Kapitel 43 ~ Wenn Hua Che, Chu Binghuan und die anderen nicht
gewesen wären, würde es den Ling Xiao Tempel in weiteren zehntauend Jahren
nicht mehr geben!
Am ganzen Ort herrschte Totenstille.
Die Schüler der Ye You Präfektur waren fassungslos und ihre
Finger so steif, dass sie keinen Ton mehr spielen konnten.
Mu Qinian und Zhuang Tian starrten einander an und vergaßen
für einen Moment, dass sie sich mitten in einem Kampf befanden.
Eine Gruppe aus Yuntian Shuijing hielt den verrückten
Schüler fest, aber als sie Yin Wuhuis Worte hörten, waren sie alle geschockt.
Es dauerte einige Zeit, bis Mei Cailian ihre Stimme
wiederfand. „Was... Was?!”
„Bruder... Bruder Hua?”, rief Mu Rongsa voller Angst. „Yin
Wuhui hat gesagt, dass d-d-du sein...”
„Hua Qingkong ist Yin Wuhuis Sohn?!”, schrie der
Sektenführer der Chiyao Sekte und ließ damit alle wieder zur Besinnung kommen.
Ihre Knochen und ihr Fleisch wurden taub durch den Schock.
„Was ist los?” Mei Cailian traute ihren Ohren nicht. „Hua
Qingkong, Zhuang Tian, bitte erklärt das!”
Zhuang Tian wusste gar nicht, wo er mit einer Erklärung
anfangen sollte. Er hatte nur gewusst, dass Hua Che in Armut geboren worden
war, seine Mutter eine Prostituierte gewesen war und er seit seiner Kindheit
viel hatte durchmachen müssen. Was seinen Vater betraf... so war das ein
Geheimnis gewesen, welches niemand hatte lüften können.
Schließlich war Hua Mei’er eine Prostituierte gewesen und
wer wusste schon, welchen wohlhabenden, jungen Herrn sie empfangen hatte, von
dem sie schließlich schwanger geworden war.
Aber egal wer es war, es hätte nicht Yin Wuhui sein
sollen!!!
Nachdem alle wieder zur Besinnung gekommen waren, sahen sie
Chu Binghuan an.
Hua Ches Vater war der Dämonenkönig und sein zukünftiger
Ehemann war der spätere Sektenführer von Yuntian Shuijing. Diese Beziehung war
so dermaßen kompliziert!
Hua Che hatte keine Angst vor dem Geflüster, welches von
allen Seiten auf ihn einstürzte. Schließlich war dieser Fakt in seinem letzten
Leben im Rampenlicht der Öffentlichkeit enthüllt worden. Es war in Ordnung,
wenn seine Herkunft in diesem Leben erneut aufgedeckt wurde, aber diesmal war
er dem ursprünglichen Zeitplan Jahrzehnte voraus.
Hua Che ignorierte die lauten Fragen um sich herum, starrte
Yin Wuhui an und zeigte auf den Schüler von Yuntian Shuijing, welcher
wahnsinnig geworden war. „Was ist mit ihm los?”
„Sein Körper wurde nicht besetzt, es ist nur ein
Marionettenfluch”, erwiderte Yin Wuhui und schnippte mit den Fingern, woraufhin
der Schüler verstummte, mit den Beinen strampelte und in Ohnmacht fiel.
