück und Zhuang Tian versuchte andere spirituelle Tiere herbeizurufen. Mu Qinian kam zu ihn geflogen, um ihn vor den herzfressenden, bösen Geistern zu beschützen und fragte: „Wo ist Euer Kranich?”

„Er ist nur ein Maskottchen und kann nicht kämpfen”, entgegnete Zhuang Tian.

Mu Qinian war fassungslos. „Euer spirituelles Geburtstier ist also nur ein Maskottchen, das nichts kann und nur frisst?”

Zhuang Tians schämte sich nicht nur nicht, ihm fiel es auch schwer, Mu Qinians Ärger zu verstehen. „Aber er ist sehr gehorsam und süß!”

Mu Qinian wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

Deine Oma ist süß!

Sobald das Geburtstier eines Meisters der spirituellen Tiere einen Vertrag mit ihm eingegangen war und ihn seinen Meister sein lässt, wird es ihm für immer folgen. Es war genau wie bei der spirituellen Waffe eines Kultivierenden. Egal wo sich die Seele des Kultivierenden auf dieser Welt befand, sobald er einen Befehl gab, würde die Waffe zur Stelle sein und im kritischen Moment für ihren Meister sterben!

Der neunschwänzige und der dreischwänzige Fuchsdämon, welche Zhuang Tian zuvor beschworen hatte, waren nur Arbeiter auf Zeit. Da sie durch einen Blutzauber kontrolliert wurden, würden sie verschwinden, sobald die Zeit um war.

Wenn ein Meister der spirituellen Tiere ein solches Tier von Geburt an großzog, genau wie Lin Yan den Chongming-Vogel, brachte ihm das absolute Loyalität und Macht.

Wer hätte gedacht, dass Zhuang Tian so unzuverlässig war und tatsächlich einen Kranich großgezogen hatte oder eher... einen nutzlosen Kranich!

Verdammt! Es war kein Wunder, dass der Ling Xiao Tempel seit vielen Jahren dem Ruin entgegensteuerte. Wenn alle früheren Sektenführer so waren, brauchten sie sich nicht wundern, wenn es ihren Schülern nicht besser erging.

Wenn Hua Che, Chu Binghuan und die anderen nicht gewesen wären, würde es den Ling Xiao Tempel in weiteren zehntauend Jahren nicht mehr geben!

Wen Yuan eilte mit dem Schwert in der Hand zu Zhuang Tian. „Meister!”

„Was machst du hier draußen?”, fragte Zhuang Tian besorgt. „Geh zurück in den Festsaal und bleib dort. Lass Xiao Yan nicht alleine herumlaufen!”

Wen Yuan senkte bekümmert den Kopf, da er etwas falsch gemacht zu haben schien und beschimpft wurde. „Ich mache mir Sorgen um Euch, Meister. Meister...”

Zhuang Tian wurde warm ums Herz.

Yin Wuhui lachte kurz wütend und sagte wahnsinnig ein paar unverständliche Worte zu Hua Che. Schließlich schwebte er wie ein Geist hinter ihn und sprach mit kalter Stimme: „Heute beschützt du sie, aber morgen werden sie dich in Stücke reißen. Du wirst es bereuen. Verstehst du nicht, dass Kultivierende des unsterblichen Wegs andere Herzen haben? Mein Sohn, warum hörst du nicht auf deinen Vater?”

Hua Che hatte am ganzen Körper Gänsehaut und schwang das Schwert mit der Rückhand. „Hör auf, dich meinen Vater zu nennen!”

Yin Wuhui lachte leicht. „Willst du deinen Vater töten?”

„Willst du nicht auch deinen Sohn töten?”, fragte Hua Che mit kalter Stimme.

Sofort wurde Yin Wuhuis Lachen lauter. „Che’er, Che’er, gibst du gerade zu, dass ich dein Vater bin?”

Hua Che sah ihn entgeistert an.

„Geh mit mir zurück zur Fen Qing Palasthalle und werde der junge Meister von allen dämonischen Kultivierenden”, fuhr Yin Wuhui glücklich fort. „Wir, Vater und Sohn, werden zusammenarbeiten, um die neun Staaten zu vereinen!”

Als Hua Che in Yin Wuhuis verrücktes Gesicht sah, musste er an Hua Mei’ers Leid und Demütigung denken. Hua Che verspürte Wut, Trauer und Empörung und stach ohne zu zögern mit dem Schwert auf Yin Wuhui ein.

Yin Wuhui wich dem Angriff mit Leichtigkeit aus und lachte wahnsinnig. „Hahahahahaha, du wurdest von diesen unsterblichen Kultivierenden getäuscht, aber als Vater kann ich dir keine Vorwürfe machen. Wenn sie dich von sich stoßen und du vom unsterblichen Weg vertrieben wirst, wirst du keine andere Wahl haben, als verzweifelt zur Fen Qing Palasthalle zurückzukehren, um vor mir niederzuknien und mich anzuflehen, dein Vater zu sein!”

Chu Binghuan flog an Hua Ches Seite, griff nach dessen Handgelenk und starrte Yin Wuhui an, als wäre er ihm überlegen. „Ich werde mich um Hua Che kümmern, also brauchst du dir keine Sorgen um ihn machen”

Das überraschte Hua Che.

Chu Binghuans Blick war fast schon paranoid, aber fest auf Yin Wuhui gerichtet. „Außerdem wird er nicht vom unsterblichen Weg vertrieben, denn Yuntian Shuijing wird immer an seiner Seite sein”

Hua Ches Atem stockte und er senkte leicht den Kopf.

Er wusste nicht, warum er bei diesen Worten noch immer einen Stich im Herzen spürte, obwohl er in diesem Leben doch alles aufgegeben hatte.

