Kapitel 44 ~ Chu Binghuan wiederholte emotionslos: „Ich. Lehne. Diese. Idee. Ab!”
Hua Ches Augen wurden warm, seine Nasenspitze rot und sein
Herz zog sich zusammen. Er konnte nicht anders als sein Gesicht in Chu
Binghuans Halsbeuge zu vergraben.
Für Außenstehende musste es so aussehen, als würden die
beiden innig miteinander flüstern. Hua Che kuschelte sich wie ein Vogel an Chu
Binghuan, welcher ihn mit seinen starken Armen beschützte.
Zhuang Tian konnte es nicht länger ertragen. „Ähem, der
Dämonenkönig ist immer noch hier, also bleibt ernst!”
„Sei nicht zu gerührt”, sagte Mu Rongsa mit einem Lächeln.
„Der Bruder, den ich kennen, hat immer recht!”
Yin Wuhui war geschockt. „Das ist heuchlerisch, Hua Che! Du
glaubst nicht wirklich an diese Leute, welche vor dir zwar das eine sagt, aber
hinter deinem Rücken etwas ganz anderes, oder?”
Hua Che war überglücklich, aber als er Yin Wuhui erneut
ansah, waren seine Augen kalt, scharf und ohne jegliche Wärme. „Wenn ich ihnen
nicht glaube, soll ich dann dir glauben?”
Auf einmal wurde Yin Wuhuis Gesicht finster und bösartig.
„Du wirst immer unverschämter! Du gehorchst mir nicht! Du bist wie deine
Mutter! Wie könnt ihr kleinen Ameisen es wagen, euch mir zu widersetzen?!
Verdammt! Verdammt!!”
Yin Wuhui hatte eine instabile Persönlichkeit und litt an
einer psychischen Erkrankung, was dafür sorgen konnte, dass er jederzeit
verrückt wurde. Hua Che beschützte instinktiv Chu Binghuan, genau wie dieser
instinktiv Hua Che beschützte.
Gerade als alle dachten, dass Yin Wuhui Amok laufen würde,
sahen sie wie dieser sich in eine Kugel aus dämonischem Nebel verwandelte, der
die Sonne und die Wolken bedeckte und alles in Dunkelheit hüllte.
Chu Binghuan hielt Hua Ches Hand fest, aus Angst, dass er
diesen in der pechschwarzen Umgebung verlieren würde. Als sich der dämonische
Nebel wieder lichtete und sie ihre Umgebung allmählich wieder klarer erkennen
konnten, stellte Hua Che plötzlich fest, dass Wen Yuan verschwunden war!
„Der erste Shixiong... Der erste Shixiong wurde entführt!”,
rief Lin Yan.
Zhuang Tians Gesicht wurde augenblicklich von Hass erfüllt.
Er wollte sogleich mit seinem Schwert hinterherfliegen, wurde aber von Mu
Qinian, welcher neben ihm stand, festgehalten. „Wie hoch sind Eure
Gewinnchancen, wenn Ihr ihn alleine verfolgt?”
„Mein Schüler wurde entführt, ich muss gehen...”, erwiderte
Zhuang Tian besorgt.
Mit tiefer Stimme entgegnete Mu Qinian: „Wir sollten uns
zuerst einen Plan überlegen. Was ist so besonders an unserem kleinen Freund Wen
Yuan? Warum hat Yin Wuhui ausgerechnet ihn mitgenommen?”
Zhuang Tians Gesicht verfinsterte sich und für einen Moment
konnte man Panik in seinen Augen erkennen. Er verbarg sie jedoch schnell wieder
und warf Xie Wanting dann einen Blick zu, welcher nachdenklich und ängstlich
wirkte.
Xie Wanting sah zufällig im gleichen Moment zu Zhuang Tian
und in seinen ausdrucksstarken Augen lagen viele Emotionen, welche Zhuang Tian
jedoch nicht verstehen konnte. Zhuang Tian bekam eine vage Vermutung, weshalb
Xie Wanting Wen Yuan hierher eingeladen hatte.
Er war für einen kurzen Moment verwirrt, aber bevor er etwas
sagen konnte, kam Xie Wanting ihm zuvor. „Unser kleiner Freund Wen Yuan muss
gerettet werden, aber wir sind zu wenige, um gegen die Fen Qing Palasthalle
anzukommen”
Zhuang Tian war für einen Moment fassungslos und sagte dann
geistesabwesend: „Der Kampf zwischen den Unsterblichen und den Dämonen ist nur
eine Frage der Zeit. Wollt Ihr den Kampf nach vorne ziehen, indem Ihr diese
Entführung als Grund nehmt?”
Diese Angelegenheit war von großer Bedeutung und erforderte
ein Treffen der Ältesten aller Sekten der Unsterblichen, um gemeinsam über
mögliche Handhabungen der Situation zu diskutieren. Die Sektenführer aller
Sekten könnten herbeigerufen werden, um dann die Kultivierenden aus aller Welt
zu versammeln, damit gemeinsam in das Reich der Dämonen eingefallen werden
konnte. Dieses Hin und Her wäre sehr zeitaufwendig und würde mindestens einen
halben Monat dauern.
Würde Wen Yuan so lange warten können?
Wenn Yin Wuhui ihn töten wöllte, hätte er das gleich machen
können, oder?
Außerdem wäre es unrealistisch, alle Sekten im
Alarmbereitschaft zu versetzen, nur um einen kleinen Kultivierenden zu retten.
In der Vergangenheit waren bereits viele Kultivierende von der Fen Qing
Palasthalle gefangen genommen worden, aber noch nie hatte ein Sektenführer
daraufhin einen Krieg ausgerufen.
Der Sektenführer der Chiyao-Sekte fragte: „Sektenführer
Zhuang, was ist an diesem Schüler so außergewöhnlich?”
Hua Che kam Zhuang Tian zuvor. „Vielleicht hat Yin Wuhui
einfach die falsche Person erwischt. Vermutlich wollte er ursprünglich mich
mitnehmen”
Alle sahen sich an und selbst der Sektenführer der
Chiyao-Sekte konnte darauf nichts erwidern, denn das, was Hua Che sagte, machte
Sinn.
Zhuang Tian sortierte seine Gedanken und dachte kurz nach.
Dann ballte er seine Hände zu Fäusten und sagte in die Runde: „Wen Yuan ist nur
ein gewöhnlicher Mensch ohne Namen und Herkunft. Dem unsterblichen Weg nur
wegen ihm zu befehlen, in das Reich der Dämonen einzufallen, ist zu
unangemessen. Der Krieg zwischen den Unsterblichen und den Dämonen ist keine
Kleinigkeit. Wenn es so weit ist, wird alles Leben in Trümmern liegen und
leiden. Taoisten, da er mein Schüler ist, wird der Ling Xiao Tempel ihn um jeden
Preis retten. Ich werde Euch also nicht weiter damit belästigen und Sorgen
bereiten”
Als Zhuang Tian das sagte, waren alle sprachlos.
Sie waren sich alle einig: Wenn eine Partei in
Schwierigkeiten steckt und die andere sich zurückhält und nichts unternimmt,
war das nicht gut. Außerdem waren früher viele Menschen zum Ling Xiao Tempel
gegangen, um ihre Gunst zu zeigen, aber nun, als sie Hilfe brauchen, wichen sie
zurück. Dieser Ruf wäre äußerst schlecht.
Wenn man jedoch einmal zur Fen Qing Palasthalle ging, gab es
kein zurück mehr.
Sie konnten die Kraft ihrer Sekte benutzen, um dem Ling Xiao
Tempel zu helfen und einen guten Ruf erlangen. Das Leben ihrer Schüler würde
dabei jedoch keine Rolle spielen, denn sobald sie auch nur den kleinsten Fehler
machten, würde die gesamte Familie bestraft werden und es wäre zu spät, um
etwas zu bereuen.
Der Punkt war allerdings, dass Wen Yuans Status so viel wert
war, wie ein Sesamkern. Ob er lebte oder starb machte keinen großen
Unterschied. Es lohnte sich nicht, für ihn in den Krieg zu ziehen.
Zhuang Tian war kein Dummkopf und verstand die Bedenken der
anderen natürlich. Er sagte nichts weiter dazu und rief stattdessen nur Hua Che
und Lin Yan dazu auf, zu gehen.
Chu Binghuan verabschiedete sich noch schnell von Mei
Cailian und drehte sich dann um, um zu gehen.
„Binghuan!”, rief Mei Cailian. „Ich habe deinen Unsinn schon
einmal toleriert. Nur dieses eine Mal darfst du nicht in die Angelegenheit des
Ling Xiao Tempels verwickelt werden!”
Chu Binghuan sah sie gelassen an und sagte ruhig: „Wen Yuan
wurde gefangen genommen. Mein Meister und Hua Che müssen zur Fen Qing
Palasthalle gehen, um nach ihm zu fragen und ich muss ebenfalls gehen. Bitte
passt auf Euch auf, Mutter und sorgt dafür, dass Yuntian Shuijing nicht in
diese Angelegenheit hineingezogen wird”
„Halt!”, schrie Mei Cailian wütend. Sie trat ein paar
Schritte nach vorne und zog Chu Binghuan beiseite. Ihre Stimme war so leise und
tief, dass man sie kaum verstehen konnte. „Bist du verrückt? Du musst verwirrt
sein! Kannst du die aktuelle Situation nicht erkennen? Chu Changfeng ist schwer
verletzt und hat sich zurückgezogen. Ganz Yuntian Shuijing gehört aktuell dir,
also warum nutzt du diese Gelegenheit nicht, um deine Macht zu festigen?! Das
ist das Erbe deines Vaters, also warum sollte es in Chu Changfengs Händen
liegen?”
Mei Cailians Gesicht war rot vor Wut. „Wenn du zum Ling Xiao
Tempel gehst, wird es nur den Tod geben, aber wenn du bei Yuntian Shuijing
bleibst, wird dir mit der Zeit die Position des Sektenführers gehören. Warum
verstehst du das nicht? Ich habe sogar Shuiyu Ziyan hergegeben, damit du im
Rang aufsteigen kannst. Warum weißt du nicht, wie man Höheres erlangt?”
Mit kalter Stimme erwiderte Chu Binghuan: „Hat Onkel dich
jemals schlecht behandelt?”
„Was?”, fragte Mei Cailian überrascht.
„Mutter, urteile nicht mit dem Herzen eines Bösewichts über
einen Gentleman. Onkel war nie eifersüchtig auf uns oder machthungrig”
„Also gut! Ich habe das Herz eines Bösewichts und denke
immer nur an dich, also bekomme ich im Gegenzug gesagt, dass ich hinterhältig
bin?” Mei Cailian spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog. Sie holte ein paarmal
tief Luft, um sich zu beruhigen. „Wie ungerecht. Ich dachte du wärst mir
zugeneigt und gehorsam, aber letzten Endes widersprichst du mir ständig! Ich
habe dich und Hua Qingkong nicht zusammengelassen und du hast mir
widersprochen. Nun möchte ich dich nicht sterben lassen und du widersprichst mir
abermals!”
Chu Binghuan wollte ihr helfen, aber Mei Cailian schlug
seine Hand weg.
Sein Körper erstarrte und ein bitteres Lächeln huschte über
seine Lippen. „Mutter, möchtest du einen gehorsamen Sohn oder eine Marionette,
welche nicht “Nein” sagen kann und nur nach deinen Wünschen handelt?”
„Was hast du gesagt?”, fragte Mei Cailian.
„Hast du mich nicht genug verletzt?”, erwiderte Chu Binghuan
sofort traurig. „Du hast mir geschadet und ihm noch viel mehr”
Mei Cailian sah Chu Binghuan verständnislos an. Sie verstand
seine Worte nicht.
Wann hatte sie Chu Binghuan Schaden zugefügt? Hatte Chu
Binghuan nicht getan, was auch immer er wollte? War er nicht ungehorsam? Egal
wie sehr sie Einspruch erhoben hatte, war Chu Binghuan nicht immer noch mit Hua
Che verbunden?
Wem hatte sie geschadet? Sie wollte unbedingt, dass Hua Che
starb, aber war sie am Ende nicht erfolglos gewesen?!
„Mutter” Chu Binghuans leise Stimme unterbrach Mei Cailians
Gedankengänge.
„Du hast nie gewusst, was ich wirklich will”
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Mu Rongsa hatte eine halbe Stunde lang im Pavillon gekniet.
Er sah dabei zu, wie Mu Qinian im Kreis lief und konnte es schließlich nicht
länger ertragen. Leise fragte er: „Vater, wirst du mich nicht mehr schlagen?”
Mu Qinian pustete in seinen Bart und starrte ihn wütend an.
„Bringt es etwas, dich zu schlagen? Wenn ich dich schlage, wirst du dann nicht
gehen?”
„Das ist sinnlos, ich werde dennoch gehen” Etwas beleidigt
fügte Mu Rongsa hinzu: „Das ist niemand geringeres als mein Shixiong, welcher
entführt wurde. Wie könnte ich nicht gehen?”
„Ich war von Anfang an dagegen, dass du zum Ling Xiao Tempel
gehst!” Mu Qinian wurde wütend als er das erneut erwähnte, aber dann dachte er
daran, dass dies vielleicht das letzte mal war, dass er seinen Sohn sehen
würde. Er konnte nicht die Beherrschung verlieren und empfand nur Kummer und
Schmerz.
„Bleib einfach in der Feng Ming Schlucht und gehe nirgendwo
hin”, sagte er. „Wenn es ihnen gelingt, Wen Yuan zu retten, ist alles gut und
wenn etwas Unerwartetes passiert, kannst du die Position des Sektenführers des
Ling Xiao Tempels erben. Ist es nicht das, wovon du geträumt hast? Ich
verspreche dir, dass du Zhuang Tians Platz einnehmen kannst”
Unerwarteterweise wurde Mu Rongsa wütend. „Wenn etwas
Unerwartetes passiert? Meinem Meister wird es auf jeden Fall gelingen den
ersten Shixiong zu retten. Und selbst, wenn sie in eine Falle tappen, gibt es
noch immer unseren schlauen Shidi”
Mu Qinian spuckte beinahe Blut. „Du Kind bist fest dazu
entschlossen zu sterben, nicht wahr?”
„Vater”, rief Mu Rongsa mitleiderregend. „Mein Meister und
meine Shidis werden gehen, aber ich soll mich verstecken? Ist das nicht
lächerlich? Ich, Mu Zhaoyao, bin kein Feigling! Außerdem möchte ich zwar der
Sektenführer des Ling Xiao Tempels sein, aber ich möchte von meinem Meister als
sein Nachfolger ausgewählt werden, weil ich mich gut benommen habe. Wieso
sollte ich auf dich hören, wenn du meinen Meister täuschen und die Vorfahren
umgehen willst...”
„Du Göre” Mu Qinian wurde wütend und schlug Mu Rongsa mit
der Faust auf den Kopf.
„Das tut weh!”, schrie Mu Rongsa.
„Hör auf Blödsinn zu reden! Weshalb täusche ich deinen
Meister und umgehe die Vorfahren? Wenn du weiter solchen Blödsinn redest, werde
ich dir die Zunge herausschneiden!”
Mu Rongsa bedeckte schnell seinen Mund mit den Händen und
rannte weg. Er versteckte sich hinter einer Säule, streckte den Kopf hervor und
sagte mit einem verspielten Lächeln: „Vater, ich werde jetzt gehen!”
Mu Qinian starrte ihm ausdruckslos hinterher.
Dieser Bengel, der es immer geliebt hatte in Schwierigkeiten
zu geraten, Ärger zu machen und seinen Bekanntheitsgrad zu vergrößern, war
erwachsen geworden, ohne dass er es bemerkt hatte.
Ganz plötzlich und ohne Erlaubnis seines Vaters war er
erwachsen geworden...
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Zhuang Tian wollte nicht, dass seine Schüler mit
hineingezogen wurden.
Egal ob es nun Hua Che, Lin Yan oder Chu Binghuan war.
Er hatte Chu Binghuan und Mu Rongsa gebeten nach Yuntian
Shuijing beziehungsweise zur Feng Ming Schlucht zurückzukehren. Seine
ursprüngliche Absicht war es gewesen, sie nicht in diese Angelegenheit mit
hineinzuziehen und er hatte gehofft, dass Mei Cailian und Mu Qinian versuchen
würden, diese beiden Kinder aufzuhalten.
Das Ergebnis davon war, dass beide in weniger als einem Tag
zum Ling Xiao Tempel zurückgekehrt waren.
Hua Che war ebenfalls voller Tatendrang gewesen. Zhuang Tian
hatte gedacht, dass Frau Jiang ihn mit ihrer Zuneigung eines Besseren belehren
könnte, aber auch das Ergebnis war anders ausgefallen als geplant -
Frau Jiang hatte gesagt: „Euer Shixiong wurde entführt? Dann
geht schnell und rettet ihn! Junger Herr, Ihr müsst nichts sagen. Ich werde gut
auf mich aufpassen. Außerdem gibt es hier auch noch ein paar Händler. Macht
Euch um mich keine Sorgen, kommt schnell zurück und passt auf Euch auf!”
Hua Che hatte ihr nicht gesagt, dass Wen Yuan von Dämonen
entführt worden war, weshalb Frau Jiang sich keine weiteren Gedanken darüber
gemacht hatte.
Kurz gesagt, war er den ganzen Weg bis nach Hangzhou
gegangen, nur um von seinem Kindermädchen wieder hinausgeworfen zu werden,
bevor sein Sitz überhaupt warm geworden war.
Zhuang Tian war sprachlos gewesen.
Bei Lin Yan war es nicht anders gelaufen.
Die Situation war so ähnlich gewesen wie bei Hua Che. Sobald
die Dorfbewohner gehört hatten, dass er im Reich der Dämonen kämpfen würde,
hatten sie Feuerwerkskörper angezündet und Schweine getötet, um das Ereignis zu
feiern. Sie hatten gesagt, dass sie Lin Yan ehren und angemessen gehen lassen
würden, damit er eintausend Dämonen töten und große Erfolge erzielen konnte.
Ganz zu schweigen von Lin Yans Vater und Mutter. Anstatt zu
versuchen, ihren Sohn bei sich zu behalten, hatten sie ihn noch energischer
davongejagt als alle anderen.
„Geh, Sohn. Die Ambitionen eines Mannes sind allgegenwärtig.
Denke daran, den Feind mutig zu töten und deinen Vorfahren Ehre zu bringen”
„Mutter glaubt an dich. Gib dein Bestes”
Und so war Lin Yan wie versprochen zum Ling Xiao Tempel
zurückgekehrt und hatte sogar ein paar Souvenirs mitgebracht.
Zhuang Tian war vollkommen entgeistert gewesen.
Dazu kamen noch Zhuang Xiao Er und die anderen. Sie waren
Waisen, welche von Zhuang Tian aufgegriffen worden waren und folgten ihm
überallhin. Es bestand noch nicht einmal die Notwendigkeit, sich um etwas zu
kümmern, was nach ihrem Tod anfallen könnte.
„Ich bin bereit. Meister, wann machen wir uns auf den Weg?”,
fragte Mu Rongsa.
„Wir schleichen uns in die Fen Qing Palasthalle, oder?”, kam
es von Lin Yan.
Hua Che sagte: „Ich bin mit diesem Ort sehr vertraut. Soll
ich eine Karte zeichnen?”
Chu Binghuan meinte: „Wenn wir hier reingehen, können wir
direkt zum Wassergefängnis gehen”
Zhuang Tian war sprachlos.
Verdammt!
Warum waren seine Schüler so voller Tatendrang!?
Zhuang Tian war so gerührt, dass ihm die Tränen in die Augen
stiegen und ihm die Nase lief.
Während Hua Che die Kerzen im Kerzenständer wechselte, sagte
er: „Am schwierigsten wird Yin Wuhui werden. Wie wäre es, wenn ihr euch
heimlich hineinschleicht und ich direkt zum Haupteingang gehe, um ihn
aufzuhalten?”
Chu Binghuan widersprach sofort: „Das ist zu gefährlich“
„Wo ist das gefährlich?”, fragte Hua Che überzeugt. „Kann er
mich töten?”
Chu Binghuan hob den Kopf und warf ihm einen Blick zu. „Als
wir in der Ye You Präfektur waren, wollte er dich töten”
Hua Che rieb sich den Hals und entgegnete: „Er hat nur so
getan, weil er mir Angst machen wollte”
Chu Binghuan schloss die Augen und sagte entschieden: „Ich
lehne diese Idee ab!”
Hua Che war sprachlos und seufzte hilflos. „Kleiner
Eiswürfel, lass uns über die Aufgabe reden, die vor uns liegt. Könntest du dich
bitte zusammenreißen?”
Chu Binghuan wiederholte emotionslos: „Ich. Lehne. Diese.
Idee. Ab!”
Hua Che weigerte sich weiter zu diskutieren und zog Zhuang
Tian in ihr Gespräch mit hinein, indem er mit kindlicher Stimme sagte:
„Meister, seht ihn Euch an!”
Zhuang Tian verschluckte sich an dem Tee, welchen er gerade
getrunken hatte und wischte das Verschüttete weg. „Das...”
„Solange ich ihm nicht widerspreche, wird er nicht den
Verstand verlieren und mich auch nicht töten”, entgegnete Hua Che
zuversichtlich. „Ein Tiger frisst seine Nachkommen nicht. Niemand ist dafür
besser geeignet als ich. Wenn die Zeit reif ist, werde ich die Wachen als
junger Meister versetzen, damit es für euch einfacher ist, aus der Fen Qing
Palasthalle zu entkommen”
Mu Rongsa war überglücklich und rief: „Bruder Hua, du bist
großartig!”
Lin Yans Augen leuchteten. „Der Sohn des Dämonenkönigs ist
so gut!”
Hua Che schwieg.
Sie würden es einfach so machen, auch wenn Chu Binghuan
unzufrieden damit war.
Als die Nacht hereinbrach, ging Chu Binghuan zum Huale
Pavillon und überreichte Hua Che mehrere Flaschen und Phiolen. Darin befanden
sich Entgiftungs-Elixiere und Blutgerinnungspillen für den Notfall.
Hua Che wollte nicht unhöflich zu ihm sein, weshalb er die
Medizin in seine Qiankun-Ärmel steckte. Als er bemerkte, dass Chu Binghuan
etwas sagen wollte, aber zögerte es auszusprechen, sagte er: „Bist du hier, um
mich von meinem Plan abzubringen?”
Chu Binghuan sah zu ihm auf und schüttelte langsam mit dem
Kopf. „Ich weiß dass du mit deiner Identität am einfachsten handeln kannst”
Hua Che lächelte wissend. „Wir werden schnell handeln, Wen
Yuan retten und ohne langen Aufenthalt von dort verschwinden”
„Es sind immer noch zwei Jahre übrig”, sagte Chu Binghuan zu
sich selbst.
„Was?”
„Dann werden wir schwach sein”
Hua Che war verwirrt. „Wovon redest du?”
Chu Binghuan stellte den Becher ab, aus welchem er gerade
getrunken hatte und entgegnete ernst: „Wir sollten den Anweisungen unserer
Ältesten folgen und heiraten”
Hua Che erstarrte und es dauerte einen Moment, bis er wieder
zur Besinnung kam. Er klammerte sich unbewusst an seinen bereits abgekühlten
Becher. „Wenn es um das Versprechen unserer Vorfahren geht, ist das nicht
nötig”
Plötzlich lächelte Hua Che. Seine Körperhaltung war locker
und entspannt und sogar seine Augen strahlten Wärme und Ruhe aus. „Ich bin kein
Mensch, der sich an Regeln hält. Damit zwei Menschen zusammen sein können, muss
dies im gegenseitigen Einverständnis stattfinden. Es ist langweilig, durch
einen Ehevertrag zur Hochzeit gezwungen zu werden.
Chu Binghuan wollte sich verteidigen, aber Hua Che kam ihm
zuvor und sagte glücklich: „Du bist ein Gentleman, gibst auf deine Nachkommen
acht und bist deinen Vorfahren gegenüber gehorsam. Wie auch immer… Ich war
derjenige, der die Verlobung dieses Jahr aufgelöst hat. Warum musst du so hart
darum kämpfen?”
Bezüglich dieser Verlobung herrschte Unklarheit zwischen
ihnen. Chu Binghuan war aggressiv und Hua Che zog sich zurück. Die beiden waren
von einer dünnen Mauer voneinander getrennt, aber niemand unternahm etwas, um
sie zu durchbrechen.
Nun war zufällig der Vorabend der Schlacht im Reich der
Dämonen und der richtige Zeitpunkt, um einen Anfang zu machen. Wenn sie jetzt
nicht die Dinge besprachen, welche ihnen durch den Kopf gingen, würden sie
vielleicht nie wieder eine Möglichkeit dazu bekommen.
Die orangeroten Flammen der Kerzen warfen ein warmes Licht
auf Chu Binghuans Gesicht und ließen das leichte Lächeln auf seinen Lippen noch
sanfter erscheinen. „Ich werde dich nicht dazu zwingen und es hat auch nichts
mit meinen Vorfahren zu tun. Es ist mein eigener Wille, dein Taoisten-Gefährte
zu werden”
In Hua Ches Kopf gab es einen Knall und das angenehme
Lächeln, welches gerade auf seinen Lippen erschienen war, erstarrte.
Auf einmal stand Chu Binghuan auf, ging um den kleinen Tisch
herum und kniete sich vor Hua Che nieder, welcher noch aufrecht auf dem Stuhl
saß. Sein schönes Gesicht leuchtete in dem schwachen Licht wie eine helle Perle
aus kaltem Jade.
„Hua Che, ich liebe dich.”
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Oh, jetzt hat er ihm seine Liebe gestanden! Und für die Reaktion müssen wir jetzt aufs nächste Kapitel warten, wie schrecklich...
AntwortenLöschenOhja, dieses Kapitel endet mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger. Zumal ich dieses Liebesgeständnis auch recht unerwartet fand. Ich hatte ja angenommen, wie reden erstmal normal über so grundlegende Dinge wie die Verlobung und ob die bestehen bleiben soll oder nicht. Hua Ches Reaktion im nächsten Kapitel fand ich dagegen ziemlich amüsant XD.
LöschenZhuang Tian kann einem schon leidtun. XD Er will seinen entführten Schüler retten und gleichzeitig seine anderen Schüler beschützen und nicht mit hineinziehen. Die haben aber ganz andere Dinge im Kopf und gehen mit. Und so stehen die Chancen auch besser (und auch das einige vielleicht auch ins Gras beißen o.o") Zhuang Tian hatte ja Hoffnung bei den Eltern, aber die einen feierten es förmlich das ihr Sohn in den Krieg zieht und dem anderen wird erstmal richtig bewusst, dass sein Kind nun erwachsen ist. Und die anderen haben nicht mal mehr Eltern oder Verwandte. Zhuang Tian kann stolz auf seine Schüler sein, die bei solch einer Situation zusammenhalten. Immerhin könnten sie ja denken, geht mich nichts an, ein Glück das es einen selber nicht erwischt hat entführt zu werden usw.
AntwortenLöschenUnd dann haben wir hier ja noch Chu Binghuan und Hua Che. Wird aber auch mal Zeit das sie richtig miteinander reden. Denn wer weiß wie das alles ausgehen wird, man würde es später nur bereuen nicht geredet zu haben. Aber ich hab mit allem gerechnet, aber nicht mit diesem Satz zum Schluss und das ist ein verdammt fieser Cliffhanger! Ist ja nicht so, dass ich in der Zeit wieder die ganzen Rosenblätter und verstreute Herzen aufsammeln kann, die ich über die beiden geschüttet hab, bis wir das nächste Kapitel zu lesen bekommen. Aber... awwww, er hat es gesagt *wub* Wehe Hua Che reagiert mit einem Rückzieher oder sonst was! Habe ich schon erwähnt, das Warten nicht so meine Stärke ist? XD
Zhuang Tian hat es manchmal wirklich nicht leicht XD. Allerdings kann er aktuell auch nicht wirklich was dagegen machen, dass seine Schüler alle mitkommen wollen. Die Eltern konnten ja auch schon nicht viel dagegen ausrichten. Dass Lin Yans Eltern sich aber so absolut keine Sorgen zu machen schienen fand ich schon wieder etwas gruselig. Ein Krieg ohne Tote ist schließlich so gut wie unmöglich und Lin Yan hat durchaus noch einiges zu lernen.
LöschenDer Zusammenhalt beim Ling Xiao Tempel ist wirklich erstaunlich. Aber irgendwie ist das bei solchen Geschichten immer so XD. Bei Soulland - einer Serie die ich mal gesehen habe - war der Zusammenhalt der Gruppe ebenso stark und die sind auch zur "Schule" gegangen.
Das Gespräch zwischen Hua Che und Chu Binghuan war wirklich längst überfällig. Allerdings werden da jetzt auch nicht alle Themen abgefasst, über welche die beiden eigentlich reden müssten XD.
Freut mich aber, dass du von dem letzten Satz genauso überrascht warst wie ich damals. Nur habe ich das Glück einfach weiterlesen zu können ^.^
Hua Che soll also nicht wegrennen.... Ich sage mal so, bevor die beiden erneut getrennte Wege gehen, wird noch ein klein wenig geredet...wenn auch nicht viel.