Wütend fuhr Yin Wuhui fort: „Wie könnte ich mein Versprechen
dir gegenüber brechen? Wenn du mir nicht erlaubst, Yuntian Shuijing, die
Betrunkene Taverne und den Ling Xiao Tempel anzurühren, dann werde ich
natürlich tun, was du willst. Um Sektenführer Xie ein Geschenk zukommen zu
lassen, hatte ich keine andere Wahl, als die Schüler von Yuntian Shuijing zu
benutzen, um ihm den Kopf seines Schülers darzubringen. Oh, keine Sorge, ich
war es, der den dicken Jungen getötet hat, damit die armen, kleinen Leute aus Yuntian
Shuijing nicht mit Blut befleckt werden”
Yin Wuhui kniff leicht die Augen zusammen. „Eigentlich
wollte ich die Schüler von Yuntian Shuijing töten und sie in die Hände des
medizinischen Kultivierenden Namens Chu legen, damit er ihre Köpfe Sektenführer
Xie präsentieren kann. Hahahahahaha, wie aufregend das gewesen wäre! Es ist nur
schade, dass ich meinem Sohn versprochen habe, niemanden aus Yuntian Shuijing
zu verletzen. Die ursprüngliche Show konnte ich zwar nicht sehen, aber die
jetzige war auch nicht schlecht! Der Gesichtsausdruck von Sektenführer Xie, als
er erfahren hat, dass sein Schüler, welcher das Tor bewachen sollte, auf
tragische Weise ums Leben gekommen ist, war wunderbar!”
Ohne darauf zu warten, ob Hua Che etwas dazu zu sagen hatte,
zog der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte sein Schwert, richtete es auf Hua
Che und rief: „Bist du wirklich der Sohn dieses Teufels Yin Wuhui?”
„Würde mir irgendjemand glauben, wenn ich etwas anderes
behaupten würde?”, antwortete Hua Che mit einer Gegenfrage.
Der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte kochte vor Wut und
all die verschiedenen Vermutungen ließen ihn erschaudern.
Yin Wuhui war ohne Skrupel zur Ye You Präfektur gekommen, um
für Ärger zu sorgen. Warum war er so zügellos, ganz ohne Plan und sogar alleine
eingebrochen?
Das lag daran, dass er Unterstützung aus dem Inneren hatte!
Wer hat gesagt, dass er alleine war? Hier war sein Sohn!
Als Yin Wuhui das gerade gesagt hatte, war Hua Che nicht
überrascht gewesen, was zeigte, dass dieser das schon längst gewusst hatte.
Was bedeutete es also für ihn, dem Ling Xiao Tempel
beigetreten zu sein? Außerdem hat er den ersten Platz beim
Wanmen-Kampfsportturnier belegt. Hat er sich ein Bild über die Stärke der neuen
Kultivierenden gemacht, um sich auf den zukünftigen Krieg zwischen
Kultivierenden und Dämonen vorzubereiten?
Genau!
Hua Che war ein Spion, welchen Yin Wuhui ins Reich der
Unsterblichen geschickt hatte!
Er war schlimmer, bösartiger und hinterlistiger als Lu Yao!
Je länger der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte darüber
nachdachte, desto mehr geriet er in Panik. Trotz der aktuellen Situation hob er
sein Schwert und wollte Hua Che töten.
Unerwarteterweise wurde der Sektenführer der
Wuji-Schwertsekte in der Luft von einer Drachenknochenpeitsche abgeblockt,
welche das Schwert zur Seite drehte und ihn dazu zwang, wieder auf den Boden
zurückzukehren. Er schnappte nach Luft und schrie: „Chu Tianyu! Willst du ihn
beschützen?”
Mei Cailians Herz raste. „Binghuan, lass dich nicht
verwirren!”
Shao Hun hing zu Chu Binghuans Füßen, hüpfte fröhlich auf
und ab und die Flammen auf der Peitsche brannten hell und gaben ein knisterndes
Geräusch von sich.
Chu Binghuans Augen leuchteten bedrohlich. „Werft mit nicht
vor, unhöflich zu sein, wenn es noch einmal jemand wagt, ihn anzugreifen”
„Du!”
Der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte bekam es für einen
Moment mit der Angst zu tun. Wenn Chu Binghuan gerade nicht gnädig gewesen
wäre, wäre Shao Hun auf seinem Körper
gelandet und er hätte sich drei bis fünf Monate lang nicht
davon erholen können. Als Sektenführer der Wuji-Schwertsekte war es ihm jedoch
nicht möglich, stolzen Hauptes dazustehen, nachdem er von jemand jüngerem
gedemütigt worden war. Er war so wütend, dass er nicht anders konnte, als all
seine Wut und Eifersucht an Hua Che auszulassen. „Da er der Sohn des
Dämonenkönigs ist, muss es mit einer Verschwörung zu tun haben, wenn er dem
Ling Xiao Tempel beigetreten ist!”
„Was willst du damit sagen?”, Wen Yuan, welcher einige Zeit
fassungslos gewesen war, kam wieder zur Besinnung. „War der Ling Xiao Tempel
nicht arm und unspektakulär?”
„...” Zhuang Tian, welcher schon länger nervös gewesen war,
brach plötzlich in Gelächter aus.
Der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte errötete stark und
versuchte sich zu verteidigen. „Er ist definitiv ein Spion aus der Fen Qing
Palasthalle und wurde von Yin Wuhui in das Reich der Unsterblichen
eingeschleust! Vergesst nicht, dass er derjenige war, der Lu Mingfeng zu Fall
gebracht hat!”
„Warum hat er sich dann nicht der unsterblichen Sekte Shang
Qing, der Nummer Eins auf dem unsterblichen Weg, angeschlossen?”, fragte Chu
Binghuan kalt.
„Moment mal!” Hua Che, welcher lange Zeit geschwiegen hatte,
unterbrach ihn und landete auf dem Boden. „Warum klingt es bei dem Sektenführer
der Wuji-Schwertsekte so, als hätte ich Lu Mingfeng Unrecht getan und als wäre
es ein Trick gewesen, Lu Mingfengs böse Taten aufzudecken?”
„Das...” Der Sektenführer der Wuji-Schwertsekte wusste
nicht, was er sagen sollte.
Yin Wuhui, welcher sich noch auf dem Dach befand, spottete:
„Unsterbliche Kultivierende sind in der Tat ein Haufen Bastarde! Mein Sohn,
beeil dich und kehre mit mir zur Fen Qing Palasthalle zurück. Das ist der Ort,
an den du gehörst!”
Bevor Hua Che etwas darauf erwidern konnte, stellte sich Chu
Binghuan vor ihn.
Der junge Mann, welcher noch nicht einmal volljährig war,
stand dem Dämonenkönig gegenüber, der überall Menschen tötete und sagte mit
tiefer Stimme, aber ohne arrogant oder demütig zu klingen: „Hua Che ist
gutherzig und würde sich niemals mit einem blutrünstigen Dämon wie dir
zusammentun, welcher wahllos unschuldige Menschen tötet!”
Yin Wuhuis Augen wurden augenblicklich rot. „Du Ratte! Deine
Worte haben hier nichts zu sagen!”
Ein dämonischer Nebel hüllte den Himmel und die Erde ein und
gerade als Chu Binghuan versuchen wollte, sich zu verteidigen, zog Hua Che ihn
unerwartet von hinten in seine Arme.
Hua Che hielt Chu Binghuan fest umklammert und schrie in den
schwarzen Nebel, welcher den Himmel einhüllte: „Wage es nicht, ihn anzurühren!”
Yin Wuhuis Stimme drang durch den schwarzen Nebel: „Niemand
kann mich bedrohen! Auch nicht mein Sohn!”
Yin Wuhui war ein Wahnsinniger, der seine Verwandten
verleugnete. Vielleicht konnte er seinen Sohn wirklich töten.
Hua Che blieb davon ungerührt und runzelte noch nicht einmal
mit der Stirn. Seine Augen leuchteten in einem bezaubernden Licht und waren
voller Würde und Stolz. „Dann töte mich doch!”
Daraufhin erzitterte Chu Binghuans Herz.
Es war schade, dass sie in ihrem letzten Leben nicht
zusammen gestorben waren. Sein Wunsch, aus Liebe zu sterben, war nie in
Erfüllung gegangen.
Vater und Sohn waren kurz davor, bei einem inszenierten
Drama aufeinanderzutreffen, doch dies wurde durch diejenigen verhindert, welche
bereit waren, ihre Kräfte zu bündeln - Zhuang Tian, Mu Qinian und Xie Wanting
blockten zusammen mit Zhenren Chiyao Yin Wuhuis tödlichen Angriff.
Chu Binghuan, der dadurch etwas Zeit gewonnen hatte,
beschwor sein Schwert Ting Quan herbei und sprang in die Luft.
Der auf den Boden fallende Schnee wurde von der Qi-Energie
des Schwerts mitgezogen und stieg wieder in die Luft. Jede einzelne, weiße
Schneeflocke verwandelte sich in eine scharfe Waffe und als Chu Binghuans reine
Energie herausbrach, schossen sie auf Yin Wuhui zu.
Liufeng Tingxue.
Yin Wuhui nahm den Angriff zunächst nicht sonderlich ernst,
aber unerwarteterweise glich die Energie des Schwerts solch einer
knochendurchdringenden Kälte, dass sie ihm ins Fleisch biss. Wenn er nicht
aufpasste, würden sich die Schneeflocken in Eis verwandeln, in seinen Körper
eindringen und die innere Welt seiner Seele erreichen!
„Die Phase der entstehenden Seele?”, schrie jemand in der Menge. „Siebzehn Jahre und bereits in der Phase der
entstehenden Seele?! Das- das-, wie ist das möglich?!”
Jeder, der diese Schwertkunst bestaunte, war überrascht, als
ein weiteres Licht in den Himmel schoss und der Winter zu Frühling wurde. Diese
Aura, welche die Seele reinigte und jede Trübung beseitigte, war den
Teilnehmern des Wanmen-Kampfsportturniers sehr vertraut. Während des letzten
Kampfes hatte es jemanden gegeben, der diese Technik benutzt hatte.
Jiyu Qingfeng.
Der weiße Schnee und das Eis, die frostige Atmosphäre, die
Wolken und der Nebel lösten sich augenblicklich auf und das helle Sonnenlicht
schien auf sie herab.
Das Eis, welches in Yin Wuhuis Körper eingedrungen war,
verwandelte sich unter der Energie von Hua Ches Schwert in Wasserdampf, der
sofort in seine Gliedmaßen und Knochen eindrang.
‘Der fließende Wind lauscht dem Schnee’ und ‘klarer Regen
und kühle Brise’ waren in Wirklichkeit zwei Schwertkünste, welche sich
gegenseitig ergänzten. Das hatte Hua Che erkannt, als er ‘Liufeng Tingxue’ das
erste mal gesehen hatte. ‘Liufeng Tingxue’ wurde zuerst gewirkt und ‘Jiyu
Qingfeng’ unterstützte die Technik, was den ursprünglichen Schaden verstärken
konnte.
Anders gesagt: Wenn eine Person von einer giftigen Nadel
getroffen wurde, würde sie nicht so schnell sterben, solange sich das Gift
nicht im Körper ausbreitete. Wenn das Qi und das Blut schnell versiegelt
wurden, konnte man das Gift langsam neutralisieren und wieder geheilt werden.
Hua Ches Schwertkunst sorgte dafür, dass sich das Gift
ausbreitet und Chu Binghuans Schwertkunst ein erschreckendes Niveau erreicht.
Yin Wuhui war geschockt. Allerdings wäre es lächerlich, wenn
der würdevolle Dämonenkönig von zwei Gören getötet werden würde, welche noch
nicht einmal volljährig waren. Er erlitt gerade nur einen Verlust... einen der
wenigen Verluste in eintausend Jahren.
Er wurde von seinem Sohn und Schwiegersohn verletzt.
Statt jedoch wütend zu werden, wurde Yin Wuhui ganz
aufgeregt.
Er benutzte sein Blut, um Monster anzulocken und kurz darauf
flogen seelensaugende Fledermäuse am Himmel und kopflose Vögel flatterten
plötzlich mit ihren Flügeln, um menschliches Blut zu saugen. Yin Wuhuis
finsterer Blick suchte die Ye You Präfektur ab. Auf einmal wirkte er überrascht
und gab ein “Oh” von sich.
Der neunschwänzige Dämonenfuchs zog sich zurück und Zhuang
Tian versuchte andere spirituelle Tiere herbeizurufen. Mu Qinian kam zu ihn
geflogen, um ihn vor den herzfressenden, bösen Geistern zu beschützen und
fragte: „Wo ist Euer Kranich?”
„Er ist nur ein Maskottchen und kann nicht kämpfen”,
entgegnete Zhuang Tian.
Mu Qinian war fassungslos. „Euer spirituelles Geburtstier
ist also nur ein Maskottchen, das nichts kann und nur frisst?”
Zhuang Tians schämte sich nicht nur nicht, ihm fiel es auch
schwer, Mu Qinians Ärger zu verstehen. „Aber er ist sehr gehorsam und süß!”
Mu Qinian wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
Deine Oma ist süß!
Sobald das Geburtstier eines Meisters der spirituellen Tiere
einen Vertrag mit ihm eingegangen war und ihn seinen Meister sein lässt, wird
es ihm für immer folgen. Es war genau wie bei der spirituellen Waffe eines
Kultivierenden. Egal wo sich die Seele des Kultivierenden auf dieser Welt
befand, sobald er einen Befehl gab, würde die Waffe zur Stelle sein und im
kritischen Moment für ihren Meister sterben!
Der neunschwänzige und der dreischwänzige Fuchsdämon, welche
Zhuang Tian zuvor beschworen hatte, waren nur Arbeiter auf Zeit. Da sie durch
einen Blutzauber kontrolliert wurden, würden sie verschwinden, sobald die Zeit
um war.
Wenn ein Meister der spirituellen Tiere ein solches Tier von
Geburt an großzog, genau wie Lin Yan den Chongming-Vogel, brachte ihm das
absolute Loyalität und Macht.
Wer hätte gedacht, dass Zhuang Tian so unzuverlässig war und
tatsächlich einen Kranich großgezogen hatte oder eher... einen nutzlosen
Kranich!
Verdammt! Es war kein Wunder, dass der Ling Xiao Tempel seit
vielen Jahren dem Ruin entgegensteuerte. Wenn alle früheren Sektenführer so
waren, brauchten sie sich nicht wundern, wenn es ihren Schülern nicht besser
erging.
Wenn Hua Che, Chu Binghuan und die anderen nicht gewesen
wären, würde es den Ling Xiao Tempel in weiteren zehntauend Jahren nicht mehr
geben!
Wen Yuan eilte mit dem Schwert in der Hand zu Zhuang Tian.
„Meister!”
„Was machst du hier draußen?”, fragte Zhuang Tian besorgt.
„Geh zurück in den Festsaal und bleib dort. Lass Xiao Yan nicht alleine
herumlaufen!”
Wen Yuan senkte bekümmert den Kopf, da er etwas falsch
gemacht zu haben schien und beschimpft wurde. „Ich mache mir Sorgen um Euch,
Meister. Meister...”
Zhuang Tian wurde warm ums Herz.
Yin Wuhui lachte kurz wütend und sagte wahnsinnig ein paar
unverständliche Worte zu Hua Che. Schließlich schwebte er wie ein Geist hinter
ihn und sprach mit kalter Stimme: „Heute beschützt du sie, aber morgen werden
sie dich in Stücke reißen. Du wirst es bereuen. Verstehst du nicht, dass
Kultivierende des unsterblichen Wegs andere Herzen haben? Mein Sohn, warum
hörst du nicht auf deinen Vater?”
Hua Che hatte am ganzen Körper Gänsehaut und schwang das Schwert mit der Rückhand. „Hör auf, dich
meinen Vater zu nennen!”
Yin Wuhui lachte leicht. „Willst du deinen Vater töten?”
„Willst du nicht auch deinen Sohn töten?”, fragte Hua Che
mit kalter Stimme.
Sofort wurde Yin Wuhuis Lachen lauter. „Che’er, Che’er,
gibst du gerade zu, dass ich dein Vater bin?”
Hua Che sah ihn entgeistert an.
„Geh mit mir zurück zur Fen Qing Palasthalle und werde der
junge Meister von allen dämonischen Kultivierenden”, fuhr Yin Wuhui glücklich
fort. „Wir, Vater und Sohn, werden zusammenarbeiten, um die neun Staaten zu
vereinen!”
Als Hua Che in Yin Wuhuis verrücktes Gesicht sah, musste er
an Hua Mei’ers Leid und Demütigung denken. Hua Che verspürte Wut, Trauer und
Empörung und stach ohne zu zögern mit dem Schwert auf Yin Wuhui ein.
Yin Wuhui wich dem Angriff mit Leichtigkeit aus und lachte
wahnsinnig. „Hahahahahaha, du wurdest von diesen unsterblichen Kultivierenden
getäuscht, aber als Vater kann ich dir keine Vorwürfe machen. Wenn sie dich von
sich stoßen und du vom unsterblichen Weg vertrieben wirst, wirst du keine
andere Wahl haben, als verzweifelt zur Fen Qing Palasthalle zurückzukehren, um
vor mir niederzuknien und mich anzuflehen, dein Vater zu sein!”
Chu Binghuan flog an Hua Ches Seite, griff nach dessen
Handgelenk und starrte Yin Wuhui an, als wäre er ihm überlegen. „Ich werde mich
um Hua Che kümmern, also brauchst du dir keine Sorgen um ihn machen”
Das überraschte Hua Che.
Chu Binghuans Blick war fast schon paranoid, aber fest auf
Yin Wuhui gerichtet. „Außerdem wird er nicht vom unsterblichen Weg vertrieben,
denn Yuntian Shuijing wird immer an seiner Seite sein”
Hua Ches Atem stockte und er senkte leicht den Kopf.
Er wusste nicht, warum er bei diesen Worten noch immer einen
Stich im Herzen spürte, obwohl er in diesem Leben doch alles aufgegeben hatte.
„Vielleicht überschätze ich meine Fähigkeiten, wenn ich das
sage, aber Hua Che ist mein Schüler. Selbst wenn der Dämonenkönig etwas von ihm
möchte, muss er zuerst mich fragen!” Zhuang Tian stellte sich neben Hua Che.
Auf seinem Kopf stand ein beschworener Fasan mit spirituellem Bewusstsein,
welcher nach links und recht sah. Er trat auf Zhuang Tians Kopf herum und
setzte sich hin, bereit anzugreifen.
„Das stimmt!” Mu Rongsa folgte ihm ebenfalls und sagte
wütend: „Hua Che ist mein Bruder. Wie kannst du es wagen, ihn zu schikanieren?
Weißt du, wer ich bin? Weißt du, wer mein Vater ist?”
Mu Qinian, welcher in der Nähe stand, schwieg dazu.
Lin Yan hatte offensichtlich große Angst und zitterte am
ganzen Körper, aber dennoch trat er mit dem Chongming-Vogel im Arm zu Hua Che.
„I- i- i- i- i- i- ich möchte dich ebenfalls beschützen, achter Shixiong!”
Mu Qinian seufzte und sah seinen verwöhnten Sohn an. „Hua
Qingkong hat einen noblen und gütigen Charakter voller guter Eigenschaften. Ich
glaube an ihn”
„Unser kleiner Freund Hua hat mir das Leben gerettet, also
sollte ich mich dafür revanchieren”, meinte Xie Wanting mit einem Lächeln.
Hua Che sah alle ungläubig an.
Wie konnte das sein?
Verteidigten sie ihn? Waren sie auf seiner Seite?
Wie war das möglich? Offensichtlich hätte es wie in seinem
letzten Leben sein sollen, als er von anderen gefürchtet, verachtet, bedrängt
und vertrieben worden war!
Hua Ches Geist war in Aufruhr und er machte sich Sorgen über
die Veränderungen in seinem jetzigen Leben. „Ihr...”
„Habe keine Angst” Chu Binghuan legte seine Hand auf Hua
Ches Schulter und umarmte ihn leicht. „Ich bin bei dir”
Erklärungen:
Die Phase der entstehenden Seele gehört
zu dem Kultivierungsphasen und man ist damit in der Regel nur noch eine Stufe
von einer Gottheit entfernt. In dieser Phase lässt der Kultivierende seinen
goldenen Kern selbst zusammenbrechen. Dabei entsteht dort ein sehr dichter,
kleiner Energiepunkt. Während des Prozesses kann ein Kultivierender sterben.
Sobald die Phase der entstehenden Seele erreicht wurde, kann man in seinen
spirituellen Körper eingreifen und ohne physischen Körper herumwandern, bis ein
geeignetes Gefäß gefunden wurde oder man stirbt.
… schwang das Schwert mit der
Rückhand: Bei einem Schlag mit der Rückhand ist der Handrücken dem
Gegner zugewandt.
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Ach, was für eine schöne Entwicklung, mit der Unterstützung von Chu Binghuan scheint sich hoffentlich die Entwicklung des letzten Lebens von Hua Che zu ändern
AntwortenLöschenJa, endlich bekommt Hua Che die Unterstützung, welche ihm in seinem letzten Leben gänzlich gefehlt hat. Eine schöne Zukunft ist also endlich in sichtbare Entfernung gerückt und vielleicht dauert es ja auch nicht mehr lange, bis man sie zu lesen bekommt....
LöschenIch habs geschafft, ich bin auf den neusten Stand *wub*
AntwortenLöschenDie Beziehung zwischen Hua Che und Chu Binghuan breitet einen etwas Kopfschmerzen. Beide sind wiedergeboren worden und keiner von beiden weiß es. Aber allein wie sich Chu Binghuan um Hua Che kümmert und wie dieser die Verlobung nicht auflösen will usw.
Allein jetzt, wo rausgekommen ist, wer Hua Che sein Vater ist, der dezent, aber nur gaaanz dezent einen an der Waffel hat und dem Wahnsinn verfallen ist und ihm so zur Seite steht. Und dann die anderen. Was gibt es schöneres, wenn Leute bei einem bleiben, wenn man gerade durch eine schwere Zeit geht, obwohl man im vorherigen Leben was ganz anderes erlebt hat.
Ich bin ja gespannt ob sie sich mal gegenseitig sagen, das sie wiedergeboren worden sind. Vor allem aber bin ich gespannt wie es jetzt weitergehen wird.
Daher vielen lieben Dank für deine ganze Arbeit und Mühe^^
Willkommen beim aktuellsten Kapitel von DEH XD. Ab sofort heißt es dann wohl regelmäßig auf neue Kapitel warten.
LöschenDie Beziehung der beiden fängt ab dem nächsten bzw. übernächsten Kapitel an voranzuschreiten. Bis zu dem Thema Wiedergeburt wird es zwar noch etwas dauern, aber ich denke, man kann mit dem Fortschritt der nächsten beiden Kapitel vorerst durchaus zufrieden sein.
Das komplette Ausmaß von Yin Wuhuis Wahnsinn ist noch gar nicht zum Vorschein gekommen XD. Da kommen noch ein paar hübsche Sache in den nächsten Kapiteln, denn was wäre eine Geschichte ohne Plottwists?
Also direkt sagen, dass sie wiedergeboren wurden, tun sie nicht. Ich denke das kann ich schonmal verraten. Aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten, um sowas aufzudecken.
Ich danke dir für deinen Kommentar. Ist schon eine Weile her, seit ich das letzte mal so viel Text zu lesen hatte XD.