„Vielleicht überschätze ich meine Fähigkeiten, wenn ich das sage, aber Hua Che ist mein Schüler. Selbst wenn der Dämonenkönig etwas von ihm möchte, muss er zuerst mich fragen!” Zhuang Tian stellte sich neben Hua Che. Auf seinem Kopf stand ein beschworener Fasan mit spirituellem Bewusstsein, welcher nach links und recht sah. Er trat auf Zhuang Tians Kopf herum und setzte sich hin, bereit anzugreifen.

„Das stimmt!” Mu Rongsa folgte ihm ebenfalls und sagte wütend: „Hua Che ist mein Bruder. Wie kannst du es wagen, ihn zu schikanieren? Weißt du, wer ich bin? Weißt du, wer mein Vater ist?”

Mu Qinian, welcher in der Nähe stand, schwieg dazu.

Lin Yan hatte offensichtlich große Angst und zitterte am ganzen Körper, aber dennoch trat er mit dem Chongming-Vogel im Arm zu Hua Che. „I- i- i- i- i- i- ich möchte dich ebenfalls beschützen, achter Shixiong!”

Mu Qinian seufzte und sah seinen verwöhnten Sohn an. „Hua Qingkong hat einen noblen und gütigen Charakter voller guter Eigenschaften. Ich glaube an ihn”

„Unser kleiner Freund Hua hat mir das Leben gerettet, also sollte ich mich dafür revanchieren”, meinte Xie Wanting mit einem Lächeln.

Hua Che sah alle ungläubig an.

Wie konnte das sein?

Verteidigten sie ihn? Waren sie auf seiner Seite?

Wie war das möglich? Offensichtlich hätte es wie in seinem letzten Leben sein sollen, als er von anderen gefürchtet, verachtet, bedrängt und vertrieben worden war!

Hua Ches Geist war in Aufruhr und er machte sich Sorgen über die Veränderungen in seinem jetzigen Leben. „Ihr...”

„Habe keine Angst” Chu Binghuan legte seine Hand auf Hua Ches Schulter und umarmte ihn leicht. „Ich bin bei dir”

 

 

 

Erklärungen:

Die Phase der entstehenden Seele gehört zu dem Kultivierungsphasen und man ist damit in der Regel nur noch eine Stufe von einer Gottheit entfernt. In dieser Phase lässt der Kultivierende seinen goldenen Kern selbst zusammenbrechen. Dabei entsteht dort ein sehr dichter, kleiner Energiepunkt. Während des Prozesses kann ein Kultivierender sterben. Sobald die Phase der entstehenden Seele erreicht wurde, kann man in seinen spirituellen Körper eingreifen und ohne physischen Körper herumwandern, bis ein geeignetes Gefäß gefunden wurde oder man stirbt.

… schwang das Schwert mit der Rückhand: Bei einem Schlag mit der Rückhand ist der Handrücken dem Gegner zugewandt.




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4 Kommentare:

  1. Ach, was für eine schöne Entwicklung, mit der Unterstützung von Chu Binghuan scheint sich hoffentlich die Entwicklung des letzten Lebens von Hua Che zu ändern

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    1. Ja, endlich bekommt Hua Che die Unterstützung, welche ihm in seinem letzten Leben gänzlich gefehlt hat. Eine schöne Zukunft ist also endlich in sichtbare Entfernung gerückt und vielleicht dauert es ja auch nicht mehr lange, bis man sie zu lesen bekommt....

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  2. Ich habs geschafft, ich bin auf den neusten Stand *wub*
    Die Beziehung zwischen Hua Che und Chu Binghuan breitet einen etwas Kopfschmerzen. Beide sind wiedergeboren worden und keiner von beiden weiß es. Aber allein wie sich Chu Binghuan um Hua Che kümmert und wie dieser die Verlobung nicht auflösen will usw.
    Allein jetzt, wo rausgekommen ist, wer Hua Che sein Vater ist, der dezent, aber nur gaaanz dezent einen an der Waffel hat und dem Wahnsinn verfallen ist und ihm so zur Seite steht. Und dann die anderen. Was gibt es schöneres, wenn Leute bei einem bleiben, wenn man gerade durch eine schwere Zeit geht, obwohl man im vorherigen Leben was ganz anderes erlebt hat.
    Ich bin ja gespannt ob sie sich mal gegenseitig sagen, das sie wiedergeboren worden sind. Vor allem aber bin ich gespannt wie es jetzt weitergehen wird.
    Daher vielen lieben Dank für deine ganze Arbeit und Mühe^^

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    1. Willkommen beim aktuellsten Kapitel von DEH XD. Ab sofort heißt es dann wohl regelmäßig auf neue Kapitel warten.
      Die Beziehung der beiden fängt ab dem nächsten bzw. übernächsten Kapitel an voranzuschreiten. Bis zu dem Thema Wiedergeburt wird es zwar noch etwas dauern, aber ich denke, man kann mit dem Fortschritt der nächsten beiden Kapitel vorerst durchaus zufrieden sein.
      Das komplette Ausmaß von Yin Wuhuis Wahnsinn ist noch gar nicht zum Vorschein gekommen XD. Da kommen noch ein paar hübsche Sache in den nächsten Kapiteln, denn was wäre eine Geschichte ohne Plottwists?
      Also direkt sagen, dass sie wiedergeboren wurden, tun sie nicht. Ich denke das kann ich schonmal verraten. Aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten, um sowas aufzudecken.
      Ich danke dir für deinen Kommentar. Ist schon eine Weile her, seit ich das letzte mal so viel Text zu lesen hatte XD.